NGC 6888: Der Sichelnebel

Der Sichelnebel (NGC 6888) wurde von einem Wolf-Rayet-Stern aufgebläht. Im Bild hat er eine komplexe rosarote Struktur, die von bläulichen Schleiern umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Bass

NGC 6888 ist auch als Sichelnebel bekannt. Er hat einen Durchmesser von 25 Lichtjahren. Diese kosmische Blase wird von Winden des massereichen Zentralsterns aufgeblasen.

Diese Aufnahme wurde mit Teleskop und Schmalbandfiltern erstellt. Dadurch kann das Licht von Wasserstoff und Sauerstoff Atomen isoliert werden. Vom Sauerstoff stammt der leicht grünlich-bläuliche Schimmer. Er zeigt Falten und Filamente im Nebel wie einen Schleier.

Der Zentralstern des Nebels ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Diese Sterne werfen ihre äußerste Hülle in einem starken Sternenwind ab. Auf diese Art verlieren sie alle 10.000 Jahre eine Sonnenmasse! Die komplizierten Strukturen im Sichelnebel entstanden wahrscheinlich durch die Wechselwirkung des starken Sternwindes mit den Auswürfen aus früheren Aktivitäten des Sterns.

Der Stern steht am Ende seiner Existenz. Er verheizt seinen Brennstoff rasch. Voraussichtlich endet er als spektakuläre Supernova. Man findet dieses Objekt im nebelreichen Sternbild Schwan. NGC 6888 ist etwa 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

Zur Originalseite

Alnitak, Alnilam, Mintaka

Das Bild wirkt nebelverhangen. Diagonal von links unten nach rechts oben sind drei helle Sterne mit blauen Höfen angeordnet. Rechts oben sind zwei markante Objekte, der Flammennebel und der Pferdekopfnebel. Doch das ganze Bild ist von Nebeln durchzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Aygen Erkaslan

Alnitak, Alnilam, und Mintaka heißen die drei hellen Sterne im Bild von Osten nach Westen (rechts oben nach links unten). Sie leuchten in dieser kosmischen Aussicht hellblau.

Besser bekannt sind die drei Sterne als der Gürtel des Orion. Alle drei sind heißer und um vieles massereicher als unsere Sonne. Sie sind zwischen 700 und 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Die Sterne entstanden aus den gut untersuchten interstellaren Wolken in dieser Gegend. In den Wolken liegen einige überraschende Formen. Dazu zählen der dunkle Pferdekopfnebel oder der Flammennebel. Beide sind rechts oben in der Nähe von Alnitak. Der berühmte Orionnebel liegt außerhalb des Bildes, das am Himmel fast 4 Grad breit ist.

Zur Originalseite

Dunkle Nebel im Chamäleon

Zu diesem dunklen Nebelkomplex gehört dicker, brauner Staub. Er markiert ein riesiges V.

Bildcredit und Bildrechte: Xinran Li und Houbo Zhou

Der dunkle, interstellare Staub kann sehr elegant wirken. So ist es auch bei der Konstellation Chamäleon, die man am Südhimmel findet: Da der Staub normalerweise mit freiem Auge nicht sichtbar ist, erkennt man ihn am besten, wenn er das Licht dahinter liegender Sterne und Galaxien blockiert. In diesem Bild, welches 11.4 Stunden lang belichtet wurde, kann der Staub aber in seinem eigenen Licht gesehen werden: Die starken rötlichen und infraroten Farbtöne erzeugen ein sattes Braun.

Im Gegensatz dazu leuchtet der helle Stern Beta Chamaeleontis blau am oberen rechten Eck. Der ihn umgebende Staub reflektiert das blaue Licht und erscheint dort weißlich. Interstellarer Staub wird oft in den kühlen Atmosphären von Riesensternen erzeugt. Er wird im All von Sternenlicht, Sternenwinden, aber auch Supernova Explosionen verteilt.

Bis auf eine einzige Ausnahme gehören alle Objekte des Bildes zu unserer eigenen Milchstraße. Ein kleiner Punkt, direkt unter Beta Chamaeleontis ist kein Stern, sondern die ferne Galaxie IC 3104.

Zur Originalseite

IC 1805: Der Herznebel

Mitten im Bild ist ein herzförmiger Nebel mit einem blauen Hintergrund. Rechts darüber ist der Fischkopfnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Toni Fabiani

Was lädt den Herznebel auf? Beginnen beim großen Emissionsnebel links. Er ist als IC1805 katalogisiert und ähnelt ein bisschen einem menschlichen Herzen. Der Nebel leuchtet in einem hellen Rot, das vom Wasserstoff ausgesendet wird, der das häufigste Element im Nebel ist. Doch dieses lang belichtete Foto zeigt auch das Licht der Elemente Silizium (Gelb) und Sauerstoff (Blau).

Im Zentrum des Herznebels befinden sich die jungen Sterne des offenen Sternhaufens Melotte 15. Mit ihrer energiereichen Strahlung und Sternenwind tragen sie die Säulen aus Staub ab.

Der Herznebel ist 7500 Lichtjahre von uns entfernt. Er liegt in Richtung des Sternbildes Kassiopeia. Rechts oben sieht man den Fischkopfnebel, er liegt neben dem Herznebel. Das detailgetreue Foto zeigt deutlich, wie das leuchtende Gas den Herznebel in alle Richtungen umgibt.

Zur Originalseite

Lemmon Tree

Scheinbar stürzt der Komet Lemmon mit langem Schweif und grünlichem Kopf auf einen Baum. In Wirklichkeit steht er weit entfernt am Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Uroš Fink

Der Baum ist nicht in Gefahr: Das liegt daran, dass der Komet, der hier fotografiert wurde, weit vom Baum und der Erde entfernt ist. Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) wird zurzeit immer heller und heller, während er sich durch das innere Sonnensystem bewegt. Er hat seinen sonnennächsten Punkt bereits hinter sich. Nun nähert er sich langsam der Erde. Wahrscheinlich erscheint er nächste Woche, wenn er unserer Heimat am nächsten kommt, am hellsten. Er nähert sich bis auf eine halbe astronomische Einheit, das ist die Entfernung Erde-Sonne.

Es ist möglich, dass Lemmon dann sogar für das freie Auge sichtbar wird! Wenn man seine Handykamera verwendet, hat man eine größere Chance den Kometen zu sehen – solange man weiß, wohin man sie richten muss. Lemmon war bisher frühmorgens am besten sichtbar. Nun sieht man ihn auf der Nordhalbkugel auch am Abendhimmel, und zwar kurz nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont.

Dieses Bild wurde vor ungefähr einer Woche in Slowenien aufgenommen.

Zur Originalseite

SN Encore: Eine mehrfach beobachtete zweite Supernova

Das Bild zeigt eine Galaxiengruppe mit ungewöhnlichen Bögen. Die Bögen sind Galaxien im Hintergrund, die vom Gravitationslinseneffekt der Gruppe im Vordergrund verzerrt werden. Die Galaxie im Hintergrund hat mehrere Flecken. Es sind Supernovae in der Galaxie.

Bildcredit: Webb (Hauptbild): NASA, ESA, CSA, STScI, J. Pierel (STScI) und A. Newman (Carnegie Inst. for Science); Hubble (überlagert): NASA, ESA, STScI, S. A. Rodney (U. South Carolina) und G. Brammer (NBI, U. Kopenhagen)

Schon eine zweite Supernova in derselben Galaxie wiederholt sich: Der Grund dafür liegt im sogenannten Gravitationslinsen-Effekt. Dabei wirkt ein massereiches Vordergrundobjekt – in diesem Fall der Galaxienhaufen MACS J013 – als Linse. Dadurch werden von der im Hintergrund perfekt auf der Sichtlinie liegenden Galaxie MRG-M0138 vielfältige Bilder erzeugt.

Besonders spannend ist die Tatsache, dass die Hintergrund Galaxie junge Sterne besitzt, welche als Supernova explodieren. Von jeder dieser Explosionen erreichen uns mehrere Bilder, je nachdem welchen Weg ihr Licht durch den Galaxienhaufen nimmt. Die „Original-Supernova“, welche im überlagerten Bild dargestellt ist, wird auch Requiem genannt und wurde zuerst vom Weltraumteleskop Hubble 2016 beobachtet. Das zweite beobachtete Set der Supernova bekam den Namen Encore und wurde vom James-Webb-Teleskop 2023 entdeckt. Weitere Bilder dieser Supernovae sind voraussichtlich auf dem Weg zu uns: Ihr genauer Ankunftszeitpunkt wird uns helfen, um die Massenverteilung im Galaxienhaufen, die Supernovae selbst und vielleicht das ganze Universum besser zu verstehen.

Zur Originalseite

Komet Lemmon wird heller

Links unten ist die grünliche Koma des Kometen C/2025 A6 (Lemmon) abgebildet. Nach rechts oben verläuft sein leicht aufgefächerter Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Victor Sabet und Julien De Winter

Der Komet Lemmon wird immer heller und bewegt sich Richtung Morgenhimmel der Nordhalbkugel. Neben den Kometen SWAN25B und ATLAS, ist C/2025 A6 (Lemmon) inzwischen schon der dritte Komet, den man mit Ferngläsern oder auf länger belichteten Aufnahmen sieht.

Der Komet wurde Anfang des Jahres entdeckt. Er befindet sich derzeit noch auf seinem Weg in das innere Sonnensystem. Am 8. November wird er die Sonne umrunden – nachdem er am 21. Oktober seinen erdnächsten Punkt erreicht hat. An diesem Tag ist er immer noch knapp halb so weit von der Erde entfernt wie die Sonne.

Auch wenn die Helligkeit von Kometen sehr schwer vorhersagbar ist, so gehen manche optimistischen Schätzungen davon aus, dass Lemmon dann tatsächlich mit dem bloßen Auge sichtbar wird. Bis Mitte des Monats Oktober findet man den Kometen am besten vor der Morgendämmerung. Danach ist er auch am Abend zu sehen.

Das Bild zeigt den Kometen mit seinem gespaltenen Ionenschweif, der sich rasch verändert. Es wurde Ende letzter Woche in Texas in den USA fotografiert.

Galerie: Komet Lemmon 2025

Zur Originalseite

Mondfinsternis auf zwei Erdhalbkugeln

Zwei Bilder der totalen Mondfinsternis wurden kombiniert. Eins stammt von der südlichen Halbkugel, eins von der nördlichen. Das obere Bild vom Norden wurde am Campus der Zhejiang-Universität in China fotografiert, das südliche im australischen Canberra.

Bildcredit und Bildrechte: NordZhouyue Zhu, SüdLucy Yunxi Hu

Die totale Mondfinsternis im September ist auf diesen beiden dramatischen Bildfolgen dargestellt. Sie wurden auf der nördlichen und der südlichen Halbkugel des Planeten Erde fotografiert. Das obere Bild zeigt die Finsternis auf der Nordhalbkugel. Die Bahn des Mondes reicht von links oben nach rechts unten. Sie bewegt sich unter dem hellen Planeten Saturn vorbei. Die Bildfolge wurde am Campus der Zhejiang-Universität in China auf dem 30. nördlichen Breitengrad aufgenommen.

Das untere Bild zeigt das gleiche Ereignis – aufgenommen vom Griffinsee in Canberra in Australien, auf 35 Grad südlicher Breite. Hier bewegt sich die Mondbahn von rechts oben nach links unten. Viele helle Blitze von Gewittern, die noch am Horizont zu sehen sind, spiegeln sich im Wasser des Sees.

Beide Bilder wurden mit 16-mm-Weitwinkel-Objektiven aufgenommen. Sie zeigen die ganze Finsternis mit einem dunkelroten Mond, der komplett im Kernschatten der Erde steht. Die verschiedenen Ausrichtungen der Mondbahn am Himmel zeigen die unterschiedlichen Perspektiven, wie sie durch die beiden Standorte auf der Nord- und Südhalbkugel zustande kamen.

Zur Originalseite