Die Milchstraße über den australischen Pinnacles

Über einer Landschaft mit spitzen Felstürmchen breitet sich ein Nachthimmel aus. Das Band der Milchstraße wölbt sich oben. Hell schimmerndes Zodiakallicht verbindet die Landschaft mit dem Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Goh

Wie seltsam ist diese Welt? Es ist die Erde. Vorne im Bild finden sich die Zinnen (Pinnacles in der Pinnacle-Wüste). Es sind die ungewöhnlichen Felstürme des Nambung National Park in West-Australien. Sie bestehen aus alten Meeresmuscheln (Kalkstein). Aber wie diese mensch-hohen malerischen Türme entstanden sind, bleibt ein Geheimnis der Natur.

Im Hintergrund, gleich hinter der Spitze der mittleren Zinne, befindet sich eine helle Mondsichel. Das unheimliche Leuchten um den Mond ist überwiegend Zodiakallicht. Es ist Sonnenlicht, das an Staubkörnchen reflektiert wird, die zwischen den Planeten des Sonnensystems umlaufen.

Oben wölbt das zentrale Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, einen Bogen. Zahlreiche berühmte Sterne und Nebel sind im Hintergrund des Nachthimmels ebenfalls sichtbar.

Dieses Panorama aus 29 Einzelaufnahmen wurde nach sorgfältiger Planung im September 2015 aufgenommen und zusammengestellt. Die Planung umfasst den Mond, die Felszinnen und ihre Schattenbildung. Das starke Zodiakallicht war aber eine angenehme Überraschung.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Die vielen Schweife des Kometen G3 ATLAS

Über einem dunklen Hang breitet Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine breit aufgefächerten Schweife aus.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Mašek (FZU, Czech Academy of Sciences) und Jakub Kuřák

Warum hat dieser Komet nur so zahlreiche Schweife?

C/2024 G3 (ATLAS) hat im Lauf der letzten zwei Wochen zahlreiche lange, verschlungene Schweife entwickelt. Sie waren auf der Südhalbkugel ganz wunderbar zu sehen. Viele Beobachter berichteten, dass sie der eindrucksvollen Kometen-Erscheinung ohne optische Hilfsmittel über dem Westhorizont direkt nach Sonnenuntergang gewahr wurden.

Dieses Bild zeigt mindestens sechs unterschiedliche Schweife. Es wurde vor fünf Tagen an den dunklen Himmeln über dem Paranal-Observatorium in Chile aufgenommen.

Ein möglicher Grund für die Vielfalt der Schweife ist, dass Staub und Gas von einem rotierenden Kometenkern ausgestoßen werden. Der nach außen gerichtete Druck des komplexen Sonnenwinds unseres Zentralgestirns mag dabei auch eine Rolle spielen.

Der große eisbergähnliche Kern des Kometen ATLAS ist anscheinend während der Annäherung an die Sonne vor zwei Wochen zerbrochen. Leider wird erwartet, dass die Helligkeit des Kometen ATLAS und seiner Schweife in den nächsten Wochen deutlich abnimmt.

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Titan-Landung: Film von Huygens‘ Abstieg

Video-Credit: ESA, NASA, JPL, U. Arizona, E. Karkoschka

Wie sieht es aus, wenn man auf dem Saturnmond Titan landet? Die Huygens-Sonde der Europäischen Weltraumagentur (European Space Agency, ESA) befand sich 2005 im Landeanflug auf dem bewölktesten Mond des Sonnensystems. Dabei wurde ein Zeitraffer-Video aus den Aufnahmen erstellt.

Huygens trennte sich von der robotischen Raumsonde Cassini, nachdem sie Ende 2004 in den Orbit um Saturn eingeschwenkt war. Dann begann die Annäherung an Titan. Nach der Ankunft stürzte Huygens zwei Stunden lang der Oberfläche von Titan entgegen. Die ersten Bilder zeigen im Wesentlichen die dichte Atmosphäre des Mondes.

Die computergesteuerte Sonde war so groß wie ein Lkw-Rad. Sie stieß einen Fallschirm aus, um den Absturz zu verlangsamen. So stach sie in die dichte Wolkendecke und begann mit der Bildübertragung. Die Bilder zeigen eine merkwürdige Oberfläche in großer Entfernung, die nie zuvor in sichtbarem Licht beobachtet worden war.

