Komet Pons-Brooks bei Nacht

Der Komet im Bild hat links eine grünliche Koma, darüber leuchtet ein orangefarbener Stern mit Zacken. Nach rechts fächern sich die Schweife auf, die meisten davon wirkden strahlenförmig, nur der Schweif in der Mitte erinnert an eine Rauchschwade.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Am dunklen Abendhimmel über June Lake auf der Nordhalbkugel des Planeten Erde stand Komet 12P/Pons-Brooks am 30. März knapp über dem Westhorizont.

Die Aufnahme des zwei Grad weiten Teleskop-Gesichtsfelds zeigt den turbulenten Ionenschweif und die diffuse, grünliche Koma des Kometen sowie den hellen, gelblichen Stern Hamal, auch bekannt als Alpha Arietis.

Mittlerweile ist Pons-Brooks allerdings vom nächtlichen Nordhimmel verschwunden und nähert sich dem Perihel am 21. April. Am 8. April könnte der Komet noch am Taghimmel zu sehen sein, aber suchen Sie ihn besser nicht! Sie müssten sich dazu nämlich in der Totalitätszone befinden und wären vom Schauspiel der faszinierenden Sonnenkorona und der komplett verfinsterten Sonne abgelenkt.

NASA-Berichterstattung zur totalen Sonnenfinsternis am 8. April 2024

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Die Tarantula-Zone

Der Nebel im Bild wirkt spinnenartig und fastig, dahinter sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: BearbeitungRobert Gendler; DatenHubble-Tarantel-Schatzkammer, Europäische Südsternwarte, James-Webb-Weltraumteleskop, Amateur-Quellen

Der Tarantelnebel, auch bekannt als 30 Doradus, weist einen Durchmesser von mehr als tausend Lichtjahren auf. Dabei handelt es sich um ein riesiges Sternentstehungsgebiet in der Großen Magellanschen Wolke in etwa 180.000 Lichtjahren Entfernung. Es ist die größte und turbulenteste der bekannten Sternentstehungsregionen in der Lokalen Galaxiengruppe.

Diese prächtige Ansicht der kosmischen Spinne besteht aus Bilddaten von mehreren großen erdgebundenen und Weltraumteleskopen. Im Zentrum der Tarantula befindet sich ein Sternhaufen aus massereichen jungen Sternen mit der Bezeichnung R136. Die intensive Strahlung, stellare Winde und Supernova-Stoßwellen aus diesem Sternhaufen liefern die Energie für das Leuchten des Nebels und formen die spinnenartigen Filamente.

Rund um die Tarantula liegen weitere Sternentstehungsgebiete mit jungen Sternhaufen, Filamenten und blasenförmigen Wolken. Rechts unten im Bild ist der Ort der nächstgelegenen Supernova in moderner Zeit, SN 1987A, zu sehen. Das ergiebige Bildfeld liegt im südlichen Sternbild Dorado und erstreckt sich über 2 Grad oder 4 Vollmonddurchmesser. Doch läge der Tarantelnebel näher, vielleicht nur 1500 Lichtjahre von uns entfernt wie der sternbildende Orionnebel, dann würde er den halben Himmel umspannen.

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Der Team-8-Nebel

Mitten im Bild leuchten orangefarbene und weiß-violette Nebel auf einem schwarzen Hintergrund.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Seeley

Nein, wir sehen hier keine brandneue Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops von einem fernen galaktischen Nebel. Diese Wolke aus Gas und Staub verblüffte am 3. März Sterngucker an Floridas Weltraumküste. Der Tele-Schnappschuss wurde wenige Minuten nach dem Start einer Falcon 9 Rakete mit der SpaceX Team-8 Mission zur Internationalen Raumstation aufgenommen.

Die Aufnahme fängt die Abgaswolken der abgetrennten ersten und zweiten Stufe ein – ein dahintreibendes Rorschachmuster am dunklen Abendhimmel. Der helle Fleck unten nahe der Mitte des erstaunlichen irdischen Nebels stammt vom Triebwerk der zweiten Stufe, das gerade gezündet wurde, um 4 Menschen im Crew Dragon Raumschiff Endeavour ins All zu bringen. Knapp darüber zeigt sich die erste Stufe der Falcon 9 als scharfe Silhouette. Sie ist dabei sich für die Rückkehr in der Landezone von Cape Canaveral auszurichten.

