Sterne und Staub in der Corona Australis

Von links unten breitet sich eine dunkle Staubwolke diagonal zur Mitte des Bildes aus, in der Mitte leuchten zwei helle Sterne von blauen Reflexionsnebeln umgeben. Recht oben leuchtet der Kugelsternhaufen NGC 6723.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi (Glittering Lights)

Kosmische Staubwolken breiten sich auf dieser weitläufigen Teleskopansicht aus. Dahinter ist ein dichtes Sternfeld. Der Ausschnitt zeigt die nördliche Grenze der Südlichen Krone. Der dichteste Teil der Staubwolke ist etwa 8 Lichtjahre lang. Er ist wahrscheinlich weniger als 500 Lichtjahre entfernt und blockiert das Licht der Sterne im Hintergrund in der Milchstraße, die dahinter liegen.

Rechts oben an der Spitze der Staubwolke ist eine Gruppe hübscher Reflexionsnebel. Sie sind als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 katalogisiert. Die charakteristische blaue Farbe entsteht, wenn das Licht heißer Sterne vom kosmischen Staub reflektiert wird.

Der kleinere gelbliche Nebel NGC 6729 umgibt den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis. Der prächtige Kugelsternhaufen NGC 6723 ist rechts oben im Bild. NGC 6723 ist scheinbar Teil der Gruppe. In Wirklichkeit ist er fast 30.000 Lichtjahre entfernt und liegt weit hinter den Staubwolken der Südlichen Krone (Corona Australis).

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Raumfähre Endeavour über Los Angeles

Über einer Straße von Los Angeles fliegt die Raumfähre Endeavour zum Flughafen LAX auf einer Boeing 747, davor fliegen zwei Begleitflugzeuge.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Confer

Es passiert nicht alle Tage, dass eine Raumfähre am Flughafen von Los Angeles landet. Es war ihr erster Flug zum Flughafenknoten Los Angeles, aber der letzte Flug der Raumfähre Endeavour. Sie beendete ihre Reise am Himmel von Kalifornien und landete zum letzten Mal auf dem Rücken einer 747.

Beim letzten Flug der kultigen Raumfähre wurde sie mit ihren Begleitflugzeugen bei mehreren kalifornischen Wahrzeichen fotografiert: bei der Golden Gate Bridge in San Francisco, beim Hollywood-Schriftzug und über der Silhouette von Los Angeles. Zuvor flog die Raumfähre Enterprise im Mai zum Intrepid See-, Luft- und Raumfahrtmuseum. Auf dem Weg wurde sie hinter mehreren Wahrzeichen von New York fotografiert.

Oben seht ihr die Raumfähre huckepack beim Anflug an LAX letzte Woche über einer Hauptstraße von Los Angeles. Inzwischen sind alle eingemotteten Raumfähren Museumsstücke. Die Raumfähre Endeavour wird die Straßen von Los Angeles entlanggezogen – zum California Science Center.

Galerie: Rückblick der Raumfähre Endeavour

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Ungewöhnliche Kugeln auf dem Mars

Der Boden um den Marsrover Opportunity ist von Kügelchen bedeckt, die etwa 3 Millimeter groß und teilweise zerbrochen sind.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, Cornell, JPL, NASA

Warum finden wir diese kleinen, seltsamen Kugeln auf dem Mars? Der Roboter-Rover Opportunity wagte sich Anfang des Monats über diese ungewöhnlich geformten Kügelchen, als er einen Ort namens Kirkwood am Rand des Marskraters Endeavor untersuchte.

Dieses Bild entstand mit Opportunitys mikroskopischem Bildgeber. Es zeigt, dass ein Teil des Bodens um den Rover von diesen ungewöhnlichen Perlen bedeckt ist. Jede davon ist nur etwa 3 Millimeter groß.

Auf den ersten Blick erinnern diese teilweise zerbrochenen Kugeln an Steine, die Opportunity vor acht Jahren zu sehen bekam. Sie wurden als Heidelbeeren bezeichnet. Doch diese Kügelchen sind zusammengepresst und enthalten nur wenig Eisen. Die Kügelchen sind zwar sicherlich auf natürliche Weise entstanden, doch es ist nicht bekannt, welche Prozesse sie entstehen ließen.

