Rätselhaftes Merkmal auf Titan verändert sich

Im Methan- und Ethan-See Ligeia Mare taucht 2013 (mittleres Bild) ein Objekt auf, das 2007 (links) noch nicht zu sehen ist. 2014 (rechtes Bild) hat es sich verändert.

Bildcredit: Cassini-Radar-Kartograph, Cornell, JPL, ESA, NASA

Was ist dieses Objekt in einem kalten Ozean aus Kohlenwasserstoff auf Titan, das sich verändert? Die Roboter-Raumsonde Cassini kreist um Saturn. Ihre Radarbilder erfassten jahrelang die Oberfläche des wolkenbedeckten Mondes Titan. Sie bildete die flache Oberfläche des Methan- und Ethan-Sees Ligeia Mare ab. Flache Oberflächen sind auf Radarbildern dunkel.

2013 erschien ein Objekt, das 2007 noch nicht dort gewesen war. Spätere Beobachtungen zeigten 2014, dass das Objekt geblieben war, sich aber verändert hatte!

Das Bild zeigt, wie das 20 Kilometer lange Objekt auftauchte und sich veränderte. Zu den aktuellen Vermutungen zu seinem Ursprung gehören Schaumbildung und treibende feste Körper. Doch wir wissen es nicht genau. Künftige Beobachtungen lösen entweder das Rätsel oder führen zu neuen Überlegungen.

Zur Originalseite

Polarlichtkrone über Norwegen

Über dem Sessøyfjorden und der norwegischen Insel Kvaløya breitet sich eine malerische Polarlichtkrone aus, die grün-violett schimmert.

Bildcredit und Bildrechte: Harald Albrigtsen

Höher als der höchste Berg liegt das Reich der Polarlichter. Sie leuchten selten tiefer als 60 Kilometer. Polarlichter können sich bis in eine Höhe von 1000 Kilometern ausdehnen. Ein Polarlicht entsteht, wenn energiereiche Elektronen und Protonen auf Atome und Moleküle in der Erdatmosphäre treffen.

Etwas seltener leuchtet mitten am Himmel eine Polarlichtkrone. Man sieht sie, wenn ein Polarlicht direkt über dem Kopf entsteht oder wenn die Strahlen des Polarlichts fast genau zur Kamera zeigen. Diese malerische, kurze grün-violette Polarlichtschau schimmerte letzten Monat hoch über der Insel Kvaløya nahe der norwegischen Stadt Tromsø. Vorne liegt der Sessøyfjorden. Weit dahinter glitzern die Sterne.

Zur Originalseite

Kobold in Zeitlupe

Videocredit: H. H. C. Stenbaek-Nielsen (U. Alaska, Fairbanks), DARPA, NSF

Was löst einen Koboldblitz aus? Die rätselhaften Lichtausbrüche am Himmel werden seit mehr als 25 Jahren dokumentiert. Sie sehen kurz wie gewaltige Quallen aus. Doch ihre eigentliche Ursache bleibt unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf, bei den meisten jedoch nicht.

Seit Kurzem zeigen Videos, die in Hochgeschwindigkeit aufgenommen werden, die Entstehung von Kobolden sehr detailreich. Dieses Video nahm etwa 10.000 Bilder pro Sekunde auf. Es ist so schnell, dass es mehrere Kobold-„Bombenabwürfe“ und ihre Verwandlung in vielzackige Bänder zeitlich auflöst. Die einzelnen Kobolde sieht man auf den Einzelbildern.

Leider lösen die visuellen Hinweise dieser Videos das Rätsel des Ursprungs von Kobolden nicht ganz. Manche Forschende erkennen darin Hinweise, dass Kobolde bei Plasmaunregelmäßigkeiten in der oberen Atmosphäre häufiger auftreten.

Zur Originalseite

Der Helixnebel von Blanco und Hubble

Der Helixnebel ist einer der prächtigsten planetarischen Nebel am Himmel. Er erinnert an ein riesiges Auge. Im Bild leuchtet das Innere wässrig blau, es ist von einem gelben gefaserten Ring umgeben, um den außen rote Nebelränder verlaufen.

Bildcredit: C. R. O’Dell, (Vanderbilt) et al. ESA, NOAO, NASA

Wie bildete ein Stern den Helixnebel? Die Formen planetarischer Nebel wie der Helix sind wichtig. Sie liefern wahrscheinlich Hinweise, wie die Existenz sonnenähnlicher Sterne endet.

Die Helix wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble und dem 4-Meter-Blanco-Teleskop in Chile beobachtet. Dabei zeigte sich, dass sie keine einfache Spirale ist. Vielmehr verbindet sie zwei fast senkrechte Scheiben mit Bögen, Erschütterungen und schwer erklärbaren Strukturen. Doch es gibt auch viele markante geometrische Symmetrien. Wie ein einziger sonnenähnlicher Stern eine so schöne, geometrische Komplexität bildet, wird weiterhin erforscht.

