Melotte 15 im Herznebel

Vor einem bläulich schimmernden Hintergrund türmen sich orangerote Staubwolken auf, sie wirken stark zerfleddert.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

Kosmische Wolken bilden fantastische Formen in den zentralen Regionen des Emissionsnebels IC 1805. Die Wolken werden durch Sternenwinde und Strahlung von massereichen heißen Sternen im neugeborenen Sternhaufen Melotte 15 geformt. Die etwa 1,5 Millionen Jahre jungen Sterne des Haufens sind überall in dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft verteilt, ebenso wie die dunklen Staubwolken, die sich als Silhouette vom leuchtenden atomaren Gas abheben.

Das Bild umfasst eine Himmelsregion von etwa 15 Lichtjahren und wurde aus mehreren Teleskopaufnahmen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen zusammengesetzt. Die Emissionen von ionisiertem Gas aus Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff sind in grünen, roten und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Farbpalette dargestellt.

Betrachtet man Bilder mit einem noch größerem Himmelsausschnitt, dann wird klar, warum IC 1805 auch unter dem Namen Herznebel bekannt ist. IC 1805 befindet sich in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren im prächtigen Sternbild Kassiopeia.

Zur Originalseite

BepiColombo zeigt den Krater Vivaldi auf Merkur

Hinter zwei Auslegern der Raumsonde BepiColombo ist die Oberfläche des Planeten Merkur zu sehen. Der Rand des Planeten ist unten. Die Oberfläche ist von Kratern übersät, in der Bildmitte liegt der markante Krater Vivaldi mit seinen zwei konzentrischen Kraterwällen.

Bildcredit: ESA, JAXA, BepiColombo, MTM

Warum hat dieser große Krater auf dem Merkur zwei Ringe und einen glatten Boden?
Das kann niemand so genau sagen. Dieses ungewöhnliche Objekt namens Vivaldi Krater erstreckt sich über 215 Kilometer. Die sehr detaillierte Aufnahme wurde bei einem Vorüberflug der Raumsonde BepiColombo (ein Gemeinschaftsprojekt von ESA und JAXA) zu Beginn dieses Monats aufgenommen.

Normalerweise werden solche großen kreisförmigen Strukturen auf einem Gesteinsplaneten oder Mond entweder durch einen Aufprall eines kleinen Meteoriten oder eines Kometenfragments oder aber durch einen Vulkanausbruch verursacht. Bei Vivaldi könnte eine Kombination beider Phänomene die Ursache sein – ein heftiger Einschlag gefolgt von einem relativ gleichmäßigen Lavastrom. Krater mit doppelten Ringen sind selten – vor allem die Ursache des inneren Rings ist nach wie vor noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Dieser Vorbeiflug der BepiColombo Raumsonde nutzt die Gravitation des Planeten Merkur, um mit geringer Geschwindigkeit in eine andere Umlaufbahn zu gelangen – von dort aus soll dann 2026 der innerste Planet unseres Sonnensystems genauer untersucht werden.

Zur Originalseite

IC 5146: Der Kokonnebel

Mitten im Bild leuchtet eine kompakte runde Nebelwolke intensiv rosarot. Sie ist von dichten Sternwolken und braunen Staubranken sowie einigen blau leuchtenden Reflexionsnebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Romero Ventura

Im Inneren des Kokonnebels entwickelt sich gerade ein neuer Sternhaufen. Der wunderschöne Kokonnebel ist als IC 5146 katalogisiert und hat eine Größe von fast 15 Lichtjahren. Er erhebt sich hoch am nördlichen Sommernachtshimmel und befindet sich in einer Entfernung von 4000 Lichtjahren im Sternbild Schwan (Cygnus).

Wie auch andere Sternentwicklungsregionen zeichnet sich der Kokonnebel durch zwei Merkmale aus: durch rot leuchtenden Wasserstoff, der durch junge heiße Sterne zum Leuchten angeregt wird, sowie reflektiertes Sternenlicht in den staubigen äußeren Regionen der ansonsten unsichtbaren Molekülwolke. Der helle Stern nahe des Zentrums ist wahrscheinlich erst wenige Hunderttausend Jahre alt. Er dient als Quelle des Leuchtens im Nebel und treibt zugleich einen Hohlraum in die Molekülwolke aus Gas und Staub.

