Die Große Magellansche Wolke

Die Große Magellansche Wolke besitzt einen Zentralbalken, der hier fast senkrecht verläuft, sowie einen Spiralarm. Oben leuchtet die aktivste Sternbildungsregion der ganzen Lokalen Gruppe, der Tarantelnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Sie ist die größte Begleitgalaxie unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Wenn ihr im Süden lebt, ist die Große Magellanische Wolke (GMW) ziemlich auffällig. Sie leuchtet im südlichen Sternbild Schwertfisch (Dorado). Am Nachthimmel ist sie etwa 10 Grad breit, also 20-mal größer als der Vollmond.

Die GMW ist nur etwa 160.000 Lichtjahre entfernt. Wir sehen viele Details der Struktur in der GMW, zum Beispiel einen Zentralbalken und einen einzelnen Spiralarm. Die GMW enthält zahlreiche Sternbildungsgebiete, in denen neue Sterne entstehen. Diese leuchten auf diesem Bild rosarot.

In der GMW befindet sich der Tarantelnebel. Er ist die derzeit aktivste Sternbildungsregion in der ganzen Lokalen Gruppe. Die Lokale Gruppe ist eine kleine Ansammlung naher Galaxien. Die massereichsten Galaxien darin sind Andromeda und die Milchstraße.

Henrietta Swan Leavitt untersuchte die GMW und die Kleinen Magellanschen Wolke (KMW). Das führte zur Entdeckung der Beziehung zwischen Periode und Leuchtkraft veränderlicher Sterne, die als Cepheiden bezeichnet werden. Cepheiden helfen bei der Bestimmung von Distanzen im nahen Universum.

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Porphyrion: Der längste bekannte Strahl eines Schwarzen Lochs

Animationscredit: Labor für Wissenschaftskommunikation für Martijn Oei et al., Caltech

Wie weit kann der Strahlstrom eines Schwarzen Lochs reichen? Kürzlich wurde ein 23 Millionen Lichtjahre langes Strahlenpaar entdeckt. Seine Länge ist ein neuer Rekord. Es strömt aus einem Schwarzen Loch, das vor Milliarden Jahren aktiv war. Die beeindruckenden Strahlen wurden nach dem Riesen Porphyrion aus der griechischen Mythologie benannt.

Das Schwarze Loch, aus dem die eindrucksvollen Strahlen strömen, gehört zu einer Art, die normalerweise keine langen Strahlen erzeugt. Es ist keines, das Strahlung aus einfallendem Gas erzeugt. Das animierte Video zeigt, wie es vielleicht aussieht, wenn man um dieses mächtige System mit dem Schwarzen Loch kreist. Porphyrion ist als schneller Strom energiereicher Teilchen dargestellt. Die hellen Stellen zeigen, wo die Teilchen auf Gas in der Umgebung treffen.

Die Entdeckung gelang mithilfe von Daten der optischen Observatorien Keck und Mayall (DESI) sowie mit den Radioteleskopen LOFAR und dem Giant Metrewave Radio Telescope (dem Riesigen Meterwellen-Radioteleskop). Die Existenz des Strahls zeigt, dass Schwarze Löcher nicht nur ihre Heimatgalaxien beeinflussen. Sie können weit ins umgebende Universum hinaus reichen.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Komet Tsuchinshan-ATLAS über Mexiko

Aus einem Wolkenmeer ragen ein paar Hügel hervor, von unten leichten Lichter an die Wolkendecken, hinten sind Stadtlichter zu sehen. Über allem schwebt der Komet suchinshan–ATLAS mit einem prächtigen Schweif.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Korona

Der Komet hat seine größte Sonnenannäherung jetzt hinter sich und nähert sich der Erde. C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) bewegt sich derzeit von innerhalb der Umlaufbahn der Venus ins äußere Sonnensystem. Er soll in voraussichtlich 2 Wochen an der Erde vorbeifliegen. Komet Tsuchinshan-ATLAS – ausgesprochen wird es übrigens „Tschu-tschen-schahn Atlas“ – ist derzeit noch nicht mit freiem Auge sichtbar. Mit mit einer langen Belichtungszeit lässt er sich aber bereits leicht auf Fotos bannen. Der Komet ist sowohl auf der Süd- als auch der Nordhalbkugel zu sehen.

