M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die irreguläre Zigarrengalaxie M82 verläuft hell diagonal durchs Bild. In der Mitte leuchten dunkelrote Nebel, die an den Rauch einer Explosion erinnern.

Bildcredit: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnisteam, (STScI/AURA); Danksagung: M. Mountain (STScI), P. Puxley (NSF), J. Gallagher (U. Wisconsin)

Was bringt die Zigarrengalaxie zum Leuchten? Die irreguläre Galaxie wird auch M82 genannt. Bei einer nahen Begegnung in der jüngeren Vergangenheit wurde sie mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgemischt. Das erklärt jedoch nicht ganz die Quelle des ausströmenden Gases, das rot leuchtet. Es gibt Hinweise, dass dieses Gas durch die Teilchenwinde vieler Sterne hinausgetrieben wird. Die Sterne erzeugen gemeinsam einen galaktischen Superwind.

Dieses Fotomosaik zeigt eine spezielle Farbe des roten Lichts, das von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. Viele Details der Filamente im Gas sind in diesem Licht sichtbar. Die Fasern sind länger als 10.000 Lichtjahre. Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. In sichtbarem Licht ist sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin (Ursa Major) zu sehen.

Zur Originalseite

Wo Ihr Schatten Gesellschaft hat

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Poster-Illustrationscredit: NASA, JPL, Exoplaneten-Reisebüro

Beschreibung: Möchten Sie einen entspannten interstellaren Urlaub machen? Vielleicht wäre Kepler-16b interessant, eine Welt in einem Doppelsternsystem. Kepler-16b ist der erste bisher entdeckte circumbinäre Planet. Entdeckt wurde er in einem weiten 229-Tage-Umlauf um ein enges Paar kühler Sterne mit geringer Masse, die etwa 200 Lichtjahre entfernt sind. Die Zentralsterne bedecken einander auf ihren Bahnen, wobei eine Abdunklung des Sternenlichts beobachtet wird. Kepler-16b wurde entdeckt, indem man eine zusätzliche, sehr schwache Abdunklung beobachtete, die bei seinen Transits auftrat. Wie auf dem Science-Fiction-Planeten Tatooine in der Star-Wars-Saga würden am Horizont zwei Sonnen untergehen. Doch Kepler 16b ist vielleicht keine Tatooine-ähnliche Wüstenwelt, sondern ein kalter, unbewohnbarer Planet mit der ungefähren Masse Saturns und einer gesförmigen Oberfläche … nehmen Sie also passende Kleidung mit. Oder wählen Sie ein anderes Urlaubsziel bei Visions of the Future.

Zur Originalseite

NGC 2403 in Camelopardalis

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Beschreibung: Das prächtige Inseluniversum NGC 2403 liegt innerhalb der Grenzen des langhalsigen Sternbildes Camelopardalis. Die etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernte und zirka 50.000 Lichtjahre große Spiralgalaxie besitzt anscheinend mehr als ihren gerechten Anteil an riesigen, Sterne bildenden HII-Regionen, die vom verräterischen rötlichen Leuchten atomaren Wasserstoffs markiert sind. Die gewaltigen HII-Regionen werden von Haufen heißer, massereicher Sterne angeregt, die am Ende ihrer kurzen, wilden Leben als helle Supernovae explodieren. NGC 2403, ein Mitglied der M81-Galaxiengruppe, sieht einer Galaxie in unserer lokalen Gruppe, die ebenfalls reich an Sternbildungsregionen ist, sehr ähnlich: M33, die Dreiecksgalaxie. Die hellen Sterne mit Strahlen auf diesem farbenprächtigen Galaxienporträt von NGC 2403 liegen im Vordergrund in unserer eigenen Milchstraße.

Zur Originalseite

Hitomi startet

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: F. Scott Porter (NASA, Goddard Space Flight Center)

Beschreibung: Am 17. Februar um 17:45 JST dröhnte diese H-IIA-Rakete vom JAXA-Tanegashima-Raumfahrtzentrum vor der Südküste Japans auf dem Planeten Erde himmelwärts. An Bord war der astronomische Röntgensatellit ASTRO-H, der nun im Orbit ist. Das Satellitenobservatorium wurde gebaut, um den extremen Kosmos zu untersuchen – von Schwarzen Löchern bis hin zu massereichen Galaxienhaufen. Ausgestattet ist es mit vier innovativen Röntgenteleskopen und Instrumenten, die für Photonenenergien von 300 bis 600.000 Elektronenvolt sensitiv sind. Zum Vergleich: Die Energie von Photonen des sichtbaren Lichts beträgt 2 bis 3 Elektronenvolt. Gemäß der Tradition der Umbenennung von Satelliten nach ihrem erfolgreichen Start wurde ASTRO-H nach einer uralten Legende über Drachen „Hitomi“ genannt, das bedeutet „Pupille des Auges“.