Huygens sandte auch einmalige Bilder von der Landung in einem ausgetrockneten Meer und von der 90-minütigen Dauer des Überlebens dort. Sie zeigen eine sonderbare Ebene aus dunklem, sandigen Boden, übersät mit glatten, hellen, faustgroßen Eisbrocken.

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Mimas: Kleiner Mond mit großem Krater

Der kleine Saturnmond Mimas besitzt einen riesigen Krater. Auf älteren Bildern erinnert er an den Todesstern aus Star Wars. Im Bild ist der Krater rechts oben, der Zentralberg zeichnet sich markant ab.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumforschungsinstitut, Cassini

Was auch immer Mimas getroffen hat, es hat ihn fast zerstört. Was übrig blieb, ist einer der größten Impaktkrater auf einem von Saturns kleinsten runden Monden. Analysen zeigten, dass ein nur geringfügig stärkerer Einschlag Mimas komplett zerschlagen hätte. Der große Krater wurde Herschel genannt nach dem Astronomen Sir William Herschel, der den Saturnmond 1789 entdeckte. Er durchmisst ungefähr 130 Kilometer und ist oben abgebildet.

Die geringe Masse von Mimas bewirkt, dass die Schwerkraft an seiner Oberfläche gerade groß genug ist, um die Kugelgestalt herzustellen und gleichzeitig schwach genug, dass eine dermaßen große Struktur an der Oberfläche bestehen kann. Mimas besteht überwiegend aus Wassereis mit Gesteinssplittern; es ist also mit der Vokabel „schmutziger Schneeball“ sehr gut beschrieben.

Das gezeigte Bild wurde während des nächsten Vorbeiflugs gewonnen, der jemals stattgefunden hat. Die robotische Raumsonde Cassini passierte Mimas im Jahr 2010, während sie im Orbit um Saturn war.

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Raketenstart aus der Sicht der Internationalen Raumstation

Videocredit: ISAA, NASA, Besatzung der Expedition 57 (ISS); Bearbeitung: Riccardo Rossi (ISAA, AstronautiCAST); Musik: Inspiring Adventure Cinematic Background von Maryna

Haben Sie je einen Raketenstart gesehen – und zwar aus dem Weltraum?

Bei genauerer Betrachtung des heutigen Zeitraffer-Videos werden Sie einer Rakete gewahr werden, die in den Erdorbit aufsteigt. So sieht die Sache auf der Internationalen Raumstation (ISS) aus. Die russische Sojus-FG-Rakete startete im November 2018 am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Sie hatte ein Progress-MS-10-Modul (auch 71P genannt) an Bord, um einige Dinge für den täglichen Bedarf zur ISS zu bringen.

Das 90-Sekunden-Video fasst tatsächliche 15 Minuten zusammen. Zu den Höhepunkten zählen einige Lichter von Städten und Wolken auf der Erde, die sich links unten zeigt. Blaue und goldene Bänder von atmosphärischem Leuchten (auch Airglow genannt) verlaufen diagonal durch die Bildmitte. Einige entfernte Sterne zeigen sich am oberen rechten Eck und gehen scheinbar hinter der Erde „unter“ (entziehen sich der Sichtbarkeit).

Eine der unteren Stufen der Rakete fällt zur Erde zurück, während das robotische Versorgungsschiff den nächsten Schub zündet, um sich der ISS zu nähern. Man kann die ISS als ein Weltraumlabor bezeichnen, das im Jahr 2023 gerade seinen 25. Geburtstag feierte. Astronauten, die an Bord der ISS im Erdorbit lebten, haben – neben praxisnäheren Verpflichtungen – auch zahlreiche wissenschaftliche Experimente durchgeführt, die das Wissen der Menschheit enorm bereicherten. Vieles von diesem Wissen wird auch künftige kommerzielle Industrie in niedrigen Erdorbits ermöglichen.

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Die verdrillte Scheibe von NGC 4753

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet ein längliches orangefarbenes Objekt, durch das einige dunkle und komplexe Staubwirbel verlaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Alexander Reinartz

Was denken Sie über dieses Bild? Hier ist ein Hinweis: Es ist größer als ein Brotkasten.