Opportunity ist ein älterer Bruder des kürzlich gelandeten Rovers Curiosity. Er untersucht diese Kügelchen auf der Suche nach neuen Hinweisen, wie die urzeitliche Geschichte der Oberfläche des Roten Planeten verlief.

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NGC 2736: Der Bleistiftnebel

Zwischen vielen kleinen und einigen großen gezackten Sternen leuchtet der Bleistiftnebel mit einem rötlichen Gasbüschel, das ein wenig an einen Hexenbesen erinnert.

Bildcredit: ESO

Diese Stoßwelle pflügt mit mehr als 500.000 Kilometern pro Stunde durch den Raum. Die dünnen, geflochtenen Fasern bewegen sich zum unteren Rand des detailreichen Farbkompositbildes. Sie sind eigentlich lange Wellen in einer Schicht aus leuchtendem Gas. Die Schicht ist fast genau von der Seite zu sehen.

Das Objekt ist als NGC 2736 katalogisiert. Seine schmale Erscheinung führte zum landläufigen Namen Bleistiftnebel. Der Bleistiftnebel ist etwa 5 Lichtjahre lang und an die 800 Lichtjahre entfernt. Er ist ein kleiner Teil des Vela-Supernovaüberrestes. Dieser Überrest hat einen Durchmesser von insgesamt 100 Lichtjahren.

Der Vela-Supernovaüberrest ist die Trümmerwolke eines Sterns, die sich ausdehnt. Die Explosion war vor etwa 11.000 Jahren zu sehen. Anfangs bewegte sich die Stoßwelle mit einer Million Kilometer pro Stunde. Inzwischen bremste sie beträchtlich ab und fegt das interstellare Gas in ihrer Umgebung zusammen.

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Äquinoktium: Die Sonne von Sonnenwende zu Sonnenwende

Das Bild zeigt einen kreisrunden lilafarbenen Himmel, der oben abgeschnitten ist, am Rand des Kreises verläuft der Horizont. Übereinander verlaufen drei Bögen, auf denen die Sonne abgebildet ist - jede Stunde wurde ein Bild fotografiert. Der oberste Bogen wurde zur Sommersonnenwende abgelichtet, der untere zur Wintersonnenwende, dazwischen verläuft der Bogen des Äquinoktiums.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Gestern war Äquinoktium. Um dieses Datum herum sind Tag und Nacht etwa gleich lang. Heute und jeden weiteren Tag bis zum nächsten Äquinoktium sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Nächte länger als der Tag. Auf der Südhalbkugel sind die Tage länger als die Nacht.

Ein Äquinoktium findet genau zwischen zwei Sonnenwenden statt. Zur Sonnenwende ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht am größten. Das Kompositbild entstand aus Fotos, bei denen die Sonne im Abstand von je einer Stunde über der türkischen Stadt Bursa an Schlüsseltagen fotografiert wurde: zur Sonnenwende, zum Äquinoktium und wieder zur Sonnenwende.

Das untere Sonnenband wurde während der Wintersonnenwende im Dezember 2007 fotografiert. Damals stieg die Sonne am Himmel weder sehr hoch, noch blieb sie lange über dem Horizont. Der Mangel an Sonnenlicht verursachte den Winter.

Das obere Sonnenband entstand zur Sommersonnenwende im Juni 2008. Damals stieg die Sonne am Himmel am höchsten und blieb viel länger als 12 Stunden über dem Horizont. Durch den Überfluss an Sonne entstand der Sommer.

Das mittlere Band wurde im März 2008 um die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche fotografiert. Es ist das gleiche Sonnenband, das Erdlinge gestern zum Äquinoktium beobachten konnten.

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Österreichisches Analemma

Über steirischen Weinbergen mit einem Klapotetz und einem Gebirge im Hintergrund wölbt sich am klaren blauen Himmel eine 8-förmige Schleife, die aus Einzelbildern der Sonne in leicht unregelmäßigen Abständen geformt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Pölzl

Heute kreuzt die Sonne um 14:49 Universalzeit den Himmelsäquator und wandert nach Süden. Dieses astronomische Ereignis heißt Äquinoktium (gleiche Nacht). Es markiert auf der Nordhalbkugel den ersten Herbsttag und im Süden den Beginn des Frühlings.

