Bildcredit und Bildrechte: Howard Trottier; Text: Emily Rice
Dürfen wir unseren Augen trauen? Wenn wir Weltraumbilder betrachten, fragen wir uns oft, ob sie „echt“ sind, und häufig schwankt die passende Antwort. In diesem Fall wirkt die Szenerie großteils so, wie wir sie mit unseren Augen sie sehen würden, weil sie mit RGB-Filtern (Rot, Grün, Blau) aufgenommen wurde, was den Zäpfchenzellen in unseren Augen entspricht. Der einzige Unterschied ist, dass das Licht 19 Stunden lang gesammelt wurde, nicht bloß einen Sekundenbruchteil.
Dieses Bild entstand im Laufe von sechs Nächten mit einem 24-Zoll-Teleskop im Gebirge der Sierra Nevada in Kalifornien (USA). Es sieht aus, als würden die schaurigen Ranken eines Weltraumgeistes nach der hellen Spiralgalaxie in der Mitte (NGC 7497) greifen, doch das ist ein Trick. Die Galaxie ist nämlich 59 Millionen Lichtjahre entfernt, das Nebelgebilde MBM 54 ist jedoch weniger als 1000 Lichtjahre entfernt. Damit ist es eine der nächstgelegenen kühlen Wolken aus Gas und Staub – ein galaktischer Zirrus innerhalb unserer Milchstraße.
Beide befinden sich im Sternbild Pegasus, das in nördlichen Breiten im Herbst hoch am Himmel steht.