Parker: Das Sonnensystem in der Nähe der Sonne

Videocredit: NASA, JHUAPL, Forschungslabor der Marine, Parker Solar Probe; Hut ab: Richard Petarius III; Musik: Russische Ostern, konzertante Ouvertüre, Opus 36 von N. Rimski-Korsakow; Quelle: Musopen; Aufführung: Tschechisches Nationales Symphonieorchester (via Musopen); Musik-Credit: Wikimedia Commons

Wenn ihr lange genug wartet, kommt ein Komet. Davor seht ihr unser Sonnensystem von innerhalb der Merkurbahn. Dort umrundet die NASA-Sonde Parker Solar Probe die Sonne. Von ihr stammt dieses Video. Es zeigt koronale Ströme im Sonnenwind, einen kleinen koronalen Massenauswurf und Planeten. Die Reihenfolge ihres Auftritts ist: Merkur, Venus, Saturn, Erde, Mars und Jupiter.

Zwischen Erde und Mars taucht Komet Tempel 1 auf. Er hat einen markanten Schweif. Die ständigen flüchtigen Streifen stammen von energiereichen Teilchen der Sonne, die auf Parkers Kamera einschlagen. Die Kamera ist zur Seite gerichtet.

Das Zeitraffervideo wurde letztes Jahr bei der 21. Begegnung aufgenommen. Es war Parkers 21. Annäherung an die Sonne. Die Daten und Bilder der Raumsonde Parker werden untersucht. So versteht man besser, wie sich die dynamische Sonne auf das Weltraumwetter der Erde und die Stromnetze der Menschen, Raumsonden und Astronautinnen* im All auswirkt.

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Eine partielle Sonnenfinsternis über Island

Eine Person hält scheinbar die Sonne, die nur als Sichel zu sehen ist, weil sie oben vom Mond verdeckt wird. Die Person ist als Silhouette zu sehen, der Himmel ist von Wolken verdeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Wioleta Gorecka

Was ist, wenn Sonne und Mond zusammen aufgehen? Das passierte gestern über manchen nördlichen Teilen des Planeten Erde. Kurz nach Sonnenaufgang fand nämlich eine partielle Sonnenfinsternis statt. Man konnte beobachten, wie der Mond ein Stück der Sonne verdeckte. Das war in nordöstlichen Regionen von Nordamerika und in nordwestlichen Gebieten von Europa, Asien und Afrika zu sehen.

Das Bild wurde gestern beim isländischen Vulkankrater Grábrók fotografiert. Dort war ein großer Teil der Sonne kurz hinter dem Mond versteckt. Das Foto entstand bei wolkigem Himmel. Es war so gut geplant, dass hier ein Freund des Fotografen scheinbar die Sonne hinter dem Mond herauszieht.

Diesmal war nirgendwo auf der Erde eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. In der fernen Vergangenheit waren Menschen bei einer Finsternis einmal so überrascht, dass sie laufende Kämpfe plötzlich einstellten. Heute sind Finsternisse keine Überraschung mehr. Sie können auf die Sekunde genau vorhergesagt werden.

Wachsende Galerie: Partielle Sonnenfinsternis im März 2025

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Helene in Stereo

Der kleine, eisige Saturnmond Helene wird hier in Rot und Cyan abgebildet. Wenn man ihn mit rot-blauen Brillen betrachtet, wirkt er dreidimensional.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA; Stereobild von Roberto Beltramini

Schnappt euch eure 3D-Brille und schwebt neben Helene, dem kleinen Eismond des Saturn!

Helenes Name wurde passend gewählt: Sie ist ein Trojaner-Mond, das bedeutet, sie umkreist einen sogenannten Lagrange-Punkt. Ein Lagrange-Punkt ist eine gravitationsstabile Position in der Nähe zweier massereicher Körper. In diesem Fall sind das Saturn und sein größerer Mond Dione.

Helene ist unregelmäßig geformt (ca. 36 x 32 x 30 Kilometer) und umkreist den führenden Lagrange-Punkt von Dione. Der nach ihrem Bruder benannte Eismond Polydeuces umkreist den nachfolgenden Lagrange-Punkt von Dione.

Das scharfe Stereo-Anaglyphenbild wurde aus zwei Cassini-Bildern erstellt, die bei einem nahen Vorbeiflug im Jahr 2011 aufgenommen wurden. Es zeigt einen Teil der dem Saturn zugewandten Hälfte von Helene, die mit Kratern und rinnenartigen Merkmalen übersät ist.

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Mondstaub und Klebeband

Der Blick im Bild fällt auf das Hinterrad des Mondrovers. Der Kotflügel wurde ersetzt, eine Karte wurde mit Klebeband und Klammern befestigt.

Bildcredit: Apollo 17, NASA

Warum ist der Mond so staubig? Auf der Erde wird Gestein durch Wind und Wasser verwittert. So entstehen Sand und Erde. Auf dem Mond sprengte der ständige Beschuss durch Mikrometeorite im Laufe der Äonen die steinige Oberfläche. Dabei entstand eine puderförmige Schicht auf dem Mondboden, die als Regolith bezeichnet wird. Für die Apollo-Astronauten und ihre Ausrüstung war der überall vorhandene feine scharfkantige Staub ein großes Problem.

Im Dezember 1972 fand die Mission Apollo 17 statt. Dabei mussten die Astronauten Harrison Schmitt und Eugene Cernan auf der Mondoberfläche einen der Kotflügel ihres Rovers reparieren (Video, 26MB), um die Staubwolken von sich und ihrer Ausrüstung fernzuhalten. Das Bild zeigt ein Rad und den Kotflügel ihres staubbedeckten Rovers. Er entstand durch eine raffinierte Reparatur mit einer nicht mehr benötigten Karte, Klammern und einem grauen Streifen Klebeband.

Achtung, Nordhalbkugel: Partielle Sonnenfinsternis am 29. März

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Messier 81

Die Spiralgalaxie im Bild ist die prachtvolle M81 im Sternbild Großer Bär. Einige Strukturen deuten eine nahe Begegnung mit einer anderen Galaxie an.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Eine der hellsten Galaxien am Himmel ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße: die große, wunderschöne Galaxie Messier 81. Diese prächtige Spiralgalaxie ist auch unter den Bezeichnungen NGC 3031 oder Bodes Galaxie bekannt – benannt nach ihrem Entdecker aus dem 18. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Nähe des nördlichen Sternbilds des Großen Bären (Ursa Major).

Die scharfe, detailreiche Teleskopaufnahme zeigt M81 mit ihrem hellgelben Kern, blauen Spiralarmen, rosafarbenen Gebieten mit Sternbildung und geschwungenen kosmischen Staubbahnen. Einige Staubbahnen verlaufen jedoch tatsächlich durch die galaktische Scheibe (links neben der Bildmitte) – im Gegensatz zu den sonst auffälligen Spiralstrukturen. Diese abweichenden Staubbahnen sind vielleicht das Überbleibsel einer engen Begegnung zwischen M81 und der Galaxie M82 in ihrer Nähe. Sie liegt außerhalb dieses Bildausschnitts. Die genaue Untersuchung veränderlicher Sterne in M81 ergab eine präzise bestimmte Entfernung zu dieser externen Galaxie: 11,8 Millionen Lichtjahre.

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Sternbildung im Pac-Man-Nebel

Eine blaue Nebelmitte ist von einem roten Rand umgeben. Rechts ist eine Einkerbung mit einem dunklen Staubwall. Der Nebel im Sternbild Kassiopeia erinnert entfernt an Pac-Man.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Montilla (AAE)

Man könnte meinen, der Pac-Man-Nebel würde Sterne fressen, aber in Wirklichkeit bildet er sie. Im Inneren des Nebels sorgen die jungen, massereichen Sterne eines Sternhaufens für das durchdringende Leuchten des Nebels.

Die auffälligen Formen, die sich im Porträt von NGC 281 abzeichnen, sind geformte Staubsäulen und dichte Bok-Globulen, die durch intensive, energiereiche Winde und die Strahlung der heißen Sterne des Haufens abgetragen werden. Wenn sie lange genug überleben, könnten die staubigen Strukturen auch Orte zukünftiger Sternentstehung sein.

NGC 281 wird wegen seiner Form auch Pac-Man-Nebel genannt. Er befindet sich in etwa 10.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Kassiopeia.

Dieses scharfe Kompositbild wurde Mitte 2024 in Spanien durch Schmalbandfilter aufgenommen. Es kombiniert die Emissionen der Wasserstoff- und Sauerstoffatome des Nebels, um die Farben Rot, Grün und Blau zu erzeugen. Die Szene erstreckt sich über mehr als 80 Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung von NGC 281.

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Blutmond mit blauen Bändern

Drei Bilder zeigen die Phasen einer totalen Mondfinsternis. Oben ist der Mond nur teilweise im Mondschatten. Auf dem oberen und dem mittleren Bild ist ein blaues Band erkennbar. Es entsteht dort, wo Sonnenlicht durch die Ozonschicht der Erde dringt und dann auf die Mondoberfläche fällt.

Bildcredit und Bildrechte: Zixiong Jin

Wie entsteht das blaue Band, das den Mond bei einer Mondfinsternis quert? Das blaue Band ist echt, aber normalerweise schwierig zu sehen. Dieses HDR-Bild wurde bei der Mondfinsternis letzte Woche in Norman im US-Bundesstaat Oklahoma fotografiert und digital bearbeitet, um die Farben zu verstärken.

Die graue Farbe rechts oben im oberen Mondbild ist die natürliche Farbe des Mondes, wenn er direkt von der Sonne beleuchtet wird. Die untersten Teile des Mondes auf allen drei Bildern werden nicht direkt von der Sonne beleuchtet. Dort ist er verfinstert und befindet sich im Erdschatten.

Er ist jedoch zart von Sonnenlicht beleuchtet, das tief durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dieser Teil des Mondes ist rot, aus demselben Grund, warum Sonnenuntergänge auf der Erde rot sind, nämlich weil Luft bläulicheres Licht stärker streut als rotes Licht. Daher wird er Blutmond genannt.

Auf dem oberen und mittleren Bild ist ein ungewöhnliches, blau-violettes Band zu sehen, das anders entsteht. Seine Farbe stammt von Sonnenlicht, das hoch oben durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dort absorbiert Ozon rotes Licht besser als blaues Licht.

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Totale Mondfinsternis über Uruguay

Videoredit und -rechte: Mauricio Salazar

Wenn der Mond auf einmal dunkel wird – was würde man sehen? Die Antwort auf diese Frage wurde auf Video festgehalten, aufgenommen in Uruguay während der totalen Mondfinsternis der letzten Woche. Während einer totalen Mondfinsternis bewegt sich die Erde zwischen den Mond und die Sonne. Dies führt zu einer dramatischen Verdunkelung des Mondes. Allerdings wird der Mond nie komplett dunkel: Schuld daran ist die Erdatmosphäre, welche das Sonnenlicht bricht. Dadurch fällt immer ein bisschen Licht auf den Mond.

Die Szene zu Beginn des Videos schaut hell aus, beinahe als wäre am Tag gefilmt worden. Tatsächlich aber ist Nacht und die Landschaft wird vom Licht des Vollmonds beleuchtet! Während der Mond bedeckt wird und langsam dunkler wird, werden Hintergrundsterne sichtbar. Am spektakulärsten ist das direkt in der Nachbarschaft des verdunkelten Mondes zu sehen: Auf einmal erscheint diese Region voll von Sternen zu sein, sogar die Milchstraße ist deutlich zu sehen. Beinahe zwei Stunden nach Beginn der Finsternis tritt der Mond wieder aus dem Erdschatten heraus und dominiert mit seinem hellen Schein den Himmel.

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