LEDA 1313424: Die Zielscheiben-Galaxie

Die Galaxie mitten im Bild hat 9 konzentrische Ringe. Sie erinnert an eine Zielscheibe. Links daneben ist eine blaue kleine Galaxie, darüber zwei gelbliche Galaxien.

Bildcredit: NASA, ESA, Imad Pasha (Yale), Pieter van Dokkum (Yale)

Die riesige Galaxie LEDA 1313424 ist etwa 2,5-mal so groß wie unsere Milchstraße. Aufgrund ihrer auffälligen Form in diesem kürzlich vom Weltraumteleskop Hubble veröffentlichen Bild wird sie auch Bullseye- oder Zielscheiben-Galaxie genannt.

Solche Ringgalaxien entstehen durch Kollisionen mit anderen Galaxien. Besonders bemerkenswert hierbei ist, dass in dieser Aufnahme insgesamt neun Ringe gezählt wurden. Die Ringe breiten sich von ihrem Zentrum aus wie Wellen, wenn man einen Stein in einen Teich fallen lässt.

Bei der Zielscheiben-Galaxie war dieser „Stein“ natürlich selbst eine Galaxie. Die blaue Zwerggalaxie links neben der Mitte ist sehr wahrscheinlich der verantwortliche Kollisionspartner. Daten von Beobachtungen weisen darauf hin, dass diese Zwerggalaxie das Zentrum der Riesengalaxie durchdrang. Dabei entstanden die konzentrischen Ringe durch gravitative Wechselwirkung.

Die Zielscheiben-Galaxie ist im Sternbild Fische zu finden. Sie ist 567 Millionen Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz umfasst diese beeindruckende Hubble-Aufnahme einen Bereich von etwa 530.000 Lichtjahren.

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Gegendämmerungsstrahlen: Regenbogenfächer über Spanien

Über einem Strand in Spanien breitet sich am Horizont ein Fächer aus Gegendämmerungsstrahlen aus. Die Strahlen wird von einem Regenbogen am wolkigen Himmel begrenzt.

Bildcredit und Bildrechte: Julene Eiguren

Kann dein Regenbogen das auch? Spät abends geht die Sonne wie gewohnt im Westen unter. An diesem Abend war das oben dargestellte farbenfrohe Schauspiel jedoch 180 Grad weiter – im Osten – zu bestaunen. Dort war nicht nur ein Regenbogen zu sehen, sondern auch Gegendämmerungsstrahlen, die vom Mittelpunkt des Regenbogens auszugehen scheinen.

Das hier gezeigte Bild wurde in Lekeitio im nördlichen Spanien aufgenommen, wobei die Sonne sich hinter der Kamera befindet. Der Regenbogen entsteht durch Sonnenlicht, das an den herabfallenden Regentropfen gebrochen und reflektiert wird. Gegendämmerungsstrahlen entstehen, wenn Sonnenlicht am westlichen Horizont strahlenförmig durch die Wolken bricht. Diese Lichtstrahlen laufen einmal quer über den Himmel und scheinen sich am gegenüberliegenden Horizont wieder zu sammeln – eine optische Täuschung.

Regenbögen zu betrachten ist immer aufregend, Gegendämmerungsstrahlen zu sehen ist ein durchaus seltenes Vergnügen, aber beides gleichzeitig zu erwischen ist noch ungewöhnlicher und wirkt schon beinahe surreal.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Komet G3 ATLAS über Uruguay

Am Abendhimmel steigt der Komet C/2024 G3 (ATLAS) über einer Baumgruppe am Horizont auf. Seine Schweife reichen bis zum oberen Bildrand.

Bildcredit und Bildrechte: Mauricio Salazar

Kometen können riesig sein. In großer Entfernung zur Sonne entspricht ihre Größe jedoch dem harten Kern aus Eis und Gestein. Mit einem Durchmesser von einigen Kilometern sind Kometenkerne sogar noch kleiner als kleine Monde. Wenn sich ein Komet der Sonne nähert, dann stößt der Kern Staub und Gas aus. Dahinter entsteht ein langer, dünner Schweif, der sich über große Distanzen hinwegzieht – sogar größer als die Entfernung zwischen Erde und Sonne.