Diese wiederverwendbare Erststufe machte hier ihren ersten Flug. Doch die Crew Dragon Endeavour Raumkapsel hatte zuvor schon vier Mal Menschen in den niedrigen Erdorbit und zurück gebracht. Endeavour als Name für ein Raumschiff wurde ebenfalls bereits mehrmals verwendet: Der Name zierte das frühere Space Shuttle Endeavour sowie das Apollo 15 Kommandomodul.

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M102: Scheibengalaxie, von der Kante gesehen

Die Galaxie in der Bildmitte hat eine helle Wölbung und ist exakt von der Kante sichtbar. Quer durch die Wölbung verläuft ein markenterr Staubwulst.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Ehsan Ebahimian

Welche Art von Himmelsobjekt ist das? Es handelt sich um eine relativ normale Galaxie – aber von der Kante gesehen. Viele Scheibengalaxien sind tatsächlich so dünn wie die hier abgebildete sogenannte Spindelgalaxie NGC 5866. Doch die meisten sind von unserem Blickwinkel aus nicht von der Kante zu sehen. Eine bekanntere Kantengalaxie ist unsere eigene, die Milchstraße.

Die Spindelgalaxie, auch als M102 bezeichnet, weist zahlreiche komplexe Staubspuren auf. Sie erscheinen dunkel und rötlich, während viele der hellsten Sterne in der Scheibe einen bläulichen Schein produzieren. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen dehnt sich in diesem Hubblebild weit über den Staub der extrem dünnen galaktischen Ebene aus.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Spindelgalaxie in der vergangenen Milliarde Jahren kleinere Galaxien verschlungen hat: mehrere Ströme aus schwachen Sternen, dunkler Staub, der sich von der Hauptebene der Galaxie ins All erstreckt und eine Gruppe von umgebenden Galaxien (nicht im Bild zu sehen). Viele Scheibengalaxien werden dünn, weil das Gas, aus dem sie entstehen, beim Rotieren um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidiert.

Die Spindelgalaxie befindet sich in etwa 50 Millionen Lichtjahren Entfernung im Sternbild des Drachen (Draco).

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Die planetarischen Nebel HFG1 und Abell 6

Zwischen roten Nebeln und wenigen Sternen leuchten zwei helle lila runde Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Julien Cadena und Mickael Coulon; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Planetarische Nebel wie Heckathorn-Fesen-Gull 1 (HFG1) und Abell 6 im Sternbild Kassiopeia sind die Überreste der letzten Phase eines Sterns mittlerer Masse wie unsere Sonne. Trotz ihrer Form haben planetarische Nebel nichts mit tatsächlichen Planeten gemeinsam.

HFG1 ist im linken unteren Teil des Fotos zu sehen. Der Nebel wurde von V664 Cas erzeugt, einem Doppelsternsystem bestehend aus einem Weißen Zwergstern und einem Roten Riesenstern. Beide Sterne umrunden ihren gemeinsamen Massenmittelpunkt in etwa einem halben Erdentag. V664Cas und der umgebende Nebel rasen etwa 300 Mal schneller als der schnellste Zug auf der Erde durchs All. Dabei wird eine bläuliche, bogenförmige Stoßwelle erzeugt, die dort am stärksten mit dem umgebenden interstellaren Medium wechselwirkt, wo der Bogen am hellsten ist.

Nach ungefähr 10.000 Jahren werden planetarische Nebel unsichtbar. Grund dafür ist der Mangel an ultraviolettem Licht, das von den Sternen ausgeht, die den Nebel erschaffen haben. Ihre wunderschönen Formen und Strukturen machen planetarische Nebel zu begehrten Objekten für Astrofotografen.

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Raketenschatten zeigt auf den Mond

Eine Abgasschwade türmt sich mächtig im Bild auf, der obere Teil ist noch von der Sonne beleuchtet und wirft einen Schatten zum aufgehenden Mond.

Bildcredit: Pat McCracken, NASA

Warum zeigt die Abgasfahne einer Rakete genau auf den Mond?

Während eines Starts von Spaceshuttles Atlantis Anfang 2001 waren Sonne, Erde, Mond und die Rakete für diesen fotogenen Schnappschuss genau richtig positioniert.

