Der Augenhimmel, ein Drache

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Bildcredit und Bildrechte:  Anton Komlev

Beschreibung: Was sehen Sie, wenn Sie diesen Himmel anblicken? Sehen Sie in der Mitte, im Dunkeln, einen Nachthimmel voller Sterne? Und sehen Sie links einen Sonnenuntergang? Überall Wolken? Sehen Sie das zentrale Band unserer Galaxis, der Milchstraße, die durch die Mitte verläuft? Sehen Sie die Ruinen eines verlassenen Außenpostens auf einem Hügel? (Der Außenposten befindet sich auf der Insel Askold in Russland.) Sehen Sie einen Fotografen mit einer Stirnlampe, der die surreale Umgebung betrachtet? (Das Bild ist ein Panorama aus 38 Bildern, die letzten Monat fotografiert und zu einer Kleiner-Planet-Projektion verarbeitet wurden.) Sehen Sie einen zerklüfteten Pfad, der von Stufen gesäumt ist?

Oder sehen Sie das Auge eines Drachen?

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Die Tulpe im Schwan

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Bildcredit und Bildrechte: Robert Eder

Beschreibung: Diese Teleskopansicht umrahmt eine helle Emissionsregion und blickt über ein hübsches Sternfeld in der Ebene unserer Milchstraße im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus). Die rötlich leuchtende Wolke aus interstellarem Gas und Staub wird landläufig Tulpennebel genannt. Sie ist auch in einem Katalog aus dem Jahr 1959  des Astronomen Stewart Sharpless als Sh2-101 zu finden.

Der komplexe, schöne Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt und 70 Lichtjahre groß, er blüht mitten in diesem Kompositbild. Die Ultraviolettstrahlung junger, energiereicher O-Sterne am Rand der Cygnus-OB3-Assoziation ionisiert die Atome und liefert die Energie für das Emissionsleuchten des Tulpennebels.

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Saturn bei Nacht

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute, Mindaugas Macijauskas

Beschreibung: Noch leuchtet Saturn hell am Nachthimmel des Planeten Erde. Gute Teleskopansichten von Saturn und seinen schönen Ringen machen ihn oft zu einem Blickfang bei Teleskoptreffen. Doch dieser grandiose Anblick der Ringe Saturns und seiner Nachtseite ist mit Teleskopen, die sich näher an der Sonne befinden als der äußere Planet, nicht möglich. Diese Teleskope können nur den Saturn-Tag ins Blickfeld rücken.

Dieses Bild mit der schmalen, sonnenbeleuchteten Saturnsichel und dem Nachtschatten, der auf sein breites, komplexes Ringsystem fällt, wurde von der Raumsonde Cassini fotografiert. Cassini ist eine robotische Raumsonde vom Planeten Erde, welche die Saturnumlaufbahn 13 Jahrelang ihr Zuhause nannte, ehe sie am 15. September 2017 auf Tauchgang in die Atmosphäre des Gasriesen gelenkt wurde.

Dieses prächtige Mosaik entstand aus Bildern, die nur zwei Tage vor Cassinis großem letzten Köpfler von ihrer Weitwinkelkamera aufgenommen wurden. Bis wieder eine Raumsonde von der Erde ankommt, ist Saturns Nachtseite unsichtbar.

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Entlang des westlichen Schleiers

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Bildcredit und Bildrechte: Min Xie

Beschreibung: Diese zart wirkenden Fasern aus erschüttertem leuchtendem Gas sind am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan drapiert. Sie bilden den westlichen Teil des Schleiernebels. Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine expandierende Wolke, die bei der Zerstörungsexplosion eines massereichen Sterns entstand. Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren.

Die interstellaren Stoßwellen wurden bei dem vernichtenden Ereignis ausgesprengt, sie pflügen durch den Weltraum, fegen interstellare Materie auf und regen sie an. Die leuchtenden Fasern gleichen eher langen Wellen in einem Tuch, das fast genau von der Seite sichtbar ist, und sind erstaunlich gut in atomaren Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blaue-grün) aufgeteilt.

Der Schleiernebel ist auch als Cygnus-Schleife bekannt, er umfasst derzeit fast 3 Grad oder etwa 6 Vollmonddurchmesser. Das entspricht mehr als 70 Lichtjahren in seiner geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren. Dieses Teleskopbild des westlichen Teils zeigt etwa die Hälfte seines Ausmaßes. Hellere Teile des westlichen Schleiers sind als eigene Nebel anerkannt, darunter der Hexenbesen (NGC 6960) am oberen Bildrand sowie Pickerings Dreieck (NGC 6979) links unten.

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Riesiger Strahlenblitz über Indien

Ein riesiger Strahlblitz schießt scheinbar aus der Tragfläche eines Flugzeugs. Nach oben hin verästelt sich der dicke helle Strahl in ein mattes rotes breites Büschel.

