Sterne, Sprites, Wolken, Polarlichter

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Bildcredit und Bildrechte: Mike Hollingshead (Extreme Instability)

Beschreibung: Was sind diese roten Streifen am Himmel? Beim Fotografieren unerwarteter Polarlichter über einem fernen Gewitter trat etwas Außergewöhnliches auf: rote Sprites. Dieses kurze Ereignis selten fotografierter Blitze in großer Höhe leuchtete so hell auf, dass es mehrere Menschen unabhängig voneinander beobachteten. Diese roten Sprites, die im Mai 2013 über Minnesota in den USA fotografiert wurden, folgten wahrscheinlich auf einen extrem starken konventionellen Blitz in geringer Höhe. Auf dem hier gezeigten Bild sind im Vordergrund ein Haus und ein Telegrafenmast zu sehen, dicke Wolken in der niedrigen Atmosphäre, ein Gewitter am Horizont, weiter entfernte rote Sprites und grüne Polarlichter in der oberen Atmosphäre sowie die fernen Sterne in der uns umgebenden Milchstraße. Das spektakuläre Foto ist wahrscheinlich erst das zweite bekannte Bild, auf dem Sprites und Polarlichter zusammen fotografiert wurden, und vielleicht das erste in Echtfarben.

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Strahlen des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Der Kern des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko ist stark überbelichtet. Daher sind teilweise auch Strukturen am Hals auf der Nachtseite erkennbar. Auf der sonnenbeschienenen Seite strömen weiße Schwaden aus.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS-Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Wo entstehen Kometenschweife? Es ist zwar allgemein bekannt, dass Schweif und Koma der Kometen von Kometenkernen stammen. Doch der exakte Entstehungsprozess wird weiterhin aktiv erforscht. Dieses Bild ist eines der besten von ausströmenden Strahlen, die bisher aufgenommen wurden. Es wurde letzten Monat veröffentlicht. Die Roboter-Raumsonde Rosetta im Orbit um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (67P/C-G) nahm es letzten November auf.

Das überbelichtete Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Stellen aus dem Kern des Kometen 67P/C-G strömen, während er sich der Sonne nähert und erwärmt. Derzeit ist 67P/C-G weiter von der Sonne entfernt als der Mars, doch er kommt ihr im August auf seiner Bahn fast so nahe wie die Erde. Bis dahin nimmt seine Aktivität voraussichtlich um den Faktor 100 zu.

Wahrscheinlich habt ihr schon Teile von Kometenkernen gesehen, aber in anderer Form: als sandkorngroße Teilchen, die ihre Reise durchs Sonnensystem beenden, indem sie auf die Erdatmosphäre treffen und als Meteore aufleuchten.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Titans Meere reflektieren Sonnenlicht

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Bildcredit: VIMS Team, U. Arizona, ESA, NASA

Beschreibung: Warum leuchtet auf der Oberfläche Titans ein gleißend heller Blitz auf? Der Grund: Die Sonne spiegelt sich in flüssigen Meeren. Saturns Mond Titan hat zahlreiche glatte Methanseen, die bei passendem Einfallswinkel das Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektieren. Die um Saturn kreisende Roboter-Raumsonde Cassini bildete letzten Sommer den wolkenbedeckten Titan in mehreren die Wolken durchdringenden Infrarot-Wellenlängen ab, was hier in Falschfarben dargestellt ist. Diese Spiegelung war so hell, dass eine von Cassinis Infrarotkameras überstrahlt wurde. Obwohl die Sonnenspiegelung störte, war sie auch nützlich. Die reflektierenden Regionen bestätigen, dass der nördliche Titan eine große, komplexe Seenlandschaft beherbergt, deren Geometrie auf Zeiträume starker Verdunstung schließen lässt. Während ihrer zahlreichen Vorbeiflüge am rätselhaftesten Mond unseres Sonnensystems zeigte Cassini, dass Titan eine Welt mit aktivem Wetter ist – wo es zu gewissen Zeiten eine Art flüssiges Erdgas regnet.

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NGC 4676: Wenn Mäuse kollidieren

Die beiden Galaxien im Bild erinnern an Mäuse. Ihre Kerne sind getrennt, dazwischen verlaufen Sternschleier. Nach rechts oben ist ein langer, fast gerader Schweif aus Staub und blauen Sternen hinausgeschleudert.

Bildcredit: ACS Wissenschafts- und Technikteam, Weltraumteleskop Hubble, NASA

Die beiden gewaltigen Galaxien zerreißen einander. Wegen ihrer lange Schweife nennt man sie „die Mäuse„. Jede der beiden Spiralgalaxien hat wahrscheinlich die andere bereits durchdrungen. Die langen Schweife entstehen, weil der Zug der Gravitation am nahen und fernen Ende jeder Galaxie unterschiedlich stark ist. Die Entfernungen sind gewaltig. Daher findet die kosmische Wechselwirkung in Zeitlupe statt. Sie dauert Hunderte Millionen Jahre.

NGC 4676 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Ihr findet sie im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Wahrscheinlich gehört sie zum Coma-Galaxienhaufen. Dieses Bild entstand 2002 mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble. Die galaktischen Mäuse kollidieren in den nächsten Milliarden Jahren wahrscheinlich immer wieder, bis sie zu einer Galaxie verschmelzen.

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