NGC 6727: Der tobende Pavian-Nebel

Der Nebel im Bild erinnert an einen tobenden Pavian. In den braunen, gefaserten Nebeln sind links oben zwei blaue Nebel, die man als Augen erkennen könnte, darunter ist ein rotes Maul. Im Hintergrund sind viele zarte Sterne und ein paar helle Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Alpha Zhang und Ting Yu

In dieser staubigen Gegend entstehen junge Sterne. Diese Sternentstehungsregion ist Teil einer riesigen Molekülwolke. Für manche Betrachter ähnelt sie einem tobenden Pavian.

Kosmisch gesehen ist die Wolke sehr nahe: Sie ist nur 500 Lichtjahre von uns entfernt. Das ist nur etwas mehr als ein Drittel der Entfernung zur berühmteren Sternentstehungsregion im Orionnebel. Helle Nebel mischen sich hier mit einer bräunlichen Staubwolke, welche effektiv das Licht von Hintergrundsternen aus der Milchstraße blockiert.

Direkt in der Wolke sind Sterne versteckt, die gerade erst entstehen. Die „Augen“ des Pavians im Bild sind eigentlich blaue Reflexionsnebel, die als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 gelistet sind. Der rot leuchtende „Mund“ wird von leuchtendem Wasserstoff gebildet. Links über dem Paviankopf befindet sich der Kugelsternhaufen NGC 6723, der wiederum fast 30 000 Lichtjahre weit entfernt ist.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

Zur Originalseite

Komet Tsuchinshan-ATLAS kommt näher

Rechts oben hebt Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) scheinbar ab und zieht einen Staubschweif hinter sich her. Links darunter sind diagonal im Bild zwei Spiralgalaxien angeordnet. Links neben dem Kometenschweif leuchten zwei hellblaue, gezackte Sterne, links daneben ein orangefarbener Stern.

Bildcredit und Bildrechte: Brian Valente und Greg Stein

Was wird passieren, wenn dieser helle Komet seine größte Annäherung hat? Laut einiger optimistischer Vorhersagen soll der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) sogar kurz so hell werden, dass er mit freiem Auge gut sichtbar sein soll. Allerdings ist die zukünftige Helligkeit von Kometen eine sehr schwer vorhersagbare Größe, und ein Komet kann sogar im warmen Sonnenlicht zerbrechen.

Es hat sich aber inzwischen gezeigt, dass dieser Komet derzeit schon unerwartet hell ist. Er ist auf dem Weg zu seiner größten Annäherung an die Sonne (0.39 AE) und wird sich Anfang des nächsten Monats der Erde bis auf 0.47 AE annähern. Das obige Foto wurde bereits Ende Mai gemacht, als Komet Tsuchinshan-ATLAS, der erst letztes Jahr entdeckt worden war, vor zwei weit entfernten Galaxien vorbeizog.

Inzwischen kann der Komet mit einem Fernglas am frühen Morgenhimmel gefunden werden, kurz bevor auch die Sonne aufgeht. Über die kommenden Wochen wird er immer heller werden und schließlich an den Abendhimmel wandern.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

Zur Originalseite

Chicagohenge: Äquinoktium in der ausgerichteten Stadt

Vom Ende der Straße leuchtet die Sonne zwischen Hochhäusern auf Autos und Menschen. Die Szene ist orangefarben beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Anthony Artese

Chicago ist eine Art modernes Stonehenge. Dieser Weg führt von Osten nach Westen, und die beste Zeit, um das zu sehen, ist heute. Zu jeder Tagundnachtgleiche (Äquinoktium) geht die Sonne genau im Westen unter, und zwar überall auf der Erde. Daher geht die Sonne heute in Chicago am Ende des äquatorial ausgerichteten Rasters aus Straßen und Gebäuden unter. Das Ereignis wird #chicagohenge genannt.

Dieses Bild zeigt „Chicago Henge“. Es wurde Mitte September 2017 zur Tagundnachtgleiche fotografiert und blickt einen Teil des Upper Wacker Drive entlang. In vielen Städten gibt es Straßen oder andere Strukturen, die an der Erdrotationsachse ausgerichtet sind. Daher ist es gut möglich, dass auch eure Lieblingsstraße von Osten nach Westen verläuft. Heute könnt ihr das bei Sonnenuntergang leicht erkennen.

Zur Originalseite

Schatten bei Sonnenaufgang am Himmel

Ein Kirchturm in der katalanischen Stadt Vic im spanischen Barcelona scheint zu leuchten. Auch die Strahlen am Himmel scheinen von dem Turm auszuströmen. Es sind Strahlenbüschel, die Schatten von Wolken, die von der Sonne an den Himmel geworfen werden.

Bildcredit und Bildrechte: Emili Vilamala

Am 22. September um 12:44 UTC ist die September-Tagundnachtgleiche dieses Jahres. Es ist der maßgebliche Zeitpunkt, zu dem die Sonne auf ihrer jährlichen Reise über den Himmel der Erde den Himmelsäquator in Richtung Süden überquert. Tag und Nacht sind dann auf dem gesamten Globus nahezu gleich lang. Auf der Nordhalbkugel unseres schönen Planeten beginnt der Herbst und auf der Südhalbkugel der Frühling.

Falls ihr den astronomischen Wechsel der Jahreszeiten bei Sonnenaufgang feiert, könnt ihr nach Dämmerungsstrahlen Ausschau halten. Es sind Schatten, die von Wolken geworfen werden. Sie können bei jedem Sonnenaufgang (oder Sonnenuntergang) am Dämmerungshimmel eindrucksvoll in Erscheinung treten. Die parallelen Wolkenschatten zeigen scheinbar zur Tagundnachtgleiche nicht nur perspektivisch auf die aufgehende Sonne, sondern auch auf einen Ort genau im Osten am Horizont.

