Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Observatory) – Kooperation; D.Martínez-Delgado (IAC, MPIA), M.Pohlen (Cardiff), S.Majewski (U.Virginia), J.Peñarrubia (U.Victoria), C.Palma (Penn State)
Beschreibung: Der fast 50 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Ursa Major gelegene NGC 4013 wurde lange Zeit für ein isoliertes Inseluniversum gehalten. Die eindrucksvolle Spiralgalaxie, die wir von der Kante sehen, war bekannt für ihre abgeflachte Scheibe und die zentrale Wölbung von Sternen, durchschnitten von umrisshaften Staubspuren. Doch dieses Bild mit großer Farbtiefe des Bereichs enthüllt ein zuvor unbekanntes Detail, das mit NGC 4013 verbunden ist – eine enorme, blasse schleifenartige Struktur, die sich (oberhalb links) über 80.000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxie ausdehnt. Eine genaue Untersuchung der bemerkenswerten Struktur zeigt, dass es sich dabei um einen Strom von Sternen handelt, die ursprünglich zu einer anderen Galaxie gehörten, wahrscheinlich eine kleinere Galaxie, die von gravitativen Gezeiten auseinandergerissen wurde, als sie mit der größeren Spirale verschmolz. Astronomen erklären, dass der neu entdeckte Gezeitenstrom auch eine gekrümmte Ausschüttung von neutralem Wasserstoff erklärt, der auf Bildern im Radiowellenbereich von NGC 4013 zu sehen ist, und Parallelen zur Bildung unserer eigenen Milchstraßengalaxie anbietet.