Zur Originalseite

Milchstraße über Pinnacles in Australien

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Michael Goh

Beschreibung: Was für eine seltsame Welt ist das? Die Erde. Im Vordergrund dieses Bildes stehen Pinnacles – ungewöhnliche Felsnadeln im Nambung-Nationalpark in Westaustralien. Wie diese pittoresken Felsnadeln aus urzeitlichen Meeresmuscheln (Kalkstein) von der Größe eines Menschen entstanden sind, ist nicht bekannt. Im Hintergrund hinter der mittleren Spitze steht ein heller Sichelmond. Das schaurige Leuchten um den Mond ist großteils Zodiakallicht – Sonnenlicht, das von Staubkörnchen reflektiert wird, die zwischen den Planeten im Sonnensystem kreisen. Über der Mitte wölbt sich das Zentralband unserer Milchstraße. Viele berühmte Sterne und Nebel sind ebenfalls im Hintergrund am Nachthimmel sichtbar. Das hier gezeigte Panorama aus 29 Bildfeldern wurde letzten September nach einer genauen Planung, die Mond, Felsnadeln und die dazugehörigen Schatten einbezog, fotografiert und zusammengesetzt. Doch das starke Zodiakallicht war eine angenehme Überraschung.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator
Zur Originalseite

Die Sternbildungsregion S106

Vor einem dunklen Hintergrund mit lose verteilten Sternen breitet sich ein weißlich leuchtender strukturierter Nebel, der in der Mitte von einem dunklen Staubband geteilt ist. Der Nebel erinnert an einen Schmetterling.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Nachlassarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Brandon Pimenta

Beschreibung: Der massereiche Stern IRS 4 beginnt, seine Flügel auszubreiten. Materie strömt aus von diesem jungen Stern, der vor nur 100.000 Jahren entstanden ist, und hat diesen Nebel mit der Bezeichnung Sharpless 2-106-Nebel (S106) gebildet. Eine große Scheibe aus Staub und Gas, welche die Infrarotquelle 4 (IRS 4) umkreist und in Braun nahe der Bildmitte zu sehen ist, verleiht dem Nebel die Form einer Sanduhr oder eines Schmetterlings. Das Gas in S106 um IRS 4 verhält sich wie ein Emissionsnebel, da es Licht abstrahlt, nachdem es ionisiert wurde, während der weit von IRS 4 entfernte Staub das Licht des Zentralsterns reflektiert und somit ein Reflexionsnebel ist. Eine genaue Prüfung von Bildern wie diesem brachte Hunderte Brauner Zwerge mit geringer Masse zum Vorschein, die im Gas des Nebels lauern. S106 ist etwa 2 Lichtjahre groß und ungefähr 2000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

Zur Originalseite

Weiße Felsfinger auf dem Mars

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: THEMIS, Mars Odyssey Team, ASU, JPL, NASA

Beschreibung: Wie entstand dieses ungewöhnliche helle Felsgebilde auf dem Mars? Faszinierend ist die Möglichkeit, dass es Salzablagerungen sein könnten, die übrig blieben, als ein urzeitliches Seebett austrocknete, doch genaue Untersuchungen dieser Finger lassen eine banalere Vermutung zu: Vulkanasche. Die Untersuchung der exakten Farbe des Gebildes wies auf den möglichen vulkanischen Ursprung hin. Das helle Material scheint aus der umgebenden Fläche erodiert zu sein, was eine Substanz mit sehr geringer Dichte vermuten lässt. Der starke Kontrast zwischen den Steinen und dem umgebenden Sand entsteht durch die ungewöhnlich dunkle Färbung des Sandes. Dieses Bild stammt vom Thermal Emission Imaging System an Bord der Raumsonde Mars Odyssey, der am längsten operierenden Raumsonde, die derzeit den Mars umrundet. Das Bild zeigt einen zirka 10 Kilometer großen Ausschnitt in einem größeren Krater.

Zur Originalseite

Eine herzförmige Lenticularis

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Kunze

Beschreibung: Kann eine Wolke einen Berg lieben? Das vielleicht nicht, aber heute am Valentinstag neigen wir dazu, herzförmige Symbole zu sehen, wo eigentlich keine sind. Dieses Herz, eine flüchtige Pareidolie, war eine Lenticularis vom letzten Juli, die morgens über dem Mount-Cook-Nationalpark in Neuseeland auftrat. Ein Begleitvideo zeigt, dass die Lenticularis meist stationär am Himmel stand, aber im Wind verschoben wurde und vibrierte. Die rote Farbe der Wolke stammt von der aufgehenden Sonne rechts außerhalb des Bildes. Lenticularis sind zwar selten, können aber entstehen, wenn Luft über einen Berg zieht. Dabei können senkrechte Wirbel entstehen, in denen die Temperatur der aufsteigenden Luft unter den Taupunkt sinkt und die Luftfeuchtigkeit zu Tröpfchen kondensiert. Leider kam der faszinierte Videofilmer wegen des tollen Anblicks zu spät zum Frühstück.

Zur Originalseite