Der im Bild dargestellte Schweif des Kometen C/2024 G3 (ATLAS) besteht aus leuchtendem Gas und Staub, der das Sonnenlicht reflektiert. Der Kometenschweif umfasst einen Bereich am Nachthimmel, in den die scheinbare Größe eines Vollmonds mehrmals hineinpassen würde. Bei Langzeitbelichtungen erscheint der Schweif sogar noch größer als mit freiem Auge.

Die Aufnahme wurde vor etwa einer Woche gemacht und zeigt den beeindruckenden Kometen ATLAS über den Bäumen einer Wiese in Sierras de Mahoma, San Jose, in Uruguay. Nachdem der Komet G3 ATLAS bei Sonnenuntergang am Südhimmel zu sehen war, verblasst er nun, während er sich von der Sonne entfernt. Dadurch ist sein beeindruckender Schweif immer schwerer zu sehen.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Der Planet Erde in der Dämmerung

Das Bild zeigt den allmählichen Übergang vom Tag zur Nacht. Die Schattengrenze ist keine scharfe Linie. Auf der Erde sind Wolken und Gewässer zu sehen, hinten fängt hinter dem blauen Erdrand der Weltraum an.

Bildcredit: Besatzung der ISS-Expedition 2, Tor zur Astronautenfotografie* der Erde, NASA

In dieser himmlischen Aufnahme eines wolkenverhangenen Ozeans unseres wunderschönen Planeten Erde ist der Wechsel von Tag zu Nacht keine plötzlich auftretende scharfe Grenze. Die Schattenlinie, auch Terminator genannt, ist vielmehr diffus – ein fließender Übergang zur Dunkelheit, den wir als Dämmerung bezeichnen.

Die Sonne beleuchtet die Szene von rechts. Die oberen Bereiche der Wolken erstrahlen in sanften Rottönen, da das Sonnenlicht durch die staubige Troposphäre gefiltert wird. Sie ist die niedrigste Schicht unserer lebenspendenden Erdatmosphäre. Am oberen Rand der Tagesseite ist in größer Höhe eine klare Schicht zu erkennen, die blaues Sonnenlicht streut, welches im tiefen Schwarz des Weltalls verblasst.

Dieses Bild wurde von der Internationalen Raumstation (ISS) aufgenommen, welche in etwa 400 km Höhe die Erde umkreist. Mit „Earth Now“ kann man jetzt auch von zu Hause jederzeit die Erde von oben beobachten.

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In der Nähe des Herznebels

Das Bild zeigt ein weites Sternenfeld mit mehreren Nebeln, die auf dem Rollover-Bild beschriftet sind. Links oben ist ein großer herzförmiger Nebel, der Herznebel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Horne und Drew Evans

Was bringt den Herznebel zum Strahlen?
Der große Emissionsnebel, auch als IC 1805 bekannt, befindet sich in dieser Langzeitaufnahme links oben und ähnelt einem menschlichen Herz. Wegen des am häufigsten vorkommenden Elements Wasserstoff leuchtet der Herznebel im roten Licht besonders hell. Dieses Bild ist eine Komposit-Aufnahme und ist zudem mit dem ausgestrahlten Licht von Schwefel (gelb) und Sauerstoff (blau) überlagert.

Im Zentrum des Herznebels befinden sich junge Sterne des offenen Sternhaufens Melotte 15. Ihre Sternenwinde und ihr energiereiches Licht zersetzen nach und nach die malerisch schönen Staubsäulen.

Der Herznebel ist in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren im Sternbild Kassiopeia zu finden. Diese Weitwinkelaufnahme zeigt aber noch viel mehr: den Fischkopfnebel direkt unter dem Herznebel, einen Supernovaüberrest (links unten) und gleich drei planetarische Nebel (rechts). Dieses Bild entstand durch Aufnahmen von insgesamt 57 Nächten und ermöglicht damit lange, komplexe und lichtschwache Filamente deutlich zu sehen.

