Start der Parker Solar Probe

Über einer orangefarben leuchtenden Abgaswolke startet eine Trägerrakete mit der Raumsonde Parker Solar Probe in den Nachthimmel. Rechts ragt ein hoher Turm aus Stahlrohren auf.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Wann ist die beste Zeit, um eine Sonde zur Sonne zu starten? Die nun historische Antwort lautet nachts. Das ist kein Witz, weil es letztes Wochenende passiert ist. Einerseits lag Startfenster der Parker Solar Probe (PSP) der NASA zu ihrer geplanten Umlaufbahn teilweise in der Nacht. Andererseits werden die meisten PSP-Instrumente im Schatten ihres Schildes arbeiten. So schaffen sie ihre eigene Nacht in der Nähe der Sonne.

Doch bis dahin vergehen Jahre, in denen die PSP genügend Orbitalenergie abgibt, um sich der Sonne zu nähern. Dafür schwingt sie siebenmal an der Venus vorbei. Schließlich soll die PSP geplanterweise gefährlich nah an der Sonne vorbeiziehen, in einem Abstand von 9 Sonnenradien. Es wird die größte Annäherung aller Zeiten. In dieser Nähe steigt die Temperatur auf der Tagseite des PSP-Sonnenschildes auf 1400 Grad Celsius. Das ist heiß genug, um viele Arten von Glas zu schmelzen. Doch auf der Nachtseite herrscht fast Zimmertemperatur.

Durch die PSP-Mission zur Sonne will die Menschheit die Ausbrüche der Sonne besser verstehen. Sie können sogar irdische Satelliten und Stromnetze stören. Das Bild zeigt den Nachtstart der PSP an Bord einer Delta IV Heavy der United Launch Alliances am frühen Sonntagmorgen.

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