NGC 289: Wirbel am Südhimmel

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 289 im Sternbild Bildhauer ist ungefähr 70 Millionen Lichtjahre entfernt und größer als unsere Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie NGC 289 ist ungefähr 70 Millionen Lichtjahre entfernt und größer als unsere Milchstraße. Sie ist fast von oben zu sehen, ihr heller Kern und die farbige zentrale Scheibe gehen in erstaunlich blasse, bläuliche Spiralarme über. Die ausgedehnten Spiralarme reichen mehr als 100.000 Lichtjahre über das Zentrum der Galaxie hinaus.

Auf diesem scharfen Galaxien-Teleskopporträt trifft der Hauptspiralarm rechts unten anscheinend auf eine kleine, verschwommene elliptische Begleitgalaxie, die mit der gewaltigen Galaxie NGC 289 wechselwirkt. Die gezackten Sterne liegen natürlich im Vordergrund der Szene, sie liegen in der Milchstraße im südlichen Sternbild Bildhauer.

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Der Helixnebel NGC 7293

Der Helixnebel NGC 7293 im Sternbild Wassermann ist ein gut untersuchtes, nahes Beispiel eines planetarischen Nebels.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Beschreibung: Im Sternbild Wassermann stirbt etwa siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt ein sonnenähnlicher Stern. Während der letzten paar Tausend Jahre entstand der Helixnebel (NGC 7293), ein gut untersuchtes, nahes Beispiel eines planetarischen Nebels, der typisch ist für diese Schlussphase der Sternentwicklung.

Diese ausgedehnte Ansicht des Nebels wurde mit einer Gesamtbelichtungszeit von 90 Stunden erstellt. Durch die Kombination von Schmal- und Breitband-Bilddaten der Emissionslinien von Wasserstoffatomen in roten und Sauerstoffatomen in blau-grünen Farbtönen zeigt sie eindrucksvolle Details der etwa 3 Lichtjahre großen helleren inneren Region der Helix.

Der weiße Punkt im Zentrum der Helix ist der heiße Zentralstern dieses planetarischen Nebels. Die Helix wirkt auf den ersten Blick wie ein simpler Nebel, doch sie hat, wie man heute weiß, eine überraschend komplexe Geometrie.

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NGC 7822: Kosmisches Fragezeichen

Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Yizhou Zhang

Beschreibung: Es sieht aus wie ein riesiges kosmisches Fragezeichen, doch die große Frage ist eigentlich, wie das helle Gas und der dunkle Staub die Geschichte der Sternbildung in diesem Nebel erzählen. Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Auf dieser farbenfrohen, detailreichen Himmelslandschaft fallen besonders die hellen Ränder und dunklen Formen im Nebel auf.

Das Mosaik entstand aus 9 Bildern, die im Laufe von 28 Nächten mit einem kleinen Teleskop in Texas aufgenommen wurden, unter anderem mit Schmalbandfiltern – so werden die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen abbildet. Die Farbkombination aus Emissionslinien wurde als Hubble-Farbpalette bekannt.

Die Energie der atomaren Emissionen stammt von der energiereichen Strahlung der zentralen heißen Sterne. Ihre mächtigen Winde und Strahlung formen und erodieren die dichteren Säulen und räumen im Zentrum der Entstehungswolke eine charakteristische Höhlung frei, die Lichtjahre groß ist. Im Inneren der Säulen könnten durch gravitativen Kollaps weiterhin Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodieren, werden alle entstehenden Sterne schlussendlich von ihrem Vorrat an Sternenstaub abgeschnitten.

Dieses Sichtfeld misst in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 mehr als 40 Lichtjahre.

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Feuerkugel über Lake Louise

Feuerkugel über dem Lake Louise in Alberta (Kanada).

Bildcredit und Bildrechte: Hao Qin

Beschreibung: Was macht einen Meteor zur Feuerkugel? Zunächst einmal sind sich alle einig, dass eine Feuerkugel ein besonders heller Meteor ist. Außerdem definiert die Internationale Astronomische Union, dass eine Feuerkugel ein Meteor mit einer scheinbaren Helligkeit von mehr als -4 ist, was (grob) bedeutet, dass er heller ist als jeder Planet – und hell genug, um einen von Menschen wahrnehmbaren Schatten zu werfen.

Auf diesem Bild fotografierte ein Astrofotograf bei einer Langzeitaufnahme des Himmels zu Beginn des Monats zufällig den hellsten Meteor, den er je gesehen hat. Es war eindeutig eine Feuerkugel. Das zerfallende Weltraumgestein erzeugte eine Spur, die so hell war, dass sie etwa zwei Sekunden lang die Nacht zum Tag machte. Die Feuerkugel wurde auf diesem Bild künstlich abgeblendet, um den Lake Louise in Alberta (Kanada) im Vordergrund zur Geltung zu bringen.

Obwohl Feuerkugeln selten sind, hatten schon viele Menschen das Glück, eine zu sehen. Wenn ihr eine Feuerkugel seht, könnt ihr sie melden. Hat mehr als eine Person ein Bild fotografiert, kann die Feuerkugel eventuell zu dem Körper im Sonnensystem zurückverfolgt werden, von dem sie abgestoßen wurde.

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Junos Vorbeiflug an Ganymed und Jupiter


Videocredit: Bilder: NASA, JPL-Caltech, SWRI, MSSS; Animation: Koji Kuramura, Gerald Eichstädt, Mike Stetson; Musik: Vangelis

Beschreibung: Wie wäre es, über den größten Mond im Sonnensystem zu fliegen? Im Juni flog die Roboter-Raumsonde Juno am riesigen Jupitermond Ganymed vorbei und fotografierte Bilder, die digital zu einem detailreichen Überflug-Video kombiniert wurden.