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Melotte 15 im Herznebel

Vor einem bläulich schimmernden Hintergrund türmen sich orangerote Staubwolken auf, sie wirken stark zerfleddert.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

In den zentralen Regionen des Emissionsnebels IC 1805 bilden kosmische Wolken fantastische Formen. Die Wolken werden von Sternenwinden und der Strahlung von massereichen heißen Sternen im neu entstandenen Sternhaufen Melotte 15 geformt. Die jungen Sterne des Haufens sind etwa 1,5 Millionen Jahre alt. Sie sind überall in dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft verteilt, ebenso wie die dunklen Staubwolken, die sich als Silhouetten vom leuchtenden atomaren Gas abzeichnen.

Das Bild zeigt eine Himmelsregion, die etwa 15 Lichtjahre breit ist. Es wurde aus mehreren Teleskopaufnahmen in unterschiedlichen Wellenlängen zusammengesetzt. Die Emissionen stammen von ionisiertem Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff. Sie sind in grünen, roten und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Farbpalette dargestellt.

Betrachtet die Region auf einem größeren Himmelsausschnitt, dann wird klar, warum IC 1805 auch als Herznebel bekannt ist. IC 1805 ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im prächtigen Sternbild Kassiopeia.

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BepiColombo zeigt den Krater Vivaldi auf Merkur

Hinter zwei Auslegern der Raumsonde BepiColombo ist die Oberfläche des Planeten Merkur zu sehen. Der Rand des Planeten ist unten. Die Oberfläche ist von Kratern übersät, in der Bildmitte liegt der markante Krater Vivaldi mit seinen zwei konzentrischen Kraterwällen.

Bildcredit: ESA, JAXA, BepiColombo, MTM

Warum hat dieser große Krater auf dem Merkur zwei Ringe und einen glatten Boden?
Das kann niemand so genau sagen. Dieses ungewöhnliche Objekt ist der Krater Vivaldi. Er ist über 215 Kilometer groß. Die sehr detaillierte Aufnahme entstand bei einem Überflug der Raumsonde BepiColombo zu Beginn des Monats. BepiColombo ist ein Gemeinschaftsprojekt von ESA und JAXA.

Normalerweise entstehen so große kreisförmige Strukturen auf einem Gesteinsplaneten oder Mond entweder durch den Aufprall eines kleinen Meteoriten oder eines Kometenbruchstücks. Sie können aber auch durch einen Vulkanausbruch verursacht werden. Vielleicht entstand Vivaldi aber auch durch eine Kombination beider Phänomene, indem auf einen heftigen Einschlag ein relativ gleichmäßiger Lavastrom folgte. Krater mit doppelten Ringen sind selten. Vor allem die Ursache des inneren Rings wird nach wie vor wissenschaftlich untersucht.

Der Vorbeiflug der Raumsonde BepiColombo nützt die Gravitation des Planeten Merkur, um mit geringer Geschwindigkeit in eine andere Umlaufbahn zu gelangen. Von dort aus soll ab 2026 der innerste Planet im Sonnensystem genauer untersucht werden.

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IC 5146: Der Kokonnebel

Mitten im Bild leuchtet eine kompakte runde Nebelwolke intensiv rosarot. Sie ist von dichten Sternwolken und braunen Staubranken sowie einigen blau leuchtenden Reflexionsnebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Romero Ventura

Im Inneren des Kokonnebels entsteht ein neuer Sternhaufen. Der schöne Kokonnebel ist als IC 5146 katalogisiert. Er ist fast 15 Lichtjahre groß. Der Nebel steigt am nördlichen Sommernachtshimmel hoch hinauf. Er leuchtet 4000 Lichtjahren entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

Wie auch andere Sternbildungsregionen zeichnet sich der Kokonnebel durch zwei Merkmale aus: durch rot leuchtenden Wasserstoff, der durch junge heiße Sterne zum Leuchten angeregt wird, sowie reflektiertes Sternenlicht in den staubigen äußeren Regionen der ansonsten unsichtbaren Molekülwolke. Der helle Stern nahe beim Zentrum ist wahrscheinlich erst wenige Hunderttausend Jahre alt. Er ist die Quelle des Leuchtens im Nebel und treibt zugleich einen Hohlraum in die Molekülwolke aus Gas und Staub.

Diese außergewöhnlich tiefe Farbaufnahme entstand nach einer 48-stündigen Belichtung. Sie ermöglicht uns, die bezaubernden Details dieser Sternentstehungsregion zu bewundern.

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