In die Leere

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Bildcredit: NASA, Gemini Project, James McDivitt

Beschreibung: Vor fünfzig Jahren, am 3. Juni 1965, verließ Edward White die Raumsonde Gemini 4 im Orbit – es war der erste Außenbordeinsatz eines US-Astronauten. White ist auf diesem Foto zu sehen, das Kommandant James McDivit aus dem Inneren der Kapsel fotografierte, als Whites Außenbordeinsatz beim dritten Orbit von Gemini 4 über dem Pazifik begann. Planet Erde, Raumsonde und Versorgungsleine spiegeln sich auf Whites golden getöntem Helmvisier. Er hält eine gasgetriebene Rückstoßpistole in der rechten Hand. Obwohl das Gas in der Pistole nach nur 3 Minuten verbraucht war, manövrierte er weiterhin, indem er für den Rest des 23 Minuten langen Außenbordeinsatzes seinen Körper bewegte und an der Versorgungsleine zog. White beschrieb seinen historischen Außenbordeinsatz später als den angenehmsten Teil der Mission und sagte, der Befehl ihn zu beenden war der „traurigste Moment“ seines Lebens.

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Grüner Blitz bei Mondaufgang

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Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Beschreibung: Wenn Sie an einem klaren Tag einen Sonnenuntergang hinter einem fernen Horizont beobachten, könnten Sie beim Verschwinden der Sonne einen flüchtigen grünen Blitz sehen, wenn das Sonnenlicht für kurze Zeit in einer langen Sichtlinie durch atmosphärische Schichten gebrochen wird. Ein grüner Blitz kann auch bei Sonnenaufgang auftreten. Die genaue Berechnung, wann und wo die aufgehende Sonne über den Horizont blitzt, ist jedoch ein bisschen schwieriger, und noch komplizierter ist es, einen grünen Blitz des schwächeren aufgehenden Mondes zu erhaschen. Doch auf einigen gut geplanten Schnappschüssen vom 2. Juni, die am Roque-de-los-Muchachos-Observatorium auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert wurden, ist am oberen Rand des Vollmondes ein grüner Blitz zu sehen. Etwas südlich von Osten fand diese Ansicht, die mit einem Teleobjektiv mit langer Brennweite fotografiert wurde, den aufgehenden Mond über Bergen und einem Wolkenmeer. Im Profil sind die sonnenbeleuchteten Teleskopkuppeln des Teide-Observatoriums auf dem Gipfel der Insel Teneriffa zu sehen – sie sind etwa 143 Kilometer entfernt.

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NGC 2419 – Intergalaktischer Wanderer

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Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Beschreibung: Drei Objekte springen auf diesem wohlüberlegten Teleskopbild ins Auge – es ist eine Ansicht im eher stillen Sternbild Luchs. Die beiden hellen Objekte (mit Spitzen) sind nahe Sterne. Das Dritte ist der ferne Kugelsternhaufen NGC 2419 in einer Entfernung von fast 300.000 Lichtjahren. NGC 2419 wird manchmal „intergalaktischer Wanderer“ genannt, ein passender Titel, wenn man bedenkt, dass die Entfernung zur Großen Magellanschen Wolke, einer Begleitgalaxie der Milchstraße, nur etwa 160.000 Lichtjahre beträgt. NGC 2419 ähnelt anderen großen Kugelsternhaufen wie Omega Centauri und leuchtet hell, ist aber eine blasse Erscheinung, weil er so weit entfernt ist. NGC 2419 könnte tatsächlich einen extragalaktischen Ursprung haben, wie beispielsweise die Reste einer kleinen Galaxie, die von der Milchstraße eingefangen und zerrissen wurde. Doch seine extreme Entfernung erschwert die Erforschung und den Vergleich seiner Eigenschaften mit anderen Kugelsternhaufen, die den Halo unserer Milchstraße durchwandern.

