Der geisterhafte Schleiernebel

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Bildcredit und Bildrechte: Anis Abdul

Beschreibung: Diese Überreste aus erschüttertem leuchtendem Gas sind eine geisterhafte Fratze in kosmischen Dimensionen. Sie spuken am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan (Cygnus) und bilden den Schleiernebel. Dieser Nebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine sich ausdehnende Wolke, die bei der Todesexplosion eines massereichen Sterns entstand. Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnus-Schleife bekannt. Am Himmel ist er fast 3 Grad breit, das sind etwa 6 Vollmonddurchmesser. Somit ist er in seiner geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahre breit. Der Schleiernebel ist so groß, dass seine helleren Teile als einzelne Nebel erkennbar sind, etwa der Hexenbesen (NGC 6960) rechts unter der Mitte. Links oben befindet sich der Geist von IC 1340. Wir wünschen einen fröhlichen Allerheiligen-Vorabend!

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M42: Im Inneren des Orionnebels

Bildfüllend ist der Orionnebel in Magenta und Hellviolett abgebildet, im Zentrum leuchtet der Nebel weißlich.

Bildcredit und Bildrechte: Josep M. Drudis und Don Goldman

Der große Nebel im Orion ist eine riesige Sternentstehungsregion in der Nähe. Er ist der vielleicht berühmteste astronomische Nebel. Leuchtendes Gas umgibt heiße, junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke, die nur 1500 Lichtjahre entfernt ist.

Dieses detailreiche Bild in zugewiesenen Farben wird von den Emissionen in Sauerstoff und Wasserstoff betont. Fasern und Hüllen aus Staub und Gas treten markant hervor. Der große Nebel im Orion ist mit bloßem Auge zu sehen. Er befindet sich in der Nähe des leicht erkennbaren Gürtels aus drei Sternen im beliebten Sternbild Orion.

Der Orionnebel enthält viele weitere Sternentstehungsgebiete. Eins davon ist der helle offene Sternhaufen, der als Trapez bekannt ist. Darin befinden sich viel Wasserstoff, heiße junge Sterne, Proplyden und stellare Strahlströme, die Materie mit hohen Geschwindigkeiten ausstoßen.

Der Orionnebel ist auch als M42 bekannt, er ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt im gleichen Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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Rover Curiosity findet ein Lehm auf dem Mars

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Beschreibung: Warum gibt es auf dem Mars Lehm? Auf der Erde kann sich am Boden eines ruhigen Sees Ton bilden, wenn bestimmte Mineralien Wasser binden. Der Roboter-Rover Curiosity auf dem Mars bohrte in zwei Felsen und fand die bislang höchste Konzentration an Lehm. Dieses Lehmlager gilt als weiterer Hinweis, dass sich im Krater Gale in ferner Vergangenheit Wasser befand.

57 Bilder Curiositys wurden zu diesem Selbstporträt kombiniert. Die Bilder wurden mit einer Kamera am Ende seines Roboterarms aufgenommen. Man sieht viele Details des fahrzeug-großen Rovers, unter anderem seine robusten Räder, zahlreiche wissenschaftliche Instrumente und einen hohen Mast, der Kamera-„Augen“ besitzt. Eines davon kann einen Infrarot-Laserstrahl abschießen.

Curiosity rollt weiterhin um und auf den Mount Sharp im Zentrum des Kraters Gale, er ist auf der Suche nach neuen Hinweisen zur urzeitlichen Geschichte des Mars und versucht herauszufinden, ob die Bedingungen auf dem Roten Planeten einst günstig für Leben waren oder nicht.

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Raumstation kreuzt eine fleckenlose Sonne

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Bildcredit und Bildrechte: Eduardo Schaberger Poupeau

Beschreibung: Normalerweise sieht man die Internationale Raumstation nur bei Nacht. Die Internationale Raumstation (ISS) ist an vielen Orten etwa einmal im Monat als heller Fleck zu sehen, der langsam über den Nachthimmel zieht, während die ISS die Erde umkreist. Die ISS ist dann kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang zu sehen, weil sie Sonnenlicht reflektiert. Sobald sie in den Erdschatten tritt, wird sie unsichtbar.

Die einzige Gelegenheit, bei der man die ISS tagsüber sieht, ist, wenn sie direkt vor der Sonne kreuzt. Sie zieht jedoch so schnell vorbei, dass nur Kameras mit kurzen Belichtungszeiten die Silhouette der ISS vor dem Hintergrund der Sonne visuell einfrieren können. Auf diesem Bild ist genau das zu sehen – es ist eine Bildserie, die vor einem Monat in Santa Fe in Argentinien – zeitlich perfekt geplant – aufgenommen wurde. Diese Bilder wurden später mit einem separaten Bild kombiniert, welches die Textur der fleckenlosen Sonne zeigt, sowie einem Bild, das die Protuberanzen der Sonne am Rand betont.

Beim aktuellen ungewöhnlich niedrigen Sonnenminimum ist die Sonne schon fast das ganze Jahr 2019 ohne Sonnenflecken.