Diese spektakuläre Sonnenaufgangslandschaft wurde Anfang Juni aufgenommen. Hier zeigen die parallelen Schatten und Dämmerungsstrahlen scheinbar auf einen weiter nördlichen Sonnenaufgang am Osthorizont. Das gut komponierte Foto zeigt die aufgehende Sonne direkt hinter dem Glockenturm einer Kirche in der Stadt Vic in der Provinz Barcelona im spanischen Katalonien.

Zur Originalseite

Ein trüber Herbstmond

Über einer Ruine verlaufen viele Bilder des Vollmondes. Oben leuchtet er hell, zum Horizont hin taucht er teilweise in den Erdschatten ein.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Für die Bewohner der Nordhalbkugel war der Vollmond im September der Erntemond. Am 17./18. September trat die sonnenbeschienene Seite des Mondes in den Erdschatten ein und streifte bei einer partiellen Mondfinsternis nur knapp den Kernschatten der Erde, den dunklen, zentralen Schattenkegel des Planeten.

In den zweieinhalb Stunden vor der Morgendämmerung wurde eine auf einem Stativ befestigte Kamera verwendet, um diese Serie von Aufnahmen zu machen. Währenddessen ging der verfinsterte Erntemond hinter der Zipser Burg am dunstigen Morgenhimmel über der Ostslowakei unter.

Der in Festen, Geschichten und Liedern berühmte Erntemond ist die traditionelle Bezeichnung für den Vollmond, der der Herbst-Tagundnachtgleiche am nächsten ist. Der Überlieferung zufolge ist der Name treffend gewählt. Denn trotz der abnehmenden Tageslichtstunden, wenn sich die Vegetationsperiode dem Ende zuneigt, konnten die Bauern im Licht des Vollmonds, der von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung scheint, den Arbeitstag verlängern und die Ernte einfahren.

Der Erntemond dieses Septembers ist auch als Supermond bekannt, ein Begriff, der sich zu einer traditionellen Bezeichnung für einen Vollmond nahe dem Perigäum entwickelt hat. Dabei durchläuft der Mond den Teil seiner elliptischen Bahn, der sich mit 363.300 km besonders nahe der Erde befindet, im Gegensatz zum Apogäum mit 405.500 km Abstand. Dadurch erscheint er eindrucksvoll groß am irdischen Himmel.

Zur Originalseite

Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Vor dicht verteilten Sternen rankt sich eine dunkle Silhouette, deren Form an ein Seepferdchen erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Broise

Diese suggestive Form ist als Seepferdchennebel bekannt. Sie ist Lichtjahre lang. Der Nebel treibt als Silhouette vor einem reichen, leuchtenden Hintergrund aus Sternen. Der staubige dunkle Nebel ist im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Er ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße.

Der Nebel ist als Barnard 150 (B150) gelistet. Damit ist er einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard in den frühen 1920-er Jahren katalogisierte. Im Inneren entstehen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Milchstraßensterne im Kepheus bereichern diese interessante galaktische Himmelslandschaft.

Galerie: Die Supermond-Finsternis dieser Woche

Zur Originalseite

Der Meerjungfraunebel-Supernovarest

Der Meerjungfraunebel im Sternbild Zentaur besteht aus blau leuchtenden Gasfasern. Dahinter sind lose verteilte Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Neil Corke; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Neue Sterne entstehen aus den Überresten vergehender Sterne.

Der Supernova-Überrest G296.5+10.0, zu dem auch der abgebildete Meerjungfrauennebel gehört, ist ein gasförmiger Überrest. Er entstand beim Gravitationskollaps und dem anschließenden Ende eines sehr massereichen Sterns in unserer Milchstraße. Der Meerjungfrauennebel ist auch als Betta-Fisch-Nebel bekannt. Er gehört zu einer ungewöhnlichen Unterklasse von Supernova-Überresten, die zweiseitig und fast kreisförmig sind.

Der fadenförmige Nebel wurde ursprünglich im Röntgenlicht entdeckt. Er wird auch im Radio– und Gammastrahlenlicht häufig untersucht. Die hier sichtbare blaue Farbe stammt von doppelt ionisiertem Sauerstoff (OIII). Das tiefe Rot dagegen wird von Wasserstoff abgestrahlt. Die meerjungfrauenartige Form des Nebels erwies sich als nützlich für Messungen des interstellaren Magnetfelds.

Zur Originalseite

Melotte 15 im Herznebel

Vor einem bläulich schimmernden Hintergrund türmen sich orangerote Staubwolken auf, sie wirken stark zerfleddert.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

In den zentralen Regionen des Emissionsnebels IC 1805 bilden kosmische Wolken fantastische Formen. Die Wolken werden von Sternenwinden und der Strahlung von massereichen heißen Sternen im neu entstandenen Sternhaufen Melotte 15 geformt. Die jungen Sterne des Haufens sind etwa 1,5 Millionen Jahre alt. Sie sind überall in dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft verteilt, ebenso wie die dunklen Staubwolken, die sich als Silhouetten vom leuchtenden atomaren Gas abzeichnen.

Das Bild zeigt eine Himmelsregion, die etwa 15 Lichtjahre breit ist. Es wurde aus mehreren Teleskopaufnahmen in unterschiedlichen Wellenlängen zusammengesetzt. Die Emissionen stammen von ionisiertem Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff. Sie sind in grünen, roten und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Farbpalette dargestellt.

Betrachtet die Region auf einem größeren Himmelsausschnitt, dann wird klar, warum IC 1805 auch als Herznebel bekannt ist. IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im prächtigen Sternbild Kassiopeia.

Zur Originalseite