Zu Beginn des Videos schwebt Juno  über die zweifarbig getönte Oberfläche des 2000 Kilometer großen Mondes und zeigt eine eisige Landschaft voller Rillen und Krater. Die Rillen entstanden wahrscheinlich durch die Verschiebung von Oberflächenplatten, während die Krater durch gewaltige Einschläge verursacht wurden.

Danach flog Juno zum 34. Mal dicht an Jupiters Wolken vorbei. Das digital erstellte Video zeigt zahlreiche wirbelnde Wolken im Norden und in der Mitte farbenprächtige, den Planeten umspannende Zonen und Bänder mit mehreren weißen ovalen Wolken der Perlenkette. Im Süden befinden sich noch mehr wirbelnde Wolken.

Nächsten September soll Juno nahe an einem weiteren großen Jupitermond vorbeifliegen: Europa.

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Vollmondsilhouetten

Videocredit und -rechte: Mark Gee; Musik: Tenderness (Dan Phillipson)

Habt ihr schon einmal beobachtet, wie der Mond aufgeht? Wenn der fast volle Mond langsam über dem klaren Horizont aufgeht, kann das sehr beeindruckend sein.

Anfang 2013 wurde über dem Mount Victoria Aussichtspunkt in Wellington in Neuseeland ein eindrucksvoller Mondaufgang gefilmt. Nach sorgfältiger Planung platzierte ein eifriger Astrofotograf seine Kamera etwa zwei Kilometer entfernt und richtete sie zum Aussichtspunkt, wo sicherlich bald der Mond sein nächtliches Debüt geben würde.

Diese Videoaufnahme ist unbearbeitet und in Echtzeit zu sehen – es ist keine Zeitrafferaufnahme. Die Menschen auf dem Mount Victoria Aussichtspunkt sind als Silhouetten zu sehen und bewundern ihrerseits den Aufgang des größten Erdsatelliten.

Es ist nicht schwierig, selbst einen Mondaufgang zu sehen – das passiert jeden Tag, wenn auch nur die Hälfte der Zeit bei Nacht. Jeden Tag geht der Mond ungefähr fünfzig Minuten später auf als am Vortag, wobei der Vollmond immer bei Sonnenuntergang aufgeht.

Nächsten Samstag am 16. Oktober ist die internationale Mondbeobachtungsnacht, bei der ihr zusammen mit anderen Mondfreundinnen und -freunden beobachten könnt, wie der Halbmond aufgeht.

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50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Das Sternbild Pegasus hinter der Kuppel des Haute-Provence-Observatoriums, wo Michel Mayor und Didier Queloz 1995 den Exoplaneten Dimidium (51 Pegasi b) entdeckten.

Bildcredit und Bildrechte: Josselin Desmars

Beschreibung: Bis zu 51 Pegasi sind es nur 50 Lichtjahre. Die Position dieses Sterns ist auf diesem Schnappschuss vom August markiert. Das Bild wurde in einer dunstigen Nacht aufgenommen, als über der Kuppel des Haute-Provence-Observatoriums in Frankreich fast nur hellere Sterne zu sehen waren.

Vor 26 Jahren veröffentlichten die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz im Oktober 1995 eine fundamentale Entdeckung, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Mit einem präzisen Spektrographen fanden sie einen Planeten, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet in einem Orbit um einen sonnenähnlichen Stern.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrographen die Veränderung der Radialgeschwindigkeit des Sterns, da der ihn umkreisende Planet durch den Gravitationszug ein regelmäßiges Taumeln bewirkt. Die ermittelte Masse des Planeten mit der Bezeichnung 51 Pegasi b ist mindestens halb so groß wie die von Jupiter. Seine Umlaufperiode beträgt 4,2 Tagen, somit kreist er viel enger um seinen Heimatstern als Merkur um die Sonne.

Die Entdeckung von Mayor und Queloz wurde rasch bestätigt, und sie bekamen schließlich 2019 den Physik-Nobelpreis verliehen. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die allgemein als Heiße Jupiter bekannt sind. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, die lateinische Bezeichnung für Hälfte. Seit seiner Entdeckung wurden mehr als 4000 Exoplaneten aufgespürt.

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Doppelsternhaufen in Perseus

Der Doppelsternhaufen h und Chi Persei ist auch als als NGC 869 (oben) und NGC 884 bekannt, die beiden Haufen stammen wahrscheinlich aus derselben Sternbildungsregion.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Groves

Beschreibung: Dieses hübsche Sternenfeld umfasst etwa drei Vollmonde (1,5 Grad) im heroischen nördlichen Sternbild Perseus. Es enthält h und χ Persei, das berühmte Paar offener Sternhaufen. Die beiden Haufen sind ungefähr 7000 Lichtjahre von uns entfernt, man kennt sie als NGC 869 (oben) und NGC 884 und sie enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne.

Die beiden Sternhaufen sind nur wenige hundert Lichtjahre voneinander entfernt, beide sind 13 Millionen Jahre jung, wenn man das Alter ihrer Einzelsterne betrachtet – ein Hinweis, dass sie wahrscheinlich aus derselben Sternbildungsregion stammen.

Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnender Anblick im Fernglas, an dunklen Orten ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar. Mit einer Hülle aus Gitarrensaiten wurden Lichtkreuze an den vielfarbigen Sternen erzeugt, die auf diesem lebendigen Teleskopbild abgebildet sind.

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