Saturns Ringe verschwinden scheinbar

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Bildcredit und Bildrechte: Natan Fontes

Wo sind die Ohren des Saturns? Galileo Galilei gilt als der erste Mensch, der 1610 die Saturnringe sah. Bei der Erprobung des von Lipperhey miterfundenen Teleskops wusste Galilei nicht, worum es sich handelte, und nannte sie daher „Ohren„.

Das Rätsel vertiefte sich 1612, als die Ohren des Saturns auf mysteriöse Weise verschwanden. Heute wissen wir genau, was passiert ist: Aus der Perspektive der Erde waren die Saturnringe zu dünn geworden, um sie zu sehen. Das gleiche Drama spielt sich alle 15 Jahre ab, denn der Saturn unterliegt wie die Erde den kippbedingten Jahreszeiten. Das bedeutet, dass der Saturn auf seinem Weg um die Sonne seinen Äquator und seine Ringe deutlich in Richtung Sonne und inneres Sonnensystem neigen kann, so dass sie gut sichtbar sind, während sie von anderen Orbitalpositionen aus fast überhaupt nicht zu sehen sind.

Das hier gezeigte Bild aus Brasilia, Brasilien, zeigt eine moderne Version dieser Abfolge: Das obere Bild mit den Ringen wurde im Jahr 2020 aufgenommen, während das untere Bild mit den Ringen erst im Jahr 2025 aufgenommen wurde.

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Gum 37 und die südlichen Kaulquappen

Im unteren Bildteil sind rot und lila leuchtende Staubwolken. Mitten im Bild ragt eine tropfende, dunkle fragile Form heraus, die an Kaulquappen erinnert. Oben sind Sterne im Hintergrund verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Francis Bozon und Cecil Navick (AstroA. R. O.)

Diese kosmische Himmelslandschaft zeichnet sich durch leuchtende Gas- und Staubwolken sowie den jungen Sternen im Nebel NGC 3572 aus. Der wunderschöne Emissionsnebel und Sternhaufen befinden sich am Südhimmel im Sternbild Carina.

Junge Sterne sind am oberen Rand dieses Raumgebiets zu sehen. Der Durchmesser beträgt – bei einer Entfernung von 9000 Lichtjahren – 100 Lichtjahre. Das sichtbare Gas ist Teil einer Molekülwolke, auch bekannt als Gum 37. Es wird in den den Farben der Hubble-Farbskala dargestellt. Dichte Materieströme, welche von Sternenwind und Strahlung angetrieben werden, bewegen sich im Nebel von den energiereichen, jungen Sternen weg. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Orte aktiver Sternentstehung. Ihre Form erinnert an den Kaulquappennebel IC 410, welcher bei Beobachtern des Nordhimmels besser bekannt sein dürfte.

In den nächstens zehn- bis hundertausend Jahren werden sich Gas und Sterne des Clusters durch gravitative Gezeitenwirkung und gewaltige Supernovaexplosionen der größten Clustersterne weiter ausbreiten.

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IC 418: Der Spirographen-Nebel

Der Nebel im Bild ist leicht oval und wirkt, als wäre er mit einem Spielzeug gezeichnet worden. Der äußere Rand ist orange und gelb, innen ist der Nebel lila-violett.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Nachlassteam (STScI/AURA); Danksagung: R. Sahai (JPL) et al.

Was bewirkt die seltsame Struktur von IC 418? Der planetarische Nebel IC 418 wird wegen seiner Ähnlichkeit mit Zeichnungen aus einem zyklischen Zeichengerät auch als Spirographen-Nebel bezeichnet. Er zeigt Muster, die nicht gut verstanden werden. Vielleicht haben sie irgendwas mit den chaotischen Winden zu tun, die von dem veränderlichen Stern ausgehen. Dieser kann seine Helligkeit innerhalb weniger Stunden auf unvorhersehbare Weise ändern.

