NGC 7814: Kleine Sombrerogalaxie

Mitten im Bild ist eine nebelartige Galaxie, die wir von der Kante sehen. Sie liegt schräg im Bild, umgeben von vielen weiteren Galaxien, die wie Sterne im Bild verteilt sind. Ein Staubwulst schneidet scheinbar die Galaxie in der Mitte durch.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Richten Sie Ihr Teleskop auf das hoch am Himmel stehende Sternbild Pegasus, und Sie können diese kosmische Weite von Sternen der Milchstraßen und entfernten Galaxien entdecken.

NGC 7814 befindet sich in der Mitte dieses scharfen Bildes, das fast so groß wie ein Vollmond ist. NGC 7814 wird wegen ihrer Ähnlichkeit mit der helleren und berühmteren M104, der Sombrerogalaxie, manchmal auch kleine Sombrerogalaxie genannt.

Sowohl Sombrerogalaxie als auch die kleine Sombrerogalaxie sind Spiralgalaxien. Sie haben ausgedehnte Halos und zentrale Ausbuchtungen, wenn man sie von der Seite betrachtet. Diese Halos werden dabei von einer dünnen Scheibe mit noch dünneren Staubspuren in der Silhouette durchschnitten.

NGC 7814 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen geschätzten Durchmesser von 60.000 Lichtjahren. Damit hat die kleine Sombrerogalaxie in etwa die gleiche Größe wie ihr bekannterer Namensvetter und erscheint nur deshalb kleiner und schwächer, weil sie weiter entfernt ist.

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Der Nordamerikanebel

Dieses Sternenfeld wird von einem rot und blau leuchtenden Nebel geprägt. Der Nebel erinnert manche an die Form von Nordamerika. Er wird daher Nordamerikanebel genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Dimitris Valianos

Der Nordamerika-Nebel am Himmel kann, was der nordamerikanische Kontinent auf der Erde nicht kann – Sterne bilden. In Analogie zum Kontinent auf der Erde ist der helle Teil, der als Ostküste erscheint, in Wirklichkeit ein heißes Bett aus Gas, Staub und neu gebildeten Sternen, bekannt als Cygnus-Wand.

Das hier gezeigte Bild zeigt die Sternentstehungswand, die von hellen jungen Sternen beleuchtet und aufgelöst wird. Sie ist teilweise von dem dunklen Staub verdeckt, den die neuen Sterne erzeugt haben. Der abgebildete Teil des Nordamerikanebels (NGC 7000) erstreckt sich über ca. 50 Lichtjahre und liegt ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbilds Schwan (Cygnus).

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Komet ATLAS über Brasilien

Die Gebäude einer Stadt ragen über eine dunkle Wasserstraße. Über der Stadt sind einige dunkle Wolken und darüber blauer Himmel. Am blauen Himmel, teilweise verdeckt von einigen Wolken, ist ein Komet mit einem sehr langen Schweif zu sehen, der von der Mitte bis zum oberen Rand des Bildes reicht.

Bildcredit: Frederico Danin

Was ist das am Himmel? Über der Stadt, über den meisten Wolken, weit in der Ferne: Es ist ein Komet. Das Bild zeigt den beeindruckenden Schweif des Kometen C/2024 G3 (ATLAS), der vor vier Tagen von Brasilia, Brasilien, aus aufgenommen wurde.

Letzte Woche umrundete der sich entwickelnde Komet die Sonne weit innerhalb der Umlaufbahn des Planeten Merkur und kam dabei so nahe, dass schon früh befürchtet wurde, er könnte auseinanderbrechen – und jüngst bewiesen wurde, dass er es tatsächlich tat.

An einem Punkt in der Nähe des Perihels war der Komet ATLAS so hell, dass aufmerksame Beobachter sogar tagsüber Sichtungen am hellen Himmel in der Nähe der Sonne meldeten. In den letzten Tagen hat der Komet ATLAS einen langen Schweif entwickelt, der teilweise nach Sonnenuntergang mit bloßem Auge sichtbar war, vor allem auf der südlichen Hemisphäre der Erde.

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Der Komet ATLAS umrundet die Sonne

Oben im Bild breitet ein Komet einen prächtigen Schweif aus. Unten in der Mitte ist eine dunkle Scheibe eines Sonnenteleskops, sie verdeckt die Sonne.

Bildcredit: NASA, Raumsonde SOHO, LASCO C3; Bearbeitung: Rolando Ligustri

Warum hat Komet ATLAS so farbige Schweife? Letzte Woche erreichte Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine größte Annäherung an die Sonne. Diese lag weit innerhalb der Merkurbahn. Dabei wurde er drastisch heller. Leider hatte der Komet dabei einen so kleinen Winkelabstand zur Sonne, dass es für Menschen sehr schwierig war, ihn zu sehen.

Doch die Raumsonde SOHO der NASA sah ihn. Hier ist ein Bild des Kometen ATLAS von SOHO (LASCO C3). Das Komposit wurde mit Filtern für verschiedene Farben erstellt.

Der Komet zeigt mehrere Schweife. Die mittleren weißen Schweife bestehen wahrscheinlich aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife in Rot, Blau und Grün sind wahrscheinlich Ionenschweife. Ihre Farben stammen von Licht, das von bestimmten Gasen abgestrahlt wird, die der Kometen ausgestoßen hat. Sie werden von der Sonne angeregt.

Derzeit zeigt Komet ATLAS lange Schweife am Südhimmel. Doch er verblasst, während er aus dem inneren Sonnensystem hinauswandert.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Titan-Landung: Film von Huygens‘ Abstieg

Video-Credit: ESA, NASA, JPL, U. Arizona, E. Karkoschka

Wie sieht es aus, wenn man auf dem Saturnmond Titan landet? Die Huygens-Sonde der Europäischen Weltraumagentur (European Space Agency, ESA) befand sich 2005 im Landeanflug auf dem bewölktesten Mond des Sonnensystems. Dabei wurde ein Zeitraffer-Video aus den Aufnahmen erstellt.

Huygens trennte sich von der robotischen Raumsonde Cassini, nachdem sie Ende 2004 in den Orbit um Saturn eingeschwenkt war. Dann begann die Annäherung an Titan. Nach der Ankunft stürzte Huygens zwei Stunden lang der Oberfläche von Titan entgegen. Die ersten Bilder zeigen im Wesentlichen die dichte Atmosphäre des Mondes.

Die computergesteuerte Sonde war so groß wie ein Lkw-Rad. Sie stieß einen Fallschirm aus, um den Absturz zu verlangsamen. So stach sie in die dichte Wolkendecke und begann mit der Bildübertragung. Die Bilder zeigen eine merkwürdige Oberfläche in großer Entfernung, die nie zuvor in sichtbarem Licht beobachtet worden war.

Huygens sandte auch einmalige Bilder von der Landung in einem ausgetrockneten Meer und von der 90-minütigen Dauer des Überlebens dort. Sie zeigen eine sonderbare Ebene aus dunklem, sandigen Boden, übersät mit glatten, hellen, faustgroßen Eisbrocken.

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Vollmond, Vollmars

Mitten im Bild steht der Vollmond. Dahinter verläuft etwas, das wie eine Perlenkette aussieht. Es sind Einzelbilder des Planeten Mars, der hinter dem Mond verschwand und dann wieder auftauchte.

Bildcredit und Bildrechte: David Bowman

Am 13. Januar standen der volle Mond und der volle Mars hell und nahe beieinander am Himmel des Planeten Erde gegenüber der Sonne. Von einigen Orten in Nordamerika und Nordwestafrika aus gesehen wurde der Mars sogar bedeckt. Er zog also hinter dem Mond entlang.

Diese Bildsequenz aus Richmond in Virginia in den USA folgt der abendlichen Mondbedeckung vor, während und nach dem mit Spannung erwarteten Himmelsschauspiel. Diese Zeitreihe wurde mit einem Teleskop aufgenommen. Alle zwei Minuten wurde während des Ereignisses ein Bild erstellt und dabei der Mond über Stunden hinweg verfolgt. Infolgedessen scheint die Bewegung des Roten Planeten aufgrund der leicht unterschiedlichen scheinbaren Bewegung des Mondes einem sanft gekrümmten Pfad zu folgen.

Die nächste Bedeckung des hellen Planeten Mars durch den Mond findet am 9. Februar statt, wenn sich der Mond mehr als halb voll ist. Planetenbedeckungen durch den Mond sind allerdings immer nur von einem Streifen auf der Erdoberfläche aus sichtbar. Die Bedeckung des Mars am 9. Februar wird von Teilen Russlands, Chinas, Ostkanadas, Grönlands und anderen (hauptsächlich nördlichen) Orten aus zu sehen sein. Für den Rest des Planeten Erde ergibt sich eine enge Konjunktion des hellen Mondes mit dem Mars.

Galerie: Mond-Mars-Bedeckung im Januar 2025

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Supernovaüberrest Cassiopeia A

Vor einem dunklen Sternenhimmel mit vielen bläulich leuchtenden Sternen ist eine ringförmige Wolke zu erkennen. Einige Bereiche sind rötlich und knotig, andere sind weißlich und rauchähnlich.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI; D. Milisavljevic (Purdue Universität), T. Temim (Princeton Universität), I. De Looze (Universität Gent)

Massereiche Sterne haben eine spektakuläre Existenz. Sie entstehen, wenn riesige kosmische Wolken unter dem Einfluss der Schwerkraft kollabieren. Dann beginnt die Kernfusion, die in den Kernen der Sternen schwere Elemente erzeugt.

Die schwersten Sterne schleudern die so angereicherte Materie nach nur wenigen Millionen Jahren in den Raum zwischen den Sternen zurück. Dort kann die Sternentstehung erneut beginnen.

Diese sich ausdehnende Wolke trägt die Bezeichnung Cassiopeia A. Sie ist ein Beispiel für diese letzte Phase der Existenz eines Sterns und entstand in einer Supernova-Explosion. Sie leuchtete vor etwa 350 Jahren am irdischen Himmel auf. Es dauerte 11.000 Jahre, bis ihr Licht uns erreichte.

Dieses scharfe Bild hat das James-Webb-Weltraumteleskop mit im nahen Infrarot aufgenommen. Es zeigt den Überrest der Supernova mit den noch heißen Filamente und Knoten. Die weißliche, rauchähnliche äußere Hülle ist die sich ausbreitende Stoßwelle der Explosion. Sie hat einen Durchmesser von etwa 20 Lichtjahren. Detaillierte Bilder des Weltraumteleskops zeigen in der Umgebung der gewaltigen Sternexplosion einige ihrer Lichtechos.

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M83: Das südliche Feuerrad

Mitten im Bild ist eine Spiralgalaxie mit einem wolkigen Äußeren und stark strukturierten Spiralarmen im Inneren. In den Spiralarmen sind rötliche Sternbildungsregionen.

Bildcredit: CTIO, NOIRLab, DOE, NSF, AURA; Bearbeitung: T. A. Rector (U. Alaska Anchorage/NOIRLab), D. de Martin und M. Zamani (NOIRLab)

Die wunderschöne und helle Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt nahe der südöstlichen Spitze des sehr langen Sternbilds Wasserschlange (Hydra).

Markante Spiralarme werden von dunklen Staubbahnen und blauen Sternhaufen durchzogen. Sie geben der Galaxie ihren umgangssprachlichen Namen „Das Südliche Windrad“. Doch die rötlichen Sternentstehungsregionen, die in diesem kosmischen Windrad verteilt sind, haben zu einem weiteren Spitznamen geführt: Tausend-Rubine-Galaxie.

Mit einem Durchmesser von nur 40.000 Lichtjahren ist M83 kleiner als die Milchstraße. Sie gehört zu einer Galaxiengruppe, zu der auch die aktive Galaxie Centaurus A gezählt wird. Tatsächlich ist der Kern von M83 selbst im Röntgenbereich hell. Er hat eine hohe Konzentration an Neutronensternen und Schwarzen Löchern, die von einer intensiven Phase der Sternentstehung übrig geblieben sind.

Das scharfe Farbbild zeigt auch zackige Vordergrund-Sterne der Milchstraße und ferne Galaxien im Hintergrund. Die Bilddaten wurden mit der Dark Energy Camera und dem Blanco 4-Meter-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory aufgenommen.

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