Soll die Abgasfahne des Spaceshuttles einen besonders langen Schatten werfen, muss der Start in zeitlicher Nähe von Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang stattfinden. Nur dann ist der Schatten am längsten und erstreckt sich bis zum Horizont hinunter. Darüber hinaus stehen sich bei Vollmond Sonne und Mond am Himmel gegenüber. Zum Beispiel kurz nach Sonnenuntergang ist die Sonne knapp unter dem Horizont und in der entgegengesetzten Richtung steht der Mond knapp über dem Horizont. Deshalb zeigte der Schatten beim Abheben von Atlantis kurz nach Sonnenuntergang von der Sonne weg auf den gegenüberliegenden Horizont, genau auf den Vollmond.

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Wenn Rosen nicht rot sind

Der Rosettennebel wird meist rot dargestellt, hier ist er blau abggebildet. In der Mitte ist eine dunkle Höhlung mit hellen Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease (Astronomische Gesellschaft Denver)

Natürlich sind nicht alle Rosen rot, doch sie können trotzdem hübsch sein. Ähnlich den roten Rosen werden Himmelsobjekte wie der prächtige Rosettennebel und andere Sternentstehungsgebiete in astronomischen Bildern meist hauptsächlich in Rottönen gezeigt. Zum Teil ist das darauf zurückzuführen, dass die dominierende Strahlung im Nebel von Wasserstoffatomen stammt. Die stärkste optische Emissionslinie von Wasserstoff, auch bekannt als H-alpha, liegt im roten Bereich des Spektrums. Doch die Schönheit eines Emissionsnebels sollte nicht unbedingt nur im roten Licht bewundert werden. Auch andere Atome im Nebel werden von energiereichem Sternenlicht angeregt und erzeugen ebenfalls Emissionslinien.

In dieser Nahaufnahme des Rosettennebels wurden Schmalbandaufnahmen in Breitbandfarben abgebildet. Das Bild zeigt Emissionen von Schwefel in rot, Wasserstoff in grün und Sauerstoff in blau. Dieses Farbschema, das die schmalen Emissionslinien der Atome (SHO) in Farben (RGB) umwandelt, kommt bei zahlreichen Hubble-Bildern von Emissionsnebeln zur Anwendung.

Die Aufnahme erstreckt sich über ca. 50 Lichtjahre quer durch das Zentrum des Rosettennebels. Der Nebel befindet sich in etwa 3000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Der Katzenaugennebel im sichtbaren Licht und Röntgenspektralbereich

Ein Nebel, der aus vielen Schalen besteht, die jeweils stark strukturiert sind, ist in violetten Farben abgebildet. Das Zentrum in der Mitte leuchtet orangefarben, außen herum sind schwach leuchtende konzentrische Schalen erkennbar.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Chandra-Röntgenobs.; Bearbeitung und Bildrechte: Rudy Pohl

Für mache sieht es wie ein Katzenauge aus, für andere vielleicht wie die Schale einer gigantischen kosmischen Meeresschnecke. Tatsächlich handelt es sich um einen der hellsten und detailreichsten bekannten Planetarischen Nebel. Er besteht aus Gas, das in einer kurzen und prächtigen Phase am Ende des Lebens eines sonnenähnlichen Sterns ausgestoßen wurde.

Vermutlich produzierte der sterbende Zentralstern dieses Nebels die äußeren, konzentrischen Schalen durch Abstoßen seiner äußeren Schichten in einer Serie von regelmäßigen Pulsen. Die Entstehung der wunderschönen, komplexen und doch symmetrischen inneren Strukturen ist jedoch noch nicht erforscht.

Das Kompositbild besteht aus einer digital nachgeschärften Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops und Röntgenlicht, welches mit dem im Orbit befindlichen Chandra Observatorium eingefangen wurde. Die fantastische Weltraumskulptur misst mehr als ein halbes Lichtjahr im Durchmesser.

Der Blick in das Katzenauge bietet uns auch eine Vorschau auf das Schicksal unserer Sonne, die dazu bestimmt ist in etwa 5 Milliarden Jahren ihre eigene Phase des Planetarischen Nebels zu durchlaufen.

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