Die HESS-Teleskope erforschen den Hochenergie-Himmel

Videocredit und -rechte: Jeff Dai (TWAN), H.E.S.S. Arbeitsgemeinschaft;
Musik: Ibaotu Katalognummer 1044988 (Mit Genehmigung verwendet)

Sie wirken wie moderne mechanische Dinosaurier, doch es sind gewaltige schwenkbare Augen, die den Himmel beobachten. Das Hochenergie-Stereoskopische System (H.E.S.S.) besteht aus vier reflektierende Spiegelteleskope, jeweils 12 Meter groß, diese sind um ein größeres Teleskope mit einem 28-Meter-Spiegel angeordnet.

Die Teleskope wurden so konzipiert, dass sie ein seltsames Flackern in blauem Licht – sogenannte Tscherenkow-Strahlung – aufspüren können. Diese Strahlung entsteht, wenn sich geladene Teilchen etwas schneller bewegen als die Lichtgeschwindigkeit in der Luft. Dieses Licht wird abgestrahlt, wenn ein Gammastrahl von einer fernen Quelle ein Molekül in der Erdatmosphäre trifft und einen Schauer geladener Teilchen auslöst.

H.E.S.S. ist empfindlich für einige Photonen mit sehr hoher Energie (TeV), die das Universum durchqueren. Das System H.E.S.S. ist seit 2003 in Namibia in Betrieb und sucht nach Dunkler Materie. Bisher entdeckte es mehr als 50 Quellen, die energiereiche Strahlung abgeben, zum Beispiel Supernovaüberreste oder die Zentren von Galaxien, die sehr massereiche Schwarze Löcher enthalten.

Die H.E.S.S.-Teleskope wurden im Juni gefilmt. Die Zeitrafferaufnahmen zeigen, wie sie vor dem Hintergrund der Milchstraße und den Magellanschen Wolken schwenken und starren. Gelegentlich zischt ein Satellit im Erdorbit vorbei.

Im Universum surfen: mit dem APOD-Zufallsgenerator
Zur Originalseite

„Blauer“ Supermond hinter Syrakus

Über einem historischen Leuchtturm von Syrakus auf Sizilien schwebt der als "blauer Supermond" bezeichnete Vollmond im August.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Saragozza

Der letzte Vollmond war zweifach ungewöhnlich. Erstens war es ein „blauer Mond„. Nach aktueller Definition ist ein „blauer Mond“ der zweite Vollmond in einem Kalendermonat. Da das Jahr 2023 13 Vollmonde hat, gibt es in einem Monat zwei, und dieser Monat war August. Der erste Vollmond fand am 1. August statt und trug die Bezeichnung Störmond.

Zweitens war der Vollmond an sich ungewöhnlich, weil es ein „Supermond“ war. Die aktuelle Definition für Supermond lautet, dass der Mond seine volle Phase relativ nahe an der Erde erreicht und daher ein bisschen größer und heller erscheint als sonst.

Hier schwebte der „blaue Supermond“ 2023 weit hinter einem historischen Leuchtturm im italienischen Syrakus auf Sizilien.

Zur Originalseite

Schwan: Blase und Mondsichel

In einem rot leuchtenden Nebelfeld leuchtet links eine kleine bläuliche Blase und rechts oben ein rot-blau gemaserter runder Nebel, der größer ist als die Blase links.

Bildcredit und Bildrechte: Abdullah Al-Harbi

Wenn Sterne vergehen, bilden sie Wolken. Zwei Wolken aus Gas und Staub, die beim Ende von Sternen entstehen, befinden sich im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus). Sie schweben durch die reichhaltigen Sternenfelder in der Ebene unserer Milchstraße.

Auf diesem Teleskopsichtfeld sind die Seifenblase (links unten) und der Sichelnebel (rechts oben) abgebildet. Beide sind in der Schlussphase der Sternentwicklung entstanden. Der Sichelnebel ist auch als NGC 6888 bekannt. Er entstand, als sein heller, zentraler, massereicher Wolf-Rayet-Stern WR 136 seine äußeren Hüllen in einem starken Sternwind abstieß. WR 136 verheizt seinen Brennstoff in rasantem Tempo und steht am Ende seiner kurzen Existenz, die mit einer gewaltigen Supernovaexplosion enden dürfte.

Der Seifenblasennebel wurde 2013 entdeckt. Er ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel – das ist die finale Hülle eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, dessen Schicksal es ist, als langsam abkühlender Weißer Zwerg zu enden. Beide Sternnebel sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Der größere Sichelnebel ist etwa 25 Lichtjahre groß. In wenigen Millionen Jahren werden beide Nebel wahrscheinlich verschwinden.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)
Zur Originalseite

Fragmente des Kometen Schwassmann-Wachmann 3

Diagonal im Bild sind leuchtende Trümmer des Kometen Schwassmann-Wachmann 3, umgeben von einem Schweif der von links oben nach links unten verläuft.

Bildcredit: NASA, ESA, H. Weaver (JHU / APL), M. Mutchler und Z. Levay (STScI)

Der periodische Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3 ist mindestens zweimal zerbrochen. Dieser Komet ist ein kosmisches Soufflé aus Eis und Staub, das aus dem frühen Sonnensystem übrig blieb. Als er 1995 auf seiner Umlaufbahn näherkam, wurde erstmals beobachtet, wie er in mehrere große Stücke zerbrach. Bei seiner Passage 2006 zerfiel er in Dutzende Bruchstücke, die am Himmel über mehrere Grad reichten.

Da Kometen relativ zerbrechlich sind, sind wahrscheinlich die Belastungen durch Hitze, Gravitation und Ausgasen dafür verantwortlich, dass sie auf so spektakuläre Weise zerbrechen, wenn sie sich der heißen Sonne nähern.

Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte 2006 diese scharfe Ansicht des kleinteiligen Fragments B, das eine Vielzahl kleiner Teile hinter sich herzieht. Jeder davon besitzt eine eigene Koma und einen Schweif. Das Bild umfasst in der Entfernung des Kometen mehr als 3000 Kilometer, dieser ist 32 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt.

Zur Originalseite

NGC 7023: Der Irisnebel

Im Bild leuchtet fast bildfüllend ein blauer Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte. Er erinnert an die Blüte einer Iris. Er wird als NGC 7023 oder Irisnebel bezeichnet.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Diese kosmischen Wolken blühten 1300 Lichtjahre entfernt in den fruchtbaren Feldern im Sternbild Kepheus. NGC 7023 wird auch Irisnebel genannt. Er ist nicht der einzige Nebel, der an das Bild einer Blume erinnert. Dieses detailreiche Teleskopbild zeigt die Bandbreite an Farben und Symmetrien im Irisnebel, eingebettet in Felder aus interstellarem Staub.

In der Iris umgibt staubiges Nebelmaterial einen heißen jungen Stern. Die Hauptfarbe des helleren Reflexionsnebels ist Blau, was charakteristisch ist für Staubkörnchen, die Sternenlicht reflektieren.

Einige Fasern im Zentrum des Reflexionsnebels leuchten blass rötlich, da einige Staubkörnchen die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln. Infrarotbeobachtungen lassen den Schluss zu, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAK bezeichnet werden. Die blauen Blütenblätter des Irisnebels sind etwa sechs Lichtjahre lang.

Zur Originalseite

Der große Kugelsternhaufen im Herkules

Mitten im Bild ist einer der größten Kugelsternhaufen am Himmel im Sternbild Herkules, der von Charles Messier als M13 katalogisiert wurde.

Bildcredit und Bildrechte: Serge Brunier, Jean-François Bax, David Vernet OCA/C2PU

1716 notierte der englische Astronom Edmond Halley: „Dies ist nur ein kleiner Fleck, doch er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel heiter und der Mond abwesend ist.“ Heute kennt man M13 weniger bescheiden als den großen Kugelsternhaufen in Herkules, er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel.

Scharfe Teleskopansichten wie diese zeigen Hunderttausene Sterne des spektakulären Haufens. Er ist 25.000 Lichtjahre entfernt. Die Haufensterne drängen sich in eine Region mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren.

Zum Kern des Haufens hin finden bis zu 100 Sterne in einem Würfel mit nur drei Lichtjahren Seitenlänge Platz. Zum Vergleich: Der sonnennächste Stern ist mehr als vier Lichtjahre entfernt. Die bemerkenswerte Helligkeitsbandbreite im Bild zeigt Sterne bis in den dichten Kern des Haufens hinein.

Zur Originalseite