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Gespenstisches Polarlicht über Kanada

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Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka, TWAN

Beschreibung: Wonach sieht dieses Polarlicht aus? Während ein Astrofotograf der Kälte trotzte, um eines frühen Morgens im Jahr 2013 den Himmel über dem nördlichen Kanada zu beobachten, tauchte ein sehr ungewöhnliches Polarlicht auf. Das Polarlicht war definitiv wie etwas geformt, aber was? Der Astrofotograf schlug zwei gespenstische Möglichkeiten vor: „Hexe“ oder „Göttin der Dämmerung“. Zögern Sie jedoch nicht, weiter von Halloween inspirierte Vorschläge zu machen.

Abgesehen von fantasievollen pareidolischen Interpretationen hatte dieses Polarlicht eine typische grüne Farbe und entstand sicherlich durch eine wissenschaftlich gesehen alltägliche Aktion, bei der energiereiche Teilchen aus dem Weltraum mit Sauerstoff in der oberen Erdatmosphäre wechselwirken. Im Vordergrund des Bildes befinden sich unten die gefrorenen Alexandrafälle, in der Mitte stehen immergrüne Bäume.

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Das Grinsen der Schwerkraft

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Bildcredit: Röntgen – NASA / CXC / J. Irwin et al.; Optisch – NASA/STScI

Beschreibung: Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie, die vor 100 Jahren veröffentlicht wurde, sagte das Phänomen des Gravitationslinseneffektes voraus. Dieser Effekt verleiht diesen fernen Galaxien eine so launige Erscheinung, wenn man sie im Spiegel von Röntgen- und optischen Bilddaten der Weltraumteleskope Chandra und Hubble betrachtet.

Die Galaxiengruppe trägt den Spitznamen Grinsekatze. Ihre beiden elliptischen Galaxien werden von angedeuteten Bögen eingerahmt. Diese Bögen sind optische Bilder ferner Hintergrundgalaxien. Sie wurden von der Gesamtverteilung der Gravitationsmasse der Gruppe im Vordergrund gebrochen. Diese Gravitationsmasse besteht vorwiegend aus Dunkler Materie.

Die beiden großen elliptischen „Augen“-Galaxien sind die hellsten Mitglieder ihrer Galaxiengruppe, sie sind dabei zu verschmelzen. Ihre relative Kollisionsgeschwindigkeit von fast 1350 Kilometern pro Sekunde erhitzt Gas auf Millionen Grad. Dabei entsteht das Leuchten im Röntgenspektralbereich, das in violetten Farbtönen abgebildet ist.

Sind Sie neugierig auf die Verschmelzung von Galaxiengruppen? Die Grinsekatzengruppe lächelt etwa 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Bär (Ursa Major).

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Die Geister der Kassiopeia

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Bildcredit und Bildrechte: Tommaso Stella

Beschreibung: Diese hellen Ränder und fließenden Formen sehen in kosmischer Größenordnung geisterhaft aus. Die farbenprächtige Himmelslandschaft ist eine Teleskopansicht im Sternbild Kassiopeia, sie zeigt die zurückgefegten kometenförmigen Wolken IC 59 (links) und IC 63.

Die Wolken sind etwa 600 Lichtjahre entfernt und keine Geister im eigentlichen Sinn. Sie verschwinden jedoch langsam unter dem Einfluss der energiereichen Strahlung des heißen, leuchtstarken Sterns Gamma Cassiopeiae. γ Cas ist der helle Stern links oben im Bild, er ist physisch nur 3 bis 4 Lichtjahre vom Nebel entfernt.

In IC 63, der etwas näher an γ Cas liegt, dominiert rotes H-alpha-Licht, das abgestrahlt wird, wenn Wasserstoffatome mit Elektronen rekombinieren, nachdem sie durch die Ultraviolettstrahlung des Sterns ionisiert wurden. Der weiter vom Stern entfernte IC 59 weist anteilig weniger H-alpha-Emissionen auf, dafür mehr von dem charakteristischen blauen Farbton von Sternenlicht, das an Staub reflektiert wird.

Das Sichtfeld umfasst mehr als 1 Grad oder 10 Lichtjahre in der geschätzten Entfernung von Gamma Cassiopeiae und seiner Freunde.

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Dunkles Seepferdchen in Kepheus

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Bildcredit und Bildrechte: Sergio Kaminsky

Beschreibung: Diese prägnante Form ist mehrere Lichtjahre lang und als Seepferdchennebel bekannt. Sie zeichnet sich als Silhouette vor einem reichen, leuchtstarken Hintergrund aus Sternen ab.

Die staubigen, undurchsichtigen Wolken befinden sich im nördlichen königlichen Sternbild Kepheus. Sie sind Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße, die etwa 1200 Lichtjahre entfernt ist. Unter anderem sind sie als Barnard 150 (B150) gelistet und gehören somit zu einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Astronomen E. E. Barnard katalogisiert wurden. Im Inneren entstehen aus kollabierenden Kernen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, die nur in langen Infrarot-Wellenlängen sichtbar sind. Doch diese hübsche galaktische Himmelslandschaft zeigt auch farbenprächtige Sterne in Kepheus.

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