Landeplatz von Ares 3: Der Mars wird wieder besucht

Drei Krater sind im Bild links angeordnet, nur der mittlere ist ganz zu sehen. Außerhalb der Krater ist Gelände mit kleineren, flacheren Kratern. In den großen Kratern sind dünenartige Ablagerungen. Das Bild ist falschfarben-blau gefärbt.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Diese Nahansicht wurde mit der HiRISE-Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen. Sie zeigt verwitterte Krater mit Ablagerungen, die vom Wind verweht wurden. Sie liegen im südlichen Teil der Tiefebene Acidalia Planitia.

In den Standardfarben der HiRISE-Bilder erhält das Gebiet einen auffälligen Blauton. Ein menschliches Auge würde es aber wahrscheinlich grau oder leicht rötlich sehen. Tatsächlich haben Menschen dieses Gelände aber noch nie mit eigenen Augen gesehen, es sei denn, man zählt die NASA-Astronaut*innen in dem Science-Fiction-Roman „Der Marsianer“ von Andy Weir mit.

Der Roman erzählt die Abenteuer von Mark Watney. Er ist ein Astronaut, der bei der fiktiven Marsmission Ares 3 gestrandet ist. Die Landestelle entspricht den Koordinaten, die dieser Ausschnitt aus diesem HiRISE-Bild zeigt.

Als Größenvergleich: Watneys Habitat ist 6 Meter groß. Es würde etwa 1/10 vom Durchmesser des großen Kraters ausmachen. Tatsächlich liegen die Landekoordinaten von Ares 3 nur etwa 800 Kilometer nördlich der (echten) Carl Sagan Memorial Station. Es war die Stelle, wo Pathfinder 1997 landete.

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Messier 101

Die Spiralgalaxie im Bild ist von oben zu sehen. Sie hat ausladende, lose gewundene Spiralarme und einen hellen Kern. Außen herum sind weitere Galaxien verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, CFHT, NOAO; Danksagung – K.Kuntz (GSFC), F.Bresolin (U.Hawaii), J.Trauger (JPL), J.Mould (NOAO), Y.-H.Chu (U. Illinois)

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge im berühmten Katalog von Charles Messier. Mit einem Durchmesser von ca. 170.000 Lichtjahren ist diese Galaxie enorm groß, fast doppelt so groß wie unsere Milchstraße. M101 war auch einer der ersten Spiralnebel, die bereits im 19. Jahrhundert beobachtet wurden. Dies war möglich mit dem großen Spiegelteleskop von Lord Rosse, dem Leviathan von Parsonstown.

Dieses Mosaik entstand aus 51 Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble aus dem 20. und 21. Jahrhundert und zusätzlichen Daten von bodengebundenen Teleskopen. Es überspannt ca. 40.000 Lichtjahre der zentralen Region von M101. Damit ist es eines der am höchsten aufgelösten Porträts von Spiralgalaxien, die je von Hubble veröffentlicht wurden. Das detailreiche Bild zeigt beeindruckende Merkmale der Galaxienscheibe aus Sternen und Staub. Außerdem sind etliche Galaxien im Hintergrund zu erkennen. Einige davon sind durch M101 hindurch sichtbar.

M101 ist auch als Feuerradgalaxie oder Windradgalaxie bekannt. Sie liegt innerhalb der Grenzen des nördlichen Sternbilds Ursa Major (Große Bärin) und ist ca. 25 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

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Plutonische Landschaft

Auf dem Himmelskörper im Bild sind links Berge, rechts breitet sich eine Ebene aus. Über dem Rand des Planeten sind Schichten von Dunst zu sehen.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, SwRI

Diese schattige Landschaft aus majestätischen Bergen und eisigen Ebenen erstreckt sich bis zum Horizont auf einer kleinen, weit entfernten Welt. Das Bild wurde aus einer Entfernung von etwa 18.000 Kilometern aufgenommen, als die Raumsonde New Horizons am 14. Juli 2015 zu Pluto zurückblickte. Dies geschah 15 Minuten nach ihrer größten Annäherung an Pluto.

Die dramatische Szene in der nahen Dämmerung zeigt die zerklüfteten Berge, die im Vordergrund links als Norgay Montes bekannt sind. Entlang des Horizonts findet man die Hillary Montes, die rechts in die sanften Ebenen von Sputnik Planum übergehen. Auch die Schichten von Plutos dünner Atmosphäre sind in der Gegenlichtansicht zu erkennen.

