
Bildcredit und Bildrechte: Velimir Popov und Emil Ivanov (IRIDA-Observatorium)
Wie entsteht die Struktur im Schweif des Kometen Lovejoy? Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) ist derzeit mit bloßem Auge sichtbar. Er hat fast seine größte Helligkeit erreicht und besitzt einen detailreichen Ionenschweif. Der Name deutet schon an, dass der Ionenschweif aus ionisiertem Gas besteht. Es wird vom Ultraviolettlicht der Sonne angeregt und vom Sonnenwind hinausgetrieben.
Das komplexe Magnetfeld der Sonne verändert sich ständig. Es strukturiert und verformt den Sonnenwind. Der unbeständige Sonnenwind erklärt in Kombination mit unregelmäßigen Gasstrahlen, die vom Kometenkern ausströmen, die komplexe Struktur im Schweif. Die Struktur im Schweif des Kometen Lovejoy folgt dem Wind, der sich von der Sonne wegbewegt. Er ändert im Lauf der Zeit sogar die gewellte Erscheinung.
Die blaue Farbe des Ionenschweifes entsteht durch Kohlenmonoxidmoleküle, die rekombinieren. Die grüne Farbe der Koma um den Kern des Kometen stammt vorwiegend vom geringen Anteil an zweiatomigem Kohlenstoff, der sich mit freien Elektronen verbindet.
Das Mosaik entstand aus drei Bildern, die vor neun Tagen am IRIDA-Observatorium in Bulgarien fotografiert wurden. Komet Lovejoy kam vor zwei Wochen auf seiner Bahn der Erde am nächsten. In zwei Wochen erreicht er sein Perihel, das ist die größte Nähe zur Sonne. Dann verblasst der Komet und wandert ins äußere Sonnensystem hinaus. Schon in etwa 8000 Jahren kehrt er zurück.