Das heutige Bild wurde vor nur wenigen Tagen im mexikanischen Zacatecas aufgenommen. Da Wolken den Morgenhimmel bedeckten, verwendete der Astrofotograf eine Drohne und nahm die Fotos in großer Höhe auf. Aus mehreren Fotos entstand schließlich diese Aufnahme. Dabei wurde die Helligkeit des Kometen verstärkt. Es ist zwar sehr schwierig, die zukünftige Helligkeit von Kometen vorherzusagen. Trotzdem hoffen Astronomen*, dass Tshuchinshan-ATLAS mit seinem Erscheinen am Abendhimmel in Erdnähe noch heller wird.

Wachsende Galerie: Komet Tsuchinsan-ATLAS 2024

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Sieben staubige Schwestern

Der berühmte Plejaden-Sternenhaufen ist hier mit zahlreichen parallelen und gekrümmten Filamenten in verschiedenen Farben dargestellt. Das Bild wurde in mehreren Farben des Infrarotlichts aufgenommen. Darüber ist ein zweites Bild gelagert, es zeigt den Sternenhaufen im sichtbaren Licht mit seinem bekannten blauen Licht. Wenn man die Maus darüber schiebt, wird es angezeigt.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte : Francesco Antonucci

Ist dies wirklich der berühmte Sternhaufen der Plejaden? Die Plejaden sind eigentlich für das ikonische Blau ihrer Sterne bekannt, aber hier sind sie infraroten Licht gezeigt, sodass der umgebende Staub die Sterne überstrahlt.

Drei „Farben“ von Infrarot (die Wellenlängen R=24, G=12, B=4,6 Mikrometer) wurden in visuell wahrnehmbare Farben übersetzt. Das Grundbild stammt vom NASA-Orbiter Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE).

Der Plejaden-Sternhaufen ist zwar als M45 katalogisiert, wird aber oft mit seinem Kosenamen „Siebengestirn“ oder englisch „Sieben Schwestern“ angesprochen. Er befindet sich zufällig in einer vorbei ziehenden Staubwolke. Das Licht und die Winde der massereichen Plejadensterne stoßen vorzugsweise kleine Staubpartikel aus. Das führt zu den deutlich sichtbaren Filamenten aus Staub.

Das obige Bild hat eine Seitenlänge von etwa 20 Lichtjahren in der Entfernung der Plejaden, der etwa 450 Lichtjahre in Richtung des Sternbilds Stier (Taurus) liegt.

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Raketenfinsternis bei Sonnenuntergang

Das Bild wirkt surreal. Im Hintergrund leuchtet die Sonne, davor ist die Abgasschwade einer startenden Rakete.

Bildcredit und Bildrechte: Ben Cooper (Launch Photography)

Diese ungewöhnliche Nahaufnahme zeigt Stoßwellen, die während eines Raketenstarts entstehen und gegen das grelle Licht der untergehenden Sonne sichtbar werden. Das Bild entstand am 17. September unmittelbar nach dem Abheben der dröhnenden Falcon-9-Rakete. Sie brachte den europäischen Navigationssatelliten Galileo L13 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Weltraumküste Floridas in eine mittlere Erdumlaufbahn.

Der Booster der Falcon 9 kehrte etwa 8,5 Minuten später sicher zur Erde zurück. Es war der 22. Start und die 22. Landung dieses wiederverwendbaren Arbeitspferds. Aber wo ist sie gelandet? Auf der schwimmenden Landeplattform Just Read The Instructions.

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Sternströme im lokalen Universum

Die Abbildung zeigt ein Raster aus 20 Galaxien, die farbinvertiert dargestellt sind, sodass die Sternströme in ihren Außenbereichen hervortreten.

Bildcredit: David Martinez Delgado et al.

Hier sind zwanzig Galaxien dargestellt. Sie sind Teil einer ehrgeizigen astronomischen Untersuchung von Gezeitensternströmen. Jede Tafel zeigt eine zusammengesetzte Ansicht: Je ein Bild einer Galaxie wird mit einem lange belichteten, invertierten Bild kombiniert. Die Bilder stammen aus öffentlich zugänglichen Bildvermessungen von nahen massereichen Galaxien.