Der Helixnebel ist der nächstgelegene planetarische Nebel in der Umgebung der Erde. Er ist nur etwa 700 Lichtjahre entfernt und 3 Lichtjahre groß. Man findet ihn im Sternbild Wassermann.

Zur Originalseite

Finsternis zu Mondaufgang

Über den bunten Stadtlichtern der chinesischen Stadt Chongqing steigt der verfinsterte Vollmond nach Sonnenuntergang auf.

Bildcredit und Bildrechte: Zhou Yannan

Als der Mond am 8. Oktober aufging und die Sonne unter, fand eine Mondfinsternis statt. Hier seht ihr sie über Chongqing in China. Der aufgehende Mond steigt im lang belichteten Kompositbild auf. Anfangs war er eine total verfinsterte dunkelrote Scheibe im Osten am Horizont. Während er über den bunten Stadtlichtern der dicht besiedelten Stadt am Jangtse höher stieg, wurde die Mondspur heller und breiter. Am Ende trat der helle Vollmond am Abendhimmel aus dem Erdschatten.

Mondfinsternisse sind nicht immer total. Diese und eine Finsternis letzten April waren die ersten zwei von vier aufeinanderfolgenden totalen Mondfinsternissen. So eine Serie bezeichnet man als Tetrade (Vierheit). Die letzten zwei Finsternisse dieser Tetrade finden Anfang April und Ende September 2015 statt.

Zur Originalseite

Monde in Opposition

Oben leuchtet der verfinsterte Mond. Unten ist der Planet Uranus mit vier seiner Monde.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Baldridge

Der total verfinsterte Mond zeigt auf dieser Teleskopansicht eine ganze Farbpalette. Er ging in den frühen Morgenstunden des 8. Oktober über den Santa Cruz Mountains in der Nähe von Los Gatos in Kalifornien auf.

Eine Mondfinsternis ereignet sich nur dann, wenn der Mond am irdischen Himmel gegenüber der Sonne steht und durch den Schatten des Planeten Erde gleitet. Bei dieser Finsternis stand auch der blasse Uranus in Opposition. Er ist nur etwa einen halben Grad vom Mondrand entfernt, was ziemlich ungewöhnlich ist. Man erkennt ihn leicht rechts unten.

Viel blasser sind die eisigen Monde des Riesen. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt oder diesem Link folgt, findet ihr sie. Die beschriftete Aufnahme wurde länger belichtet. Die dunkle Oberfläche des verfinsterten Mondes ist stark überbelichtet. Dafür sind die Uranusmonde Titania, Oberon und Umbriel gerade noch als zarte Lichtpünktchen erkennbar.

Zur Originalseite

Finsternis bei Monduntergang

Aus einem Wolkenmeer ragen rötliche Gipfel, darüber ist ein dunkelvioletter Himmel. Mitten im Bild leuchtet der rötliche Vollmond, der etwa halb vom Erdschatten verdunkelt ist. Gerade findet eine Mondfinsternis statt.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie-Institution)

Unter einem Wolkenmeer liegen der Pazifische Ozean und die chilenische Küste. Darüber schimmert der dämmrige Himmel in zarten Farben. Gerade war eine Mondfinsternis im Gange. Der partiell verfinsterte Mond wurde dunkel.

Der runde Rand des Erdschattens läuft durch die Mitte der Mondscheibe. Währenddessen sinkt der Mond am westlichen Horizont tiefer. An diesem Ort auf der Südhalbkugel und einem Großteil des nordamerikanischen Ostens begann die Totalität am 8. Oktober etwa bei Monduntergang und Sonnenaufgang. Dabei war der Mond ganz in den Erdschatten getaucht.

Weiter im Westen konnte man die totale Phase fast eine Stunde lang sehen, weil der dunkle, rötliche Mond noch hoch am Nachthimmel stand.

Zur Originalseite

NGC 6823: Wolken formender Sternhaufen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Donald P. Waid (Waid-Observatorium)

Der Sternhaufen NGC 6823 verwandelt langsam Gaswolken in Sterne. Rechts oben liegt das Zentrum des offenen Sternhaufens. Es entstand erst vor zwei Millionen Jahren. Viele helle junge blaue Sterne bestimmen seine Helligkeit.

Manche der äußeren Teile im Haufen sind sogar noch jünger. Es sind die Sterne und Säulen des Emissionsnebels NGC 6820 mitten im Bild. Die längliche Form der riesigen Säulen aus Gas und Staub entstand vermutlich durch Erosion durch die heiße Strahlung der hellsten Haufensterne. Links oben sind auch markante dunkle Globulen aus Gas und Staub im Bild verteilt.

Der offene Sternhaufen NGC 6823 ist etwa 50 Lichtjahre groß und an die 6000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Sternbild Füchslein (Vulpecula).

Zur Originalseite