Bildcredit und Bildrechte: Hung-Hsi Chang

Kann denn ein Blitzschlag so etwas? Anfang des Monats fotografierte ein Passagier auf einem Flug von München nach Singapur ein vorbeiziehendes Gewitter und erwischte etwas Unerwartetes: einen riesigen Strahlblitz. Der Strahl war auf einer einzelnen 3,2-Sekunden-Belichtung über Bhadrak in Indien festgehalten. Der riesige Strahlblitz ist zwar scheinbar mit der Tragfläche des Flugzeugs verbunden, doch er entspringt wahrscheinlich einer fernen Gewitterwolke und reicht aufwärts zur Ionosphäre der Erde.

An der Entstehung solcher riesigen Strahlblitze und ihrer möglichen Verwandtschaft mit anderen Arten transienter Leuchterscheinungen (TLEs) wie blauen Strahlblize und roten Kobolden werden weiterhin geforscht.

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Wasserdampf auf einem fernen Exoplaneten entdeckt

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Illustrationscredit: ESA, NASA, Hubble; Künstler: M. Kornmesser

Beschreibung: Wo könnte es sonst noch Leben geben? Die Suche nach Planeten, auf denen es extrasolares Leben geben könnte, ist eine der großen offenen Fragen der Menschheit. Bei dieser Suche gelang kürzlich ein Schritt vorwärts, als man in der Atmosphäre des fernen Exoplaneten K2-18b eine signifikante Menge an Wasserdampf entdeckte.

Der Planet und sein Heimatstern, K2-18, liegen etwa 124 Lichtjahre entfernt im Sternbild Löwe (Leo). Der Exoplanet ist deutlich größer und massereicher als unsere Erde, kreist jedoch in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns. Obwohl K2-18 röter ist als unsere Sonne, leuchtet er am Himmel von K2-18b ähnlich hell wie die Sonne am irdischen Himmel. Die Entdeckung gelang mithilfe von Daten dreier Weltraumteleskope: Hubble, Spitzer und Kepler, diese registrierten die Absorption der Farben von Wasserdampf, während sich der Planet vor den Stern bewegte.

Diese Illustration zeigt rechts den Exoplaneten K2-18b, links seinen heimatlichen roten Zwergstern K2-18, und dazwischen einen unbestätigten Schwesterplaneten.

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Eine Mondkorona über Turin

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Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer (Cortina Astronomical Association)

Beschreibung: Was sind diese farbenprächtigen Ringe um den Mond? Eine Korona, oft auch als Hof bezeichnet. Ringe wie diese treten manchmal auf, wenn der Mond hinter dünnen Wolken zu sehen ist. Der Effekt entsteht durch die quantenmechanische Beugung von Licht um einzelne, annähernd gleich große Wassertröpfchen in einer davor liegenden, großteils transparenten Wolke. Da Licht verschiedener Farben unterschiedliche Wellenlängen hat, wird jede Farbe anders abgelenkt.

Höfe um den Mond gehören zu den wenigen quantenmechanischen Farbeffekten, die mit bloßem Auge leicht sichtbar sind. Diese Mondkorona wurde 2014 um einen Vollmond über Turin in Italien fotografiert. Ähnliche Höfe um die Sonne sind wegen der großen Helligkeit der Sonne meist kaum erkennbar.

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Ein ausgedehntes Sturmsystem auf Saturn

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Bildcredit: Cassini Imaging Team, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Es war eines der größten und langlebigsten Sturmsysteme, die je in unserem Sonnensystem registriert wurden. Diese Wolkenformation war erstmals Ende 2010 auf Saturns Nordhalbkugel zu beobachten, sie war zu Beginn größer als die Erde und umfasste bald den ganzen Planeten. Der Sturm wurde nicht nur von der Erde aus beobachtet, sondern auch aus der Nähe – von der Roboter-Raumsonde Cassini, die damals um Saturn kreiste.

Hier ist eine Infrarot-Abbildung in Falschfarben vom Februar 2011. Orange Farbtöne zeigen Wolken tief in der Atmosphäre, helle Farben zeigen höher liegende Wolken. Saturns Ringe sind fast von der Kante zu sehen – als dünne, blaue, waagrechte Linie. Die gekrümmten dunklen Bänder sind die Schatten der Ringe, die von Sonne von links oben auf die Wolkenoberflächen geworfen werden.

Der heftige Sturm war eine Quelle für Radiorauschen, das von Blitzen stammte. Man vermutet, dass er mit jahreszeitlichen Veränderungen einherging, als im Norden Saturns der Frühling begann. Nachdem er über sechs Monate lang gewütet hatte, umkreiste der kultige Sturm den ganzen Planeten und versuchte, sich in den eigenen Schwanz zu beißen – was überraschenderweise zu seinem Abebben führte.

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