Chicagohenge: Äquinoktium in der ausgerichteten Stadt

Vom Ende der Straße leuchtet die Sonne zwischen Hochhäusern auf Autos und Menschen. Die Szene ist orangefarben beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Anthony Artese

Chicago ist eine Art modernes Stonehenge. Dieser Weg führt von Osten nach Westen, und die beste Zeit, um das zu sehen, ist heute. Zu jeder Tagundnachtgleiche (Äquinoktium) geht die Sonne genau im Westen unter, und zwar überall auf der Erde. Daher geht die Sonne heute in Chicago am Ende des äquatorial ausgerichteten Rasters aus Straßen und Gebäuden unter. Das Ereignis wird #chicagohenge genannt.

Dieses Bild zeigt „Chicago Henge“. Es wurde Mitte September 2017 zur Tagundnachtgleiche fotografiert und blickt einen Teil des Upper Wacker Drive entlang. In vielen Städten gibt es Straßen oder andere Strukturen, die an der Erdrotationsachse ausgerichtet sind. Daher ist es gut möglich, dass auch eure Lieblingsstraße von Osten nach Westen verläuft. Heute könnt ihr das bei Sonnenuntergang leicht erkennen.

Zur Originalseite

Schatten bei Sonnenaufgang am Himmel

Ein Kirchturm in der katalanischen Stadt Vic im spanischen Barcelona scheint zu leuchten. Auch die Strahlen am Himmel scheinen von dem Turm auszuströmen. Es sind Strahlenbüschel, die Schatten von Wolken, die von der Sonne an den Himmel geworfen werden.

Bildcredit und Bildrechte: Emili Vilamala

Am 22. September um 12:44 UTC ist die diesjährige September-Tagundnachtgleiche: der maßgebliche Zeitpunkt, zu dem die Sonne auf ihrer jährlichen Reise durch den Himmel der Erde den Himmelsäquator in Richtung Süden überquert. Tag und Nacht sind dann auf dem gesamten Globus nahezu gleich lang. Auf der Nordhalbkugel unseres schönen Planeten beginnt der Herbst und auf der Südhalbkugel der Frühling.

Falls ihr den astronomischen Wechsel der Jahreszeiten bei Sonnenaufgang feiert, könnt ihr nach Dämmerungsstrahlen Ausschau halten. Dabei handelt es sich um Schatten, die von Wolken geworfen werden, und die bei jedem Sonnenaufgang (oder Sonnenuntergang) am Dämmerungshimmel eindrucksvoll in Erscheinung treten können. Die parallelen Wolkenschatten scheinen zur Tagundnachtgleiche nicht nur perspektivisch auf die aufgehende Sonne sondern auch auf einen Ort genau im Osten am Horizont zu zeigen.

In dieser spektakulären Sonnenaufgangslandschaft, die Anfang Juni aufgenommen wurde, scheinen die parallelen Schatten und Dämmerungsstrahlen auf einen weiter nördlichen Sonnenaufgang am Osthorizont zu weisen. Das gut komponierte Foto zeigt die aufgehende Sonne direkt hinter dem Glockenturm einer Kirche in der Stadt Vic in der Provinz Barcelona im spanischen Katalonien.

Zur Originalseite

Ein trüber Herbstmond

Über einer Ruine verlaufen viele Bilder des Vollmondes. Oben leuchtet er hell, zum Horizont hin taucht er teilweise in den Erdschatten ein.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Für die Bewohner der Nordhalbkugel war der Vollmond im September der Erntemond. Am 17./18. September trat die sonnenbeschienene Seite des Mondes in den Erdschatten ein und streifte bei einer partiellen Mondfinsternis nur knapp den Kernschatten der Erde, den dunklen, zentralen Schattenkegel des Planeten.

In den zweieinhalb Stunden vor der Morgendämmerung wurde eine auf einem Stativ befestigte Kamera verwendet, um diese Serie von Aufnahmen zu machen. Währenddessen ging der verfinsterte Erntemond hinter der Zipser Burg am dunstigen Morgenhimmel über der Ostslowakei unter.

Der in Festen, Geschichten und Liedern berühmte Erntemond ist die traditionelle Bezeichnung für den Vollmond, der der Herbst-Tagundnachtgleiche am nächsten ist. Der Überlieferung zufolge ist der Name treffend gewählt. Denn trotz der abnehmenden Tageslichtstunden, wenn sich die Vegetationsperiode dem Ende zuneigt, konnten die Bauern im Licht des Vollmonds, der von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung scheint, den Arbeitstag verlängern und die Ernte einfahren.

Der Erntemond dieses Septembers ist auch als Supermond bekannt, ein Begriff, der sich zu einer traditionellen Bezeichnung für einen Vollmond nahe dem Perigäum entwickelt hat. Dabei durchläuft der Mond den Teil seiner elliptischen Bahn, der sich mit 363.300 km besonders nahe der Erde befindet, im Gegensatz zum Apogäum mit 405.500 km Abstand. Dadurch erscheint er eindrucksvoll groß am irdischen Himmel.

Zur Originalseite

Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Vor dicht verteilten Sternen rankt sich eine dunkle Silhouette, deren Form an ein Seepferdchen erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Broise

Diese suggestive Form ist als Seepferdchennebel bekannt. Sie ist Lichtjahre lang. Der Nebel treibt als Silhouette vor einem reichen, leuchtenden Hintergrund aus Sternen. Der staubige dunkle Nebel ist im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus zu sehen. Er ist etwa 1200 Lichtjahre entfernt und Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße.

Der Nebel ist als Barnard 150 (B150) gelistet. Damit ist er einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard in den frühen 1920-er Jahren katalogisierte. Im Inneren entstehen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Milchstraßensterne im Kepheus bereichern diese interessante galaktische Himmelslandschaft.

Galerie: Die Supermond-Finsternis dieser Woche

Zur Originalseite

Der Meerjungfraunebel-Supernovarest

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Neil Corke; Text: Natalia Lewandowska (SUNY Oswego)

Neue Sterne entstehen aus den Überresten toter Sterne.

Der gasförmige Überrest des Gravitationskollapses und des anschließenden Todes eines sehr massereichen Sterns in unserer Milchstraße bildete den Supernova-Überrest G296.5+10.0, zu dem auch der abgebildete Meerjungfrauennebel gehört. Der Meerjungfrauennebel, der auch als Betta-Fisch-Nebel bekannt ist, gehört zu einer ungewöhnlichen Unterklasse von Supernova-Überresten, die zweiseitig und fast kreisförmig sind.

Ursprünglich im Röntgenlicht entdeckt, ist der fadenförmige Nebel auch im Radio– und Gammastrahlenlicht eine häufig untersuchte Quelle. Die hier sichtbare blaue Farbe stammt von doppelt ionisiertem Sauerstoff (OIII), während das tiefe Rot von Wasserstoffgas emittiert wird. Die meerjungfrauenartige Form des Nebels hat sich als nützlich für Messungen des interstellaren Magnetfelds erwiesen.

Zur Originalseite

Melotte 15 im Herznebel

Vor einem bläulich schimmernden Hintergrund türmen sich orangerote Staubwolken auf, sie wirken stark zerfleddert.

Bildcredit und Bildrechte: Richard McInnis

Kosmische Wolken bilden fantastische Formen in den zentralen Regionen des Emissionsnebels IC 1805. Die Wolken werden durch Sternenwinde und Strahlung von massereichen heißen Sternen im neugeborenen Sternhaufen Melotte 15 geformt. Die etwa 1,5 Millionen Jahre jungen Sterne des Haufens sind überall in dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft verteilt, ebenso wie die dunklen Staubwolken, die sich als Silhouette vom leuchtenden atomaren Gas abheben.

Das Bild umfasst eine Himmelsregion von etwa 15 Lichtjahren und wurde aus mehreren Teleskopaufnahmen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen zusammengesetzt. Die Emissionen von ionisiertem Gas aus Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff sind in grünen, roten und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Farbpalette dargestellt.

Betrachtet man Bilder mit einem noch größerem Himmelsausschnitt, dann wird klar, warum IC 1805 auch unter dem Namen Herznebel bekannt ist. IC 1805 befindet sich in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren im prächtigen Sternbild Kassiopeia.

Zur Originalseite

BepiColombo zeigt den Krater Vivaldi auf Merkur

Hinter zwei Auslegern der Raumsonde BepiColombo ist die Oberfläche des Planeten Merkur zu sehen. Der Rand des Planeten ist unten. Die Oberfläche ist von Kratern übersät, in der Bildmitte liegt der markante Krater Vivaldi mit seinen zwei konzentrischen Kraterwällen.

Bildcredit: ESA, JAXA, BepiColombo, MTM

Warum hat dieser große Krater auf dem Merkur zwei Ringe und einen glatten Boden?
Das kann niemand so genau sagen. Dieses ungewöhnliche Objekt namens Vivaldi Krater erstreckt sich über 215 Kilometer. Die sehr detaillierte Aufnahme wurde bei einem Vorüberflug der Raumsonde BepiColombo (ein Gemeinschaftsprojekt von ESA und JAXA) zu Beginn dieses Monats aufgenommen.

Normalerweise werden solche großen kreisförmigen Strukturen auf einem Gesteinsplaneten oder Mond entweder durch einen Aufprall eines kleinen Meteoriten oder eines Kometenfragments oder aber durch einen Vulkanausbruch verursacht. Bei Vivaldi könnte eine Kombination beider Phänomene die Ursache sein – ein heftiger Einschlag gefolgt von einem relativ gleichmäßigen Lavastrom. Krater mit doppelten Ringen sind selten – vor allem die Ursache des inneren Rings ist nach wie vor noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Dieser Vorbeiflug der BepiColombo Raumsonde nutzt die Gravitation des Planeten Merkur, um mit geringer Geschwindigkeit in eine andere Umlaufbahn zu gelangen – von dort aus soll dann 2026 der innerste Planet unseres Sonnensystems genauer untersucht werden.

Zur Originalseite

Such den Mann im Mond

Der Erdmond steht hinter einem Felsenhügel. Der Mond ist fast voll. Auf dem Hügel ist die Silhouette einer Person zu sehen, die durch ein Teleskop blickt. Durch eine Überlagerung wird ein Teil des Mondes verdunkelt, der für manche wie ein Gesicht aussieht.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Haben Sie jemals den Mann im Mond gesehen? Diese Frage spielt auf die menschliche Fähigkeit des Gestaltsehens an. Das ist die Sorte Sinnestäuschung, bei der wir bekannte Bilder in zufälligen Mustern sehen, obwohl sie darin nicht existieren.

Die gemusterte Oberfläche des Vollmonds wurde Gegenstand von zahlreichen Identifikationen mit Bildern. Nicht nur in der Gegenwartskultur, sondern auch in allen möglichen volkstümlichen Geschichten überall auf der Welt und durch alle Geschichte.

Beispiele dafür hängen natürlich von der Orientierung ab, mit der der Mond jeweils gesehen wird. Sie reichen von einer Frau im Mond bis zu einem Hasen oder Kaninchen im Mond. Ein Gesicht (Smiley) ist wohl am einfachsten zu erkennen: Dieser „Mensch im Mond“ interpretiert zwei dunkle, einigermaßen runde Gebiete – Mond“meere“ oder Maria – als die Augen (im obigen Bild direkt über der Mitte des Mondes).

Überraschenderweise gibt es wirklich einen Mann in diesem Bild des Monds. Bei genauerem Hinschauen erkennt man im Vordergrund eine Person mit einem Teleskop als Silhouette im Gegenlicht des Mondes.

Dieses sehr gut geplante Bild wurde 2016 in Cadalso de los Vidrios in Madrid, Spain aufgenommen.

Zur Originalseite