Andererseits gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass IC 418 vor wenigen Jahrmillionen wahrscheinlich ein ähnlich gut verstandener Stern wie die Sonne war. Noch vor wenigen Tausend Jahren war IC 418 ein gewöhnlicher Roter Riesenstern. Seitdem ihm das nukleare Feuer ausging, begann die äußere Hülle allerdings, sich weiter nach außen zu bewegen. So blieb ein heißer Überrest-Kern übrig. Sein Schicksal es ist, zu dem weißen Zwergstern zu werden, den man im Zentrum sieht. Das Licht aus dem inneren Kern regt umliegende Atome im Nebel an und bringt ihn zum Leuchten. IC 418 ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und durchmisst 0,3 Lichtjahre.

Dieses Falschfarbenbild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es enthüllt die ungewöhnlichen Details.

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Die Balkenspiralgalaxie NGC 5335

Die Balkenspiralgalaxie NGC 5335 ist bildfüllend dargestellt. In der Mitte verläuft ein markanter gelblicher Balken, außen herum sind dichte Spiralarme angeordnet, die von blauen Sternhaufen gesäumt sind.

Bildcredit: NASA, ESA, STScI

Dieses eindrucksvolle Porträt von NGC 5335 wurde vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen. Wir sehen diese prachtvolle Spiralgalaxie von oben. Sie hat einen Durchmesser von etwa 170.000 Lichtjahren und ist mehr als 200 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Jungfrau.

Sternentstehungsgebiete bilden lockere, strahlenartige Strukturen entlang der flockigen Spiralarme der Galaxie in der galaktischen Scheibe. Das auffälligste Merkmal von NGC 5335 ist aber ihr markanter zentraler Balken. Balkenstrukturen kommen in etwa 30 % aller Galaxien vor, auch bei unserer Milchstraße. Sie leiten vermutlich Materie nach innen zum galaktischen Zentrum und treiben so die Sternentstehung an.

Über das scharfe Hubble-Bild sind weiter entfernte Hintergrundgalaxien verstreut, die man leicht erkennt. Das Hubble-Weltraumteleskop wurde 1990 gestartet. Es feiert in diesem Jahr 35 Jahre der Erforschung des Kosmos aus der Umlaufbahn um die Erde.

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Der Asteroid Donaldjohanson

Die Raumsonde Lucy schickte dieses Bild des Kleinplaneten Donaldjohanson. Der längliche Körper ist zweilappig und von vielen Kratern bedeckt.

Bildcredit: Lucy/NASA/Goddard/SwRI/Johns Hopkins APL/NOIRLab

Am 20. April hatte die Raumsonde Lucy ihre zweite Begegnung mit einem Kleinplaneten aus dem Asteroiden-Hauptgürtel. Diese scharfe Nahaufnahme des Asteroiden (52246) Donaldjohanson wurde mit Lucys Weitwinkelkamera aus einer Entfernung von etwa 1100 km aufgenommen.

Der Asteroid ist etwa 8 Kilometer lang und 3,5 Kilometer breit. Seine längliche Form ist typisch für ein Kontaktsystem. Wahrscheinlich entstand er vor etwa 150 Millionen Jahren bei einem sachten Zusammenstoß zweier kleinerer Körper. Der Namenspate des Asteroiden ist der amerikanische Paläoanthropologe Donald Johanson. Er ist der Entdecker des Hominidenfossils Lucy.

Die Raumsonde Lucy startete im Oktober 2021. Sie setzt dieses Jahr ihre Reise durch den Asteroidengürtel fort, ist aber bereits auf dem Weg zu Jupiters Trojaner-Asteroiden. Voraussichtlich besucht Lucy im August 2027 (3548) Eurybates, ihren ersten Trojaner-Asteroiden.

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NGC 6164: Ein Drachenei

Der Nebel mitten im Bild wirkt klein und kompakt. Er ist von einem weiten Hof umgeben. Im Hintergrund sind rötlich leuchtende Wolken und Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 wurde von einem seltenen, heißen, sehr hellen Stern vom O-Typ – einem Stern mehr als 40-mal so schwer wie die Sonne – erzeugt. Der Stern ist im Zentrum des Bildes zu sehen. Er ist nur 3 – 4 Millionen Jahre alt. In nur noch einmal höchstens 4 Millionen Jahren findet der massereiche Stern in einer Supernova-Explosion sein Ende.