Die invertierten Bilder zeigen schwache kosmische Strukturen. Diese Sternströme sind Hunderttausende Lichtjahre lang. Sie entstehen aus gravitativen Störungen und möglichen Verschmelzungen von Begleitgalaxien im lokalen Universum. Durchmusterungen von Verschmelzungen und gravitativen Gezeitenwechselwirkungen zwischen massereichen Galaxien und ihren kleinen Begleitgalaxien bieten wichtige Informationen für aktuelle Modelle der Galaxienbildung und der Kosmologie.

Die Entdeckung von Sternströmen in der benachbarten Andromeda-Galaxie und in unserer Milchstraße sind natürlich auch starke Hinweise für eine andauernde Störung von Begleitgalaxien in unserer lokalen Galaxiengruppe.

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Der Große Kugelsternhaufen im Herkules

Mitten im Bild ist ein kompakter Kugelsternhaufen mit einem sehr dicht gefüllten Zentrum. Im Hintergrund sind viele Sterne verteilt, nur wenige davon leuchten hell mit erkennbaren Farben.

Bildcredit und Bildrechte: Jan Beckmann, Julian Zoller, Lukas Eisert, Wolfgang Hummel

Im Jahr 1716 notierte der englische Astronom Edmond Halley: „Dies ist nur ein kleiner Fleck, aber er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel ruhig und der Mond abwesend ist.“

Natürlich ist M13 heute weniger bescheiden als der große Kugelsternhaufen im Herkules bekannt. Er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel überhaupt.

Scharfe Teleskopansichten wie diese offenbaren die Hunderttausende von Sternen im spektakulären Haufen. In einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren drängen sich die Sterne des Haufens in einer Region mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren dicht zusammen.

Nähert man sich dem Kern des Sternhaufens, könnten mehr als 100 Sterne in einem Würfel von nur 3 Lichtjahren Seitenlänge enthalten sein. Zum Vergleich: Der der Sonne am nächsten gelegene Stern ist über 4 Lichtjahre entfernt. Das detailreiche Weitwinkelbild zeigt auch weit entfernte Hintergrundgalaxien. Dazu zählen NGC 6207 links oben sowie schwache Staubwolken im Vordergrund der Milchstraße. Sie werden von manchen als integrierte Fluxnebel bezeichnet.

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Komet A3 bei Sonnenaufgang in Australien

Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) leuchtet am Abendhimmel. Links leuchtet der Himmel hoch in der Abenddämmerung, nach rechts ist das Panorama in Streifen aufgeteilt, jeder Streifen enthält den Kometen, er sinkt von links nach rechts immer tiefer zum Horizont, der Schweif zeigt nach oben.

Bildcredit und Bildrechte: Lucy Yunxi Hu

Der Komet Tsuchinshan-ATLAS ist jetzt am frühen Morgenhimmel zu sehen. Dieser große, schmutzige Eisberg taucht in einem seltsamen Winkel in das innere Sonnensystem. Er kommt in nur zwei Tagen der Sonne am nächsten – zwischen den Umlaufbahnen von Merkur und Venus.

Die Langzeitbelichtungen der Kamera zeigen jetzt C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) und seinen Staubschweif vor und während des Sonnenaufgangs. Der Name wird manchmal als A3 abgekürzt. Dieses Bild wurde vor vier Tagen aufgenommen. Es zeigt, wie der Komet über dem Lake George im australischen New South Wales aufgeht. Die vertikalen Bänder weiter links zeigen Bilder des Kometen, als die aufgehende Sonne den Morgenhimmel immer heller und bunter machte.

Wie hell der Komet im Laufe des nächsten Monats wird, ist noch nicht bekannt. Es hängt davon ab, wie viel Gas und Staub der Kometenkern ausstoßen wird. Optimistische Himmelsbeobachter* hoffen auf ein großes Spektakel, bei dem Tsuchinshan-ATLAS Staub- und Ionenschweife erzeugt, die am ganzen Himmel der Erde sichtbar sind. Vielleicht wird er als der Große Komet des Jahres 2024 bekannt.

Umfrage: Farbenblindheit und astronomische Bilder (englisch)
Wachsende Galerie: Komet Tsuchinsan-ATLAS 2024

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