Sehr viel größer. Die Antwort ist, dass das abgebildete Objekt NGC 4753 eine verdrillte Galaxienscheibe ist. Ungewöhnliche dunkle Staubfilamente in ihr geben Hinweise auf ihre Geschichte.

Niemand weiß, was wirklich passierte, aber die meisten glauben an das sogenannte Hauptmodell. Demnach soll eine einigermaßen normale Galaxienscheibe gravitativ eine staubige Satellitengalaxie zerrissen haben. Die Präzession würde dabei die Ebene der Akkretions-Geröllscheibe während der Rotation verzerren und das entstellte Bild produzieren.

Es wird angenommen, dass diese kosmische Kollision ungefähr vor einer Milliarde Jahren begann. NGC 4753 wird von der Seite gesehen und würde vielleicht wie eine normale Spirale ausschauen, wenn wir von oben schauen könnten. Der helle orangefarbene Halo besteht aus zahlreichen älteren Sternen, die möglicherweise der Dunklen Materie folgen.

Das hier gezeigte Hubble-Bild wurde dergestalt nachbearbeitet, dass die Emissionen im Ultraviolett und im roten Licht besonders hervorgehoben erscheinen.

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Himmelsauge aus Diamantstaub

Eine schneebedeckte Straße führt einen Hügel hinauf zu einem Himmel voller Sterne. Die Bögen und Halos am Himmel vor uns sehen aus wie ein riesiges Auge.

Bildcredit und Bildrechte: Jaroslav Fous

Warum steht da ein großes Auge am Himmel?

Diamant Staub. Das ist ein inoffizieller Name für die kleinen Eiskristalle, die sich in der Luft bilden und zu Boden schweben. Weil diese Kristalle eine bestimmte geometrische Form haben, brechen sie das Licht von Sonne oder Mond dergestalt zu unseren Augen hin, dass solche großen Halos und Bögen am Himmel erscheinen. Manchmal sieht das Resultat dieser Geometrien wie ein Riesenauge aus, das uns aus dem Himmel anschaut.

Dieses Bild wurde letzte Woche im tschechischen Erzgebirge aufgenommen. Als der helle Mond aufging, schien sein Licht durch die Luft, die mit einem Nebel aus feinstem Eis angereichert war. Das führte zu dieser prächtigen Himmelserscheinung, die um den Mond herum zu sehen war: Nebenmonde, Tangentialbögen, Halos und ein Horizonalkreis. Sogar Lichtsäulen über entfernten Lichtern sind am linken Rand sichtbar, während Jupiter und Mars im 22°-Halo nahe dem unteren Rand zu finden sind.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Fuchsfell, Kegel und Christbaum

Ein Sternenfeld mit buntem Gas und dunklem Staub zeigt oben im Bild einen kegelförmigen Nebel. In der Mitte befindet sich eine Nebelstruktur, die an ein Fuchsfell erinnert. Ein breiter Bereich ähnelt der Form eines Christbaums.

Bildcredit und Bildrechte: Tim White

Was haben die folgenden Dinge gemeinsam: ein Kegel, ein Fuchsfell und ein Weihnachtsbaum?
Antwort: Es gibt sie alle im Sternbild Einhorn (Monoceros).

Ein Trödel-Komplex aus kosmischem Gas und Staub, der als NGC 2264 katalogisiert ist, gilt als Sternentstehungsgebiet. Er ist rund 2700 Lichtjahre entfernt. Auf Fotos erscheint er als Ansammlung von dunklen Wolken aus interstellarem Staub und rötlichen Emissionsnebeln, die von energiereichem Licht einiger neu entstandener Sterne zum Leuchten angeregt werden.

Das hier gezeigte Bild umfasst einen Winkeldurchmesser größer als der Vollmond, was in der Entfernung von NGC 2264 einem Durchmesser von über 50 Lichtjahren entspricht.

Die Auswahl an kosmischen Charakteren hierin beinhaltet (a) den Fuchsfell-Nebel, dessen verschlungene Fellstruktur links neben der Bildmitte liegt, (b) den hellen veränderlichen Stern S Mon genau rechts vom Fuchsfell und (c) den Konusnebel („conus“ ist Latein für „Kegel“) am oberen Bildrand.

Mit dem Konusnebel an der Spitze hat die gesamte leuchtende Region auch den Namen „Weihnachtsbaum Cluster“ erhalten, wobei die Sterne das Lametta darstellen.

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