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Vorbeiflugbild von an Saturns Schwamm-Mond Hyperion

Der Mond Hyperion hat eine schwammartige Struktur.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SSI

Beschreibung: Warum sieht dieser Mond wie ein Schwamm aus? Um ihn besser zu erforschen, schickten NASA und ESA die Roboter-Raumsonde Cassini im Saturnorbit zu Wochenbeginn nochmals an Saturns Mond Hyperion vorbei. Eines der Bilder, die zur Erde zurückgeschickt wurden, ist oben zu sehen – roh und unbearbeitet. Wie erwartet sind viele seltsam geformte Krater mit ungewöhnlich dunklem Material am Boden sehen. Obwohl Hyperion etwa 250 Kilometer groß ist, lässt seine geringe Gravitationswirkung auf Cassini den Schluss zu, dass er großteils aus leerem Raum besteht und seine Oberflächengravitation sehr gering ist. Daher stammen die seltsamen Formen vieler Krater auf Hyperion vermutlich von Einschlägen, die das Oberflächenmaterial hauptsächlich verdichten und auswerfen, anders als die typischeren runden Krater, die nach kreisrunden Stoßwellen auftreten, bei denen das Oberflächenmaterial explosionsartig umverteilt wird. Cassini ist auf Kurs für einen weiteren Vorbeiflug am Saturnmond Dione in etwa zwei Wochen.

Retrospektive: alle früheren APODs vom 3. Juni
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Polaris und Komet Lovejoy

Links ist der helle Komet Lovejoy mit einer grünen Koma, rechts der Polarstern, und der Himmelsnordpol ist mit einem Kreuz markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Eines dieser beiden hellen Himmelsobjekte bewegt sich. Rechts steht der berühmte Stern Polaris. Der Polarstern ist zwar bei weitem nicht der hellste Stern am Himmel, doch er ist berühmt wegen seiner Position. Hat man ihn einmal gefunden, steht er scheinbar immer an der gleichen Stelle – die ganze Nacht, den ganzen Tag und den Rest eures Lebens. Das ist so, weil die Rotationsachse der Erde auf eine Stelle neben dem Polarstern zeigt, zum sogenannten Himmelsnordpol.

Links neben dem Himmelsnordpol befindet sich Komet Lovejoy. Er ist zehn Millionen mal näher, und seine Position am Himmel ändert sich jede Stunde deutlich.

Dieses Bild wurde letzte Woche fotografiert. Der zerfallende Schneeball C/2014 Q2 (Lovejoy) ist ein Besucher aus aus dem äußeren Sonnensystem. Er bleibt nur noch wenige Wochen in der Nähe des Nordsterns. Doch das sollte reichen, um die grünliche Koma dieses flüchtigen Neuankömmlings mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen, notfalls mit einer guten Sternkarte.

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Pulsierendes Polarlicht über Island

Videocredit und -rechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées); Musik: Eric Aron

Warum pulsieren manche Polarlichter? Wir wissen es nicht. Dieses ungewöhnliche Verhalten ist schon lange bekannt, doch die Ursache wird noch erforscht. Dieses Video von Mitte März zeigt eindrucksvoll pulsierende Polarlichter über dem Gletscher Svínafellsjökull auf Island. Es dauert 48-Sekunden und ist keine Zeitrafferaufnahme.

In den Abschnitten, wo sich der Astrofotograf im Vordergrund bewegt, ist das Echtzeit-Pulsieren gut erkennbar. Wenn man die rätselhaft flackernden Himmelsfarben genau betrachtet, wiederholen sich einige Strukturen scheinbar, andere jedoch nicht. Die Schnelligkeit des Pulsierens ist ungewöhnlich. Oft pulsieren Polarlichter mit einer Frequenz von mehreren Sekunden.

Aktuelle Forschungen zeigen, dass Pulse häufiger bei Polarlichtern vorkommen, die von Elektronen erzeugt werden als bei Polarlichtern von Protonen. Außerdem könnte das Erdmagnetfeld im Einklang mit ihnen schwanken.

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