Wenn die Sonne am Himmelsäquator steht, erleben Erdbewohner fast genau 12 Stunden Tageslicht und 12 Stunden Dunkelheit. Betrachtet zur Feier des Tages dieses sorgfältig erstellte Bild vom Süden Österreichs. Es zeigt die jährliche Reise der Sonne am Himmel.

Die Szenerie entstand aus Bildern, die immer zur gleichen Zeit am selben Ort fotografiert wurden. Sie dokumentieren die Positionen der Sonne an Tagen zwischen dem 29. September 2011 und dem 9. September 2012. Die Sonnenbilder folgen einer Kurve, die sich etwa in der Mitte überschneidet. Die Kurve ist als Anelemma bekannt.

Die beiden Äquinoktien des vergangenen Jahres entsprechen der Mitte (nicht dem Kreuzungspunkt) der Kurve. Die Sommer- und Winter-Sonnenwende sind am oberen und am unteren Ende.

Manche meinen, es wäre eine gute Idee, der Bergstraße links zu folgen, vorbei an den Weingärten am Weg, um im nahen Ort Kitzeck mit einem Glas Wein auf die Tag- und Nachtgleiche anzustoßen. Neben dem Straßenrand steht ein windmühlenähnliches Klapotetz, das traditionellerweise in dieser Weinregionen Vögel verscheuchen soll.

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Septemberpolarlicht

Über der Silhouette einer einzelnen Kiefer laufen Polarlichtstrahlen zusammen. Oben stehen die Sternbilder Kassiopeia und rechts der Kleine Wagen. Links unten ist der helle Stern Atair.

Bildcredit und Bildrechte: Fredrick Broms (Northern Lights Photography)

Morgen erreichen wir das September-Äquinoktium. Die Sonne kreuzt den Himmelsäquator Richtung Süden. Das Ereignis markiert den astronomischen Beginn des Frühlings auf der Südhalbkugel, im Norden beginnt der Herbst.

Der Zusammenhang ist zwar rätselhaft, doch mit der Tag- und Nachtgleiche nehmen im Norden geomagnetische Stürme zu. Wenn also die Nächte länger werden, beginnt mit dem Äquinoktium auch eine gute Zeit für Polarlichter.

Am 20. September wurden diese farbigen Nordlichter an der Küste vor der nordnorwegischen Stadt Tromsø mit Weitwinkelobjektiv fotografiert. Die Polarlichtstrahlen leuchten in einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Sie verlaufen parallel, doch wegen der Perspektive laufen sie im Fluchtpunkt hinter der Silhouette einer Kiefer zusammen.

Die zauberhafte nördliche Nacht war sternenklar. Rechts über der Baumkrone steht der Polarstern,. Links ist der gelbliche Riesenstern Shedar (Alpha Cassiopiae) und rechts Kochab (Beta Ursae Minoris). Der helle Altair leuchtet links unten hinter dem grünlichen Polarlichtschleier.

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Sonnenaufgangsanalemma (mit kleinem Extra)

Über dem Kaspischen Meer verläuft im Osten der obere Teil eines Analemmas bei Sonnenaufgang. Auf einem Sonnenbild ganz oben ist ein kleiner Punkt. Es ist der Planet Venus während des Venustransits am 6. Juni.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Ein Analemma ist eine 8er-Schleife, sie entsteht, wenn man ein Erdenjahr lang täglich die Position der Sonne zur gleichen Zeit markiert. Hier markieren 17 Einzelbilder die Analemmakurve. Alle Bilder wurden um 0231 UT an Tagen zwischen dem 2. April und dem 16. September fotografiert. Der Blick reicht von der Promenade der Hafenstadt Baku in Aserbaidschan Richtung Osten. Dort geht die Sonne über dem Kaspischen Meer auf.

Die Daten der horizontnächsten Punkte der Sonne umfassen etwa den Zeitraum zwischen den Äquinoktien am 20. März 2012 und dem 22. September. Die nördliche Sommersonnenwende am 20. Juni liegt am linken oberen Ende der 8er-Schleife. Dort erreichte die Sonne ihre nördlichste Deklination.

Dieses Jahr enthielt ein kleines Extra, es ist die Aufnahme vom 6. Juni. Der leicht verstärkte kleine Punkt auf der hellen Sonne beim oberen Bildrand ist der Planet Venus. Er wurde bei einem seltenen Transit für dieses gut geplante Sonnenaufgangs-Analemma fotografiert.

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