Spitzers Orion

Der Orionnebel M42 ist hier auf ungewohnte Weise abgebildet. Der Nebel leuchtet innen rot und ist von grünlichen Hüllen umgeben. Das Zentrum mit dem Trapez strahlt weiß.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, T. Megeath (Univ. Toledo, Ohio)

Nur wenige kosmische Aussichten beflügeln die Fantasie so wie der Orionnebel. Er ist ein gewaltiges Sternbildungsgebiet und ist etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt. Diese tolle Falschfarbenansicht zeigt ungefähr 40 Lichtjahre von dieser Region. Sie entstand aus Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer.

Wie auf Bildern in sichtbaren Wellenlängen liegt der hellste Teil des Nebels bei den jungen, massereichen heißen Sternen, die als Orions Trapez bekannt sind. Doch das Infrarotbild zeigt auch die vielen Protosterne im Nebel, die noch entstehen. Sie sind in roten Farbtönen dargestellt. Im dunklen, staubhaltigen Filament links neben dem hellen Haufen sind rote Flecken zu sehen. Einer davon ist der Protostern HOPS 68. In seiner protostellaren Hülle wurden kürzlich Kristalle des Silikatminerals Olivin entdeckt.

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Der Gegenschein über Chile

Der Himmel über einer Bergkette ist von zahllosen Sternen, Nebeln und Galaxien bedeckt. In der Mitte leuchtet ein heller Fleck, es ist der Gegenschein.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie-Institut)

Liegt die dunkelste Stelle des Nachthimmels gegenüber der Sonne? Nein. Bei extrem dunklem Himmel erkennt man an der Stelle, die 180 Grad von der Sonne entfernt ist, ein schwaches Leuchten. Es ist als Gegenschein bekannt. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das von kleinen interplanetaren Staubteilchen zurückgeworfen wird. Diese Staubteilchen sind millimetergroße Splitter von Asteroiden. Sie kreisen in der ekliptischen Ebene der Planeten.

Dieses Bild vom letzten Jahr ist eine exzellente Abbildung des Gegenscheins. Das detailreiche Bild zeigt den extrem dunklen Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in Chile. Der Gegenschein strahlt so deutlich, dass sogar ein Leuchten sichtbar ist, das umgibt ihn.

Interessante Objekte im Hintergrund sind die Andromedagalaxie, der Sternhaufen der Plejaden, der Kaliforniennebel, der Gürtel des Orion unter dem Orionnebel in der Barnardschleife sowie die hellen Sterne Sirius und Beteigeuze. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht in der Nähe der Sonne durch den hohen Reflexionswinkel.

Tagsüber kann man in einem Flugzeug ein Phänomen beobachten, das dem Gegenschein ähnlich ist. Es wird als Glorie bezeichnet. Man sieht es, wenn Sonnenlicht von den Wolken gegenüber der Sonne reflektiert wird.

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Eine Reise zum Mond

Das Bild zeigt ein Mondgesicht, das von einer Raumkapsel ins Auge getroffen wurde. Es ist ein Standbild aus dem Film Le voyage dans la lune.

Bildcredit: Georges Méliès, Wikipedia

Wie wäre es, den Mond zu besuchen? Der erste große fiktionale Kinofilm, der diese alte kulturübergreifende Fantasie erforschte, trug den Titel Le voyage dans la lune (Die Reise zum Mond). Er wurde 1902 gedreht. Anfang des 20. Jahrhunderts war er einer der beliebtesten Filme. Im Stummfilm spielte der Filmemacher Georges Melies selbst mit. Er porträtierte einen Klub Astronomen, die zum Mond und wieder zurück reisten.

Das Standbild oben stammt aus dem Film. Es wurde zu einem bekannten Symbol – sowohl für Filme als auch den Weltraum. Es ist eine Anspielung auf einen Treffer ins Schwarze. Der Mann im Mond ist eine Karikatur, die vom menschengemachten Raumschiff getroffen wird.

Der ganze 14-Minuten-Film ist frei verfügbar. Den Mond zu besuchen war auch 67 Jahre später noch ein sehr beliebtes Thema – und zwar 1969, als Menschen die erste echte Reise zum Mond machten.

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Die Größe des Universums – interaktiv

Link zur Animation: htwins.net/scale2

Credit und Rechte der Flash-Animation: Cary und Michael Huang

Wie sieht das Universum im kleinen Maßstab aus? Oder im großen? Das Universum sieht in jeder Größenordnung, welche die Menschheit erkundet hat, ganz anders aus. Zum Beispiel ist – unserer Kenntnis nach – jedes winzige Proton genau gleich. Doch jede riesige Galaxie sieht anders aus.

Betrachten wir vertrautere Größenordnungen. Die Oberfläche eines kleinen Glastisches ist für eine Staubmilbe eine gewaltige, seltsam glatte Ebene, manchmal von Zellbrocken übersät. Nicht alle Längenmaßstäbe sind gut untersucht. Zum Beispiel wird erforscht, was mit den winzigen Tröpfchen beim Niesen geschieht. Das Ergebnis hilft vielleicht, die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Diese interaktive Fash-Animation ist eine moderne Version des klassischen Videos Zehn hoch. Es zeigt einen neuen Blick auf viele bekannte Größenordnungen im Universum. Wenn ihr den Scrollbalken am unteren Rand verschiebt, seht ihr eine Vielfalt an Größenordnungen. Ein Klick auf ein einzelnes Objekt zeigt seine Beschreibung.

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Der Möwennebel

Im von Sternen gesprenkelten Bild leuchten rote Nebel, die an eine Möwe erinnern. Der Kopf oben erinnert seinerseits an einen Papagei.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller

Eine ausgedehnte Weite aus leuchtendem Gas und Staub zeigt dem Planeten Erde ein vogelähnliches Gesicht. Daher heißt er landläufig Möwennebel. Das Porträt des kosmischen Vogels zeigt einen 1,6 Grad breiten Abschnitt in der Ebene der Milchstraße, etwa in Richtung von Sirius, dem Alphastern im Sternbild Großer Hund (Canis Major).

Die Region enthält auch weitere Objekte: den auffälligen NGC 2327, eine kompakte, staubhaltige Emissionsregion mit einem eingebetteten massereichen Stern, der den Vogelkopf bildet (er ist auch als Papageiennebel bekannt und liegt über der Mitte). Der Komplex aus Gas- und Staubwolken mit hellen, jungen Sternen wird vom rötlichen Leuchten atomaren Wasserstoffs bestimmt. In der geschätzten Entfernung von 3800 Lichtjahren ist das Gebiet breiter als 100 Lichtjahre.

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NGC 7293 – der Helixnebel

Mitten im Bild leuchtet ein ringförmiger Nebel. In der Mitte ist eine dunkelblaue Scheibe, darum herum ist ein fliederfarbener Nebel mit starken karmesinroten Rändern.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Im Sternbild Wassermann vergeht ein sonnenähnlicher Stern. Er ist an die siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt. In den letzten paar Tausend Jahren erzeugte er den Helixnebel (NGC 7293). Er ist ein gut untersuchtes und nahes Beispiel eines planetarischen Nebels. Der Helixnebel ist typisch für diese Schlussphase der Sternentwicklung.

Die Gesamtbelichtungszeit betrug 28,5 Stunden. Sie führte zu dieser detailreichen Ansicht des Nebels. Das Bild ist eine Kombination von Schmalband-Bilddaten. Es zeigