Webbs erstes Teleskopfeld

Das Bild ist von hellen leuchtenden Objekten übersät, von denen die meisten Galaxien sind. In der Mitte leuchtet ein Stern mit den für das JWST typischen Zacken.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, NIRCam

Dieses atemberaubende Bild wurde vor einem Jahr veröffentlicht. Damals begann das Weltraumteleskop James Webb mit seiner Erforschung des Kosmos. Diese Ansicht des frühen Universums im südlichen Sternbild Fliegender Fisch (Volans) wurde 12,5 Stunden mit Webbs Insrtrument NIRCam belichtet.

Die Einzelsterne mit sechs Spitzen liegen in unserer Milchstraße. Das Muster ihrer Beugungsspitzen ist typisch für die 18 sechseckige Spiegelsegmente von Webb, die wie ein einziger 6,5 Meter großer Primärspiegel zusammenwirken. Die mehrere Tausend Galaxien im Sichtfeld gehören zu dem Galaxienhaufen SMACS0723-73, der etwa 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt ist.

Die leuchtenden Bögen, die das detailreiche Feld durchdringen, sind Galaxien, die sogar noch weiter entfernt sind. Ihre Bilder werden durch die Masse des Galaxienhaufens verzerrt und vergrößert. Diese Masse wird von Dunkler Materie bestimmt. Es ist der sogenannte Gravitationslinseneffekt.

Auch das Licht der beiden Einzelbögen unter dem hellen gezackten Stern wurde mit Webbs Instrument NIRISS untersucht. Das Ergebnis lässt vermuten, dass die beiden Bögen Bilder derselben Hintergrundgalaxie sind. Das Licht dieser Galaxie brauchte etwa 9,5 Milliarden Jahre, um zum Weltraumteleskop James Webb zu gelangen.

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Komet C/2023 E1 ATLAS nahe dem Perihel

Oben in der Mitte ist ein Kometenkopf mit grünlicher Koma, nach links unten reicht ein sehr blasser Ionenschweif. Im Hintergrund sind Sterne zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet C/2023 E1 (ATLAS) wurde erst im März gesichtet. Er ist ein weiterer Komet, den das Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) der NASA entdeckte. Am 1. Juli erreichte Komet ATLAS sein Perihel, das ist die größte Annäherung an die Sonne.

Kurz danach wurde der mit Teleskop sichtbare Komet auf diesem Bild fotografiert. Er zeigte eine hübsche grünliche Koma und einen blassen, schmalen Ionenschweif vor einem Hintergrund aus Sternen im nördlichen Sternbild Kleiner Bär (Ursa Minor).

Die größte Annäherung des Kometen an die Erde kommt erst. Am 18. August ist der Besucher des inneren Sonnensystems nur 3 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt. Anhand der Bahnneigung zur Ebene der Ekliptik und seiner Umlaufperiode von etwa 85 Jahren gilt C/2023 E1 (ATLAS) als halleyartiger Komet.

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Webb zeigt Rho Ophiuchi

Das Bild zeigt eine stark strukturierte Staubwolke, die unten gelblich leuchtet, oben sind einige rötliche Gebilde, die sich nach unten ziehen, im Nebel leuchten zahlreiche eingebettete Sterne. Von einigen Sternen gehen markante Strahlen aus.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, Klaus Pontoppidan (STScI), Bearbeitung: Alyssa Pagan (STScI)

Der Molekülwolkenkomplex Rho Ophiuchi ist etwa 390 Lichtjahre entfernt. In seinem Inneren entstehen sonnenähnliche Sterne und zukünftige Planetensysteme. Rho Ophiuchi ist die nächstliegende Sternbildungsregion in der Umgebung unseres Planeten. Die Kamera NIRcam des Weltraumteleskops James Webb spähte in das Chaos an Sternbildung und erstellte dieses Infrarotbild mit hoher Auflösung.

Dieser kosmische Schnappschuss feiert das erfolgreiche erste Jahr von Webbs Erforschung des Universums. Das Bild ist weniger als ein Lichtjahr breit. Es enthält etwa 50 junge Sterne in der Region um Rho Ophiuchi. An den helleren Sternen ist Webbs charakteristisches Beugungsspitzenmuster zu sehen.

Riesige Strahlen aus erschüttertem molekularem Wasserstoff, die explosionsartig von jungen Sternen ausströmen, sind rot dargestellt. Unten ist ein großer, gelblicher, staubiger Hohlraum. Er wurde von dem energiereichen jungen Stern in der Nähe seines Zentrums ausgehöhlt. Bei einigen Sternen seht ihr die Schatten ihrer protoplanetaren Scheiben.

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Ringe und Balken der Spiralgalaxie NGC 1398

Die Galaxie im Bild ist keine typische Spiralgalaxie, sie hat ums Zentrum, das einen Balken enthält, einen Ring aus Sternen, und weiter außen einen geflochten wirkenden Kranz aus Sternansammlungen.

Bildcredit: Mark Hanson; Daten: Mike Selby

Warum haben manche Spiralgalaxien einen Ring um ihr Zentrum? Die Spiralgalaxie NGC 1398 hat nicht nur einen Ring aus Sternen, Gas und Staub, die perlenartig um das Zentrum angeordnet sind, sondern auch einen Balken aus Sternen und Gas, der über ihr Zentrum verläuft, sowie Spiralarme, die weiter außen wie Bänder erscheinen.

Dieses detailreiche Bild zeigt eindrucksvolle Details der prächtigen Spiralgalaxie. NGC 1398 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das bedeutet, dass das Licht, das wir heute sehen, von der Galaxie ausströmte, als die Dinosaurier von der Erde verschwanden.

Die fotogene Galaxie ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) zu sehen. Der Ring nahe dem Zentrum ist wahrscheinlich eine expandierende Sternbildungs-Dichtewelle, die entweder bei einer gravitativen Begegnung mit einer weiteren Galaxie oder durch die gravitative Asymmetrie der Galaxie entstand.

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Sonnenflecken auf der aktiven Sonne

Auf der Sonnenoberfläche ist ein Muster aus Sonnenflecken, das aus zwei Gürteln über und unter dem Äquator besteht.

Bildcredit: NASA, SDO; Bearbeitung und Bildrechte: Şenol Şanlı

Warum ist unsere Sonne gerade so aktiv? Das ist nicht genau bekannt. Eine Zunahme an Oberflächenaktivität war zu erwarten, weil unsere Sonne 2025 ein Aktivitätsmaximum erreicht. Doch letzten Monat brachte die Sonne mehr Sonnenflecken hervor als in jedem Monat des letzten 11-Jahres-Zyklus – und sogar seit 2002.

Hier seht ihr ein Komposit aus Bildern, die das Solar Dynamics Observatory der NASA von Jänner bis Juni täglich aufnahm. Es zeigt eine große Zahl an Sonnenflecken. Große einzelne Flecken können etwa zwei Wochen lang von links nach rechts über die ganze Sonnenscheibe verfolgt werden. Im Lauf eines Sonnenzyklus treten Sonnenflecken meist immer näher am Äquator auf.

Sonnenflecken sind nur eine Art der Oberflächenaktivität auf unserer Sonne. Es gibt auch Sonnenfackeln oder koronale Massenauswürfe (KMA), bei denen Teilen ins Sonnensystem geschleudert werden. Da diese Teilchen Astronauten* und Elektronik beeinflussen können, ist die Beobachtung von Oberflächenstörungen von mehr als nur ästhetischem Wert. Andererseits kann Sonnenaktivität tatsächlich einen sehr hohen ästhetischen Wert haben, wenn sie in der Erdatmosphäre ein Polarlicht auslöst.

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Sterne, Staub und Nebel in NGC 6559

Das rötlich beleuchtete Bild wirkt chaotisch, quer im Bild schlängeln sich dunkle Wolkenbänder, links unten leuchtet ein heller blauer Neel um einen Stern, daneben ist ein rot leuchtender Nebelstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Telescope Live

Wenn Sterne entstehen, herrscht Chaos. Ein Paradebeispiel dafür ist die oben abgebildete Sternenbildungsregion NGC 6559. Das Bild zeigt rot leuchtende Emissionsnebel aus Wasserstoff, blaue Reflexionsnebel und dunkle Absorptionsnebel aus Staub sowie die darin entstandenen Sterne.

Die ersten massereichen Sterne, die im dichten Gas entstehen, geben energiereiches Licht und Winde ab, die ihren Entstehungsort erodieren, zerteilen und formen. Und dann explodieren sie. Der dabei entstehende Morast kann so schön wie komplex sein. Nach zig Millionen Jahren verdampft der Staub, das Gas wird weggefegt, und übrig bleibt nur ein nackter offener Sternhaufen.

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Der verlorene Stern Eta Carinae

Der Homunkulusnebel besteht aus zwei Keulen, die in der Bildmitte hell leuchten. Rechts sind die Keulen von einem roten Nebel umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Der Stern Eta Carinae explodiert vielleicht bald. Aber niemand weiß, wann – vielleicht nächstes Jahr, vielleicht aber auch in einer Million Jahren. Eta Carinae besitzt etwa 100 Sonnenmassen. Das macht ihn zu einem erstklassigen Kandidaten für eine gewaltige Supernova. Historische Aufzeichnungen berichten, dass Eta Carinae vor etwa 170 Jahren einen ungewöhnlichen Ausbruch erlebte, der ihn zu einem der hellsten Sterne am Südhimmel machte. Eta Carinae im Schlüssellochnebel ist der einzige Stern, bei dem derzeit vermutet wird, dass er natürliches LASER-Licht abstrahlt.

Dieses Bild zeigt Details in dem ungewöhnlichen Nebel, der diesen wilden Stern umgibt. Die hellen, vielfarbigen Streifen, die von Eta Carinaes Zentrum ausgehen, sind vom Teleskop verursachte Beugungsspitzen. Die beiden getrennten Keulen des Homunkulusnebels umschließen die heiße Zentralregion. Rechts im Bild befinden sich einige seltsame radiale rote Streifen. Die Keulen sind von Schlieren aus Gas und Staub durchzogen, die das blaue und ultraviolette Licht absorbieren, das nahe dem Zentrum abgestrahlt wird. Die Streifen sind jedoch nicht erklärbar.

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Der Stickney-Krater

Das Bild zeigt das obere Ende des Marsmondes Phobos mit seinem riesigen Krater, auf der Vorderseite verlaufen helle Rillen über den Kraterrand nach unten.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Stickney ist der größte Krater auf dem Marsmond Phobos. Er ist nach Chloe Angeline Stickney Hall benannt, sie war Mathematikerin und Frau des Astronomen Asaph Hall. Asaph Hall entdeckte im Jahr 1877 beide Monde des Roten Planeten.

Stickney ist größer als 9 Kilometer, sein Durchmesser ist fast halb so groß wie Phobos selbst. Der Einschlag, der den Krater sprengte, hätte wahrscheinlich um ein Haar den winzigen Mond zertrümmert. Dieses farbverstärkte Bild von Stickney und seiner Umgebung stammt von der Kamera HiRISE an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter. Es wurde aufgenommen, als die Raumsonde im März 2008 weniger als 6000 Kilometer entfernt an Phobos vorbeizog.

Obwohl die Oberflächengravitation auf dem asteroidenähnlichen Phobos weniger als ein Tausendstel der Erdgravitation beträgt, lassen die Schlieren vermuten, dass im Lauf der Zeit loses Material im Inneren der Kraterwände hinabrutschte. Die hellblauen Bereiche an der Kraterwand sind wohl ein Hinweis auf eine relativ frisch freigelegte Oberfläche. Der Ursprung der seltsamen Rillen an der Oberfläche ist rätselhaft, könnte aber mit dem Einschlag zusammenhängen, bei dem der Krater entstand.

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