Das eisige Terrain, das seltsam vertraut wirkt, besteht wahrscheinlich aus Stickstoff- und Kohlenmonoxid-Eis mit Wassereisbergen. Diese Berge sind bis zu 3.500 Meter hoch. Deren Höhe ist vergleichbar mit den majestätischen Bergen auf der Erde. Die plutonische Landschaft ist 380 Kilometer breit.

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NGC 1360: Der Rotkehlchen-Ei-Nebel

Ein dunkles Sternenfeld umgibt eine blaue-rosa Nebelwolke. Mitten in der Nebelwolke verlaufen ein paar dunkle Staubbahnen.

Bildcredit und Bildrechte: Andrea Iorio, Vikas Chander und ShaRA-Team

Dieser schöne Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren. Er erinnert in dieser mit einem Teleskop gemachten Aufnahme in Form und Farbe an das Ei einer Wanderdrossel. Die kosmische Wolke ist etwa 3 Lichtjahre groß. Sie liegt im südlichen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Der eiförmige Nebel mit der Katalogbezeichnung NGC 1360 ist ein planetarischer Nebel. Anders als ein Ei stellt er keinen Anfang dar, sondern die kurze und letzte Phase in der Entwicklung eines Sterns.

In der Mitte des Nebels könnt ihr den Zentralstern von NGC 1360 erkennen. Er ist ein Doppelstern und besteht wahrscheinlich aus zwei weißen Zwergsternen. Sie haben weniger Masse als unsere Sonne, sind aber viel heißer. Ihre intensive und ansonsten unsichtbare ultraviolette Strahlung verändert die Gashülle um sie herum. Sie hat den Atomen darin Elektronen entrissen. Das Innere von NGC 1360 könnt ihr blaugrün leuchten sehen. Dieses Licht entsteht, wenn Elektronen sich mit doppelt ionisierten Sauerstoffatomen verbinden.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Gaia erstellt eine Aufsicht unserer Milchstraße

Eine Spiragalaxie - unsere Milchstraße ist von oben zu sehen. Sie ist von einem dunklen Feld umgeben.

Illustrationscredit: ESA, Gaia, DPAC, Stefan Payne-Wardenaar

Wie sieht unsere Milchstraße von oben aus? Weil wir uns darin befinden, kann die Menschheit kein echtes Bild davon bekommen. Doch kürzlich wurde eine Karte erstellt. Dazu verwendete man die Positionsdaten von mehr als einer Milliarde Sterne, die von der ESA-Mission Gaia erfasst wurden. So entstand die hier gezeigte Illustration. Sie zeigt, dass unsere Milchstraße – wie viele andere Spiralgalaxien – ausgeprägte Spiralarme hat.

Unsere Sonne und die meisten der hellen Sterne, die wir nachts sehen, sind in nur einem Arm: dem von Orion. Die Gaia-Daten bestätigen frühere Hinweise, dass unsere Milchstraße mehr als zwei Spiralarme hat. Im Zentrum der Galaxis gibt es einen markanten Balken. Die Farben der dünnen Scheibe unserer Galaxis stammen großteils von dunklem Staub, hellen blauen Sternen und roten Emissionsnebeln. Die Datenanalyse läuft noch. Dennoch wurde Gaia im März nach einer Folgemission abgeschaltet.

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Gaia erstellt eine Seitenansicht unserer Milchstraße

Ein dunkles Feld umgibt ein dünnes, farbenfrohes Band. Es verläuft horizontal durch die Mitte. Das Band ist fast gerade, krümmt sich jedoch an den Außenkanten.

Illustrationscredit: ESA, Gaia, DPAC, Stefan Payne-Wardenaar

Wie sieht die Milchstraße von der Seite aus? Ein echtes Foto zu machen ist unmöglich, weil wir uns ja in dieser Galaxie befinden.

Vor kurzem wurde allerdings so eine Außenansicht mit Hilfe der genauen Positionen von mehr als einer Milliarde Sternen erstellt. Die Daten stammen von der ESA Mission Gaia. Die Darstellung zeigt, dass unsere Milchstraße eine sehr dünne zentrale Scheibe hat, so wie viele andere Spiralgalaxien auch. In dieser Scheibe befinden sich unsere Sonne und alle Sterne, die wir nachts sehen.

Obwohl es vorher schon Vermutungen dazu gab, war die in den äußeren Bereichen kurvige Form der Scheibe doch eine Überraschung. Die Farben des gebogenen zentralen Bandes der Galaxie stammen überwiegend von dunklem Staub, hellen, blauen Sternen und roten Emissionsnebeln.

Im März wurde die erfolgreiche Gaia-Mission beendet. Doch die Analyse der Daten wird noch lange weitergehen.

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Venera 14 zeigt die Oberfläche der Venus

Am unteren Bildrand ragt ein Teil der Sonde ins Bild. Der runde Teil ist von Zacken gesäumt. Das Gelände ist von glatten Platten bedeckt, die verworfen sind.

Bildcredit: Planetenforschungsprogramm der Sowjetunion, Venera 14; Bearbeitung und Bildrechte: Donald Mitchell und Michael Carroll (Verwendung mit Zustimmung)

Wenn Sie auf der Oberfläche der Venus stehen könnten: Was würden Sie sehen?

Das wurde vom Lander der robotischen sowjetischen Sonde Venera 14 abgebildet. Die Sonde fiel im März 1982 an einem Fallschirm zur Venus und wurde durch die dichte Venusatmosphäre abgebremst.

Die desolate Landschaft, die uns dabei erstmalig zu Gesicht kam, besteht aus flachen Felsen, weiten leeren Terrains und einem strukturlosen Himmel über der Phoebe Regio nahe dem Venus-Äquator.

In der linken unteren Ecke sieht man das sog. Penetrometer der Raumsonde, ein Eindringkörper, der für wissenschaftliche Messungen genutzt wurde. Der helle Gegenstand rechts hingegen gehört zu einer abgeworfenen Linsenkappe.

Die Sonde musste Temperaturen um 450°C (Celsius) und 75mal größere Drücke als in der Erdatmosphäre aushalten. Daher war die Venera Raumsonde entsprechend gehärtet. Trotzdem hielt sie nur ca. eine Stunde lang der Belastung stand.

Obwohl die Daten von Venera 14 vor mehr als 40 Jahren durch das innere Sonnensystem gefunkt wurden, dauert ihre Auswertung bis heute an. Digitale Datenverarbeitung und neue Überlagerungsmethoden der ungewöhnlichen Bilder von Venera liefern immer noch interessante Erkenntnisse. Beispielsweise ergab kürzlich die Analyse von Infrarot-Messungen des Orbiters der ESA-Raumsonde Venus Express, dass es derzeit aktive Vulkane auf der Venus geben könnte.

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Yogi und Freunde in 3D

Die Anaglyphe zeigt die Marsoberfläche mit dem Mars Pathfinder, dem Rover Sojourner, einer Rampe und Felsen. Mit rot-blauen Brillen wirkt das Bild dreidimensional.

Bildcredit: Mission Mars Pathfinder, JPL, NASA

Diese 3D-Stereoansicht vom Juli 1997 zeigt die Marsoberfläche. Vorne sind eine Rampe der Pathfinder-Landeeinheit, der robotische Rover Sojourner und entleerte Landekissen, hinten ein „Sofa“, Barnacle Bill und der Fels Yogi.

Barnacle Bill ist der Felsen links neben dem Rover Sojourner. Er ist so groß wie eine Katze und mit Solarpaneelen ausgestattet. Yogi ist der große, freundlich wirkende Brocken oben rechts im Bild. Das „Sofa“ ist die kantige Felsformation nahe der Bildmitte am Horizont.

Wenn man das Bild mit einer Rot-Blau-Brille betrachtet (oder einfach eine rote Klarsichtfolie über das linke Auge und eine blaue oder grüne über das rechte hält), bekommt man die eindrucksvolle 3D-Perspektive zu sehen.

Die Stereoaufnahme stammt von der bemerkenswerten Kamera „Imager for Mars Pathfinder“ (IMP). Die IMP verfügte über zwei optische Wege zur Stereoabbildung und Entfernungsbestimmung. Sie war auch mit einer Reihe von Farbfiltern zur spektralen Analyse ausgestattet. Als erstes astronomisches Observatorium auf dem Mars nahm die IMP auch Bilder von der Sonne und von Deimos auf. Deimos ist der kleinere der beiden winzigen Marsmonde.

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