Der Durchmesser des Nebels beträgt knapp 4 Lichtjahre. Er zeigt eine bipolare Symmetrie. Dadurch sieht er ähnlich aus wie einer der häufigeren planetarischen Nebel. Bei einem planetarischen Nebel umgibt eine Gaswolke einen sonnenähnlichen Stern, der zu einem weißen Zwerg wurde. Wie viele planetarische Nebel hat auch NGC 6164 einen weitreichenden, schwachen Halo, der auf einem lang belichteten Foto der Region sichtbar wird. Dieser Halo breitet sich in das umgebende interstellare Medium aus und stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des Zentralsterns.

Diese großartige teleskopische Aufnahme wurde aus verschiedenen Bildern zusammengesetzt, die mit verschiedenen Schmalband- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Die Aufnahmen mit Schmalbandfilter zeigen Wasserstoff in Rot und Sauerstoff in Grün. Die Aufnahmen mit Breitbandfilter zeigen das Sternenfeld, das den Nebel umgibt. NGC 6164 ist umgangssprachlich auch als der Drachenei-Nebel bekannt. Er ist 4200 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich im Sternbild Winkelmaß (Norma).

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Himmel mit fast allem

Man sieht den Himmel über einer felsigen Landschaft. Am Sternenhimmel verläuft links das zentrale Band unserer Milchstraße, rechts ist eine Meteorspur, in der Mitte das schwache Band des Zodiakallichts. Der Fotograf hält eine Lampe unter der Bildmitte. Der Lichtstrahl ist der helle Streifen im unteren Bildbereich.

Bildcredit und Bildrechte: Koen van Barneveld

Dieses Himmelsbild hat von fast allem, was man am Himmel findet, etwas: Schräg durch das linke obere Eck verläuft der Zentralbereich unserer Milchstraße. Etwas schmaler zieht im rechten oberen Eck ein heller Meteor seine Spur durch die Erdatmosphäre.

Das schwache Lichtband im Zentrum des Bildes ist das sogenannte Zodiakallicht: Es ist Sonnenlicht, das von Staub im inneren Sonnensystem reflektiert wird! Schräg rechts darunter – nur knapp über den Felsen – sieht man einen weiteren schwachen, leicht grünlichen Lichtschein: ein Polarlicht, das hoch in der Erdatmosphäre entsteht. Am Boden sieht man eine hell leuchtende Zick-Zack-Linie: Dabei handelt es sich um eine Lampe, die der Astrofotograf durch die Szene getragen hatte.

Dieser „Himmel mit fast allem“ wurde letzten Monat in Neuseeland bei den Castle Hill Felsen aufgenommen. Das fertige Bild setzt sich aus 10 Aufnahmen zusammen, die alle mit derselben Kamera am selben Ort gemacht wurden. Und auch der Astrofotograf steht im Bild – findet ihr ihn?

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Terminator-Mond: Landschaft voller Schatten

Es ist Vollmond, aber die Oberfläche ist viel detaillierter zu sehen als sonst. Man erkennt viele Krater, dunkle Mondmeere und helle Mondhochländer.

Bildcredit und Bildrechte: Rich Addis

Was ist an diesem Mond anders? Es sind die Schattengrenzen. Der Terminator ist die Linie zwischen der hellen Tagseite und der dunklen Nachtseite. Auf diesem Bild ist kein direkter Terminator. Es ist ein digitales Komposit aus vielen Mondstreifen, die fast am Terminator lagen. Sie wurden auf einen Vollmond montiert. Regionen am Terminator werfen lange, markante Schatten. Durch Kontrast und Länge von Schatten wirkt ein flaches Foto dreidimensional.

Die überlagerten Bilder entstanden Anfang April im Laufe von zwei Wochen. Viele Mondkrater treten hier markant hervor, weil sie Schatten werfen. Die dunkleren Regionen werden als Maria oder Meere bezeichnet. Das Bild zeigt detailgetreu, dass sie nicht dunkler sind als der Rest des Mondes, sondern auch flacher.

Wähle einen Mond: Welche Mondphase ist dieses Jahr am Geburtstag?

Heute ist Tag der Erde

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