Diese außergewöhnlich tiefe Farbaufnahme entstand nach einer 48-stündigen Belichtung. Sie ermöglicht uns die bezaubernden Details dieser Sternentstehungsregion zu bewundern.

Zur Originalseite

Nachts in Vallentuna

Hinter einem Wald, aus dem die Silhouetten zweier Bäume im Vordergrund hochragen, leuchtet der sternklare Himmel intensiv violett. Über den Plejaden rechts zischt ein Meteor durchs Bild. Unten leuchten die Planeten Mars und Jupiter knapp über dem Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Knapp oberhalb der Kiefern in der unteren Bildmitte sind sich der helle Mars und der noch heller leuchtende Jupiter am nachmitternächtlichen Himmel in Vellentuna in Schweden nähergekommen. Dieses als Konjunktion bezeichnete Ereignis wurde am 12. August während eines geomagnetischen Sturms aufgenommen. Auf dem gelungenen Schnappschuss ist daher links das Leuchten der Polarlichter zu sehen.

Zu dieser Zeit des Jahres sind natürlich auch immer die Perseïden beobachtbar – ein Meteorschauer, bei dem Staubkörner des periodischen Kometen Swift-Tuttle auf die Erdatmosphäre regnen. Die Leuchtspur rechts oben stammt von einem solchen Meteor, der mit etwa 60 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre rast.

Direkt darunter befindet sich der nicht minder bekannte offene Sternhaufen der Plejaden. In der griechischen Mythologie waren die Plejaden die sieben Töchter des Titanen Atlas und der Meeresnymphe Pleione. Die hellsten Sterne des Sternhaufens sind dementsprechend nach den sieben Schwestern und ihren Eltern benannt.

Galerie: PerseïdenMeteorschauer 2024 und Polarlichter

Zur Originalseite

Der dunkle Dingsbums-Nebel

Der dunkle Dingsbums-Nebel (Dark Doodad Nebula) verläuft diagonal von links unten aufwärts durchs Bild. Links darüber sind der Kugelsternhaufen NGC 4372 und der blau leuchtende Stern Gamma Muscae im Sternbild Fliege.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh und Rocco Sung

Was ist das für ein eigenartiges braunes Band?
Wenn man den Sternhaufen NGC 4372 beobachtet, bemerkt man in dessen Nähe oft auch einem ungewöhnlich dunklen Streifen, der sich über eine Länge von drei Grad erstreckt. Bei diesem Streifen handelt es sich um eine molekulare Wolke, die als Dark-Doodad-Nebel bekannt wurde. Doodad bedeutet frei übersetzt Dingsbums – daher auch der Titel: Der dunkle Dingsbums-Nebel.

In dieser Aufnahme zieht sich der Dark Doodad-Nebel über das Zentrum eines farbenprächtigen Sternfeldes. Die dunkle Farbe verdankt der Nebel einer hohen Konzentration an interstellarem Staub, der vor allem das sichtbare Licht stark streut. Der Kugelsternhaufen NGC 4372 ist als diffuser, weißer Fleck links im Bild zu erkennen. Bei dem hellen blauen Stern rechts darüber handelt sich um Gamma Muscae.

Mit einem guten Fernglas kann der Dark-Doodad-Nebel in Richtung des südlichen Sternbildes Fliege (Musca) gefunden werden.

Zur Originalseite

Blick auf NGC 1232

Mitten im Bild schwegt eine Spiralgalaxie mit mächtigen, ausgeprägten Armen. Wir sehen sie direkt von oben. Links ist eine winzige zweite Galaxie mit einem breiten Balken, sie ist eine Begleitgalaxie der großen Spirale.

Bildcredit und Bildrechte: Neil Corke

Von unserer Heimatgalaxie – der Milchstraße – aus, sehen wir NGC 1232 von Angesicht zu Angesicht. Die im Durchmesser rund 200 000 Lichtjahre große, wunderschöne Spiralgalaxie ist in einer Entfernung von 47 Millionen Lilchtjahren im südlichen Sternbild Eridianus zu finden.

Diese scharfe, mehrfarbige Aufnahme von NGC 1232 wurde mithilfe eines Teleskops erstellt und zeigt uns zahlreiche, bemerkenswerte Details der weit entfernten Sterneninsel. Im Zentrum der Galaxie dominiert der gelblichen Farbton älterer Sterne. In den äußeren Bereichen der großen, geschwungenen Spiralarme kann man hingegen bläuliche junge Sternhaufen und rötliche Sternentstehungsregionen erkennen.

Der scheinbar kleine Begleiter auf der linken Seite ist eine Balkengalaxie namens NGC 1232A. Schätzungen zufolge ist diese Galaxie mit einer Entfernung von rund 300 Millionen Lichtjahren wesentlich weiter entfernt als NGC 1232, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass diese zwei Galaxien miteinander interagieren. Der am linken Bildrand hell strahlende Stern hingegen ist natürlich viel näher als NGC 1232 und ist sogar Teil unserer Milchstraße.

Zur Originalseite

Galileos Europa

Europa ist etwas mehr als halb beleuchtet, die beleuchtete Hälfte ist oben. Der Jupitermond ist weiß-grau und von markanten roten Rissen überzogen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI-Institut, Cynthia Phillips, Marty Valenti

Beschreibung: Als die Raumsonde Galileo in den späten 1990er Jahren das Jupiter-System durchquerte, nahm sie atemberaubende Bilder vom Jupitermond Europa auf. Sie entdeckte auch Hinweise darauf, dass die eisige Mondoberfläche höchstwahrscheinlich einen tiefen, globalen Ozean verbirgt. Die von Galileo gesammelten Bilddaten des Mondes Europa wurden hier überarbeitet, um ein für das menschliche Auge möglichst realistisches Farbbild zu erzeugen.

Die langen, gekrümmten Risse auf Europa lassen flüssiges Wasser unter der Oberfläche vermuten. Die dafür notwendige Energie wird von Gezeitenkräften erzeugt, die entlang seiner elliptischen Umlaufbahn auf den Jupitermond wirken. Faszinierend hierbei ist, dass dieser Prozess auch ohne Sonnenlicht die lebensspendende Energie liefert und somit Europa zu einem der besten Orte macht, um nach Leben außerhalb der Erde zu suchen.

Die Juno-Raumsonde umkreist Jupiter seit mehreren Jahren als künstlicher Mond und hat dabei immer wieder die Wasserwelt überflogen. Die gesammelten Bilder und Daten dienen zur Erforschung der Bewohnbarkeit (Habitabilität) von Europa. Noch diesen Oktober soll die Mission Europa Clipper zu einer entsprechenden Forschungsreise in einen Orbit um Europa starten.

Zur Originalseite

Vertont: Der Supernovaüberrest des Quallennebels

Bildcredit: Röntgen (blau): Chandra (NASA) und ROSAT (ESA); Sichtbares Licht (rot): DSS (NSF); Radio (grün): VLA (NRAO, NSF); Vertonung: NASA, CXC, SAO, K. Arcand; SYSTEM Vertonung: M. Russo, A. Santaguida)

Wie hört sich eigentlich ein Supernovaüberrest an? Schall kann als Dichtewelle eines Mediums verstanden werden. Er kann sich daher nicht im leeren Raum ausbreiten. Mithilfe einer Klanginterpretation können Zuhörer nun auf ganz neue Art und Weise den visuellen Eindruck eines Supernovaüberrests erfahren und verstehen.

Kürzlich wurde der Quallennebel (IC 443) auf recht kreative Weise vertont, wie im obigen Video zu sehen und zu hören ist. Wenn die nach unten laufende Linie im Video einen Stern passiert, hört man das Geräusch eines ins Wasser fallenden Tropfens – passend zum aquatischen Namensgeber des Nebels. Trifft die Linie auf Gas, ertönt ein tiefer Ton für rotes, ein mittlerer Ton für grünes und ein hoher Ton für blaues Gas.

Das Licht der Supernova, aus der der Quallennebel hervorging, ist bereits vor etwa 35 000 Jahren verblasst – als die Menschheit noch in der Steinzeit lebte. Im Laufe der nächsten Millionen Jahre wird sich der Nebel langsam auflösen. Der bei der Supernova entstandene extrem dichte Neutronenstern wird jedoch auf unbestimmt lange Zeit bestehen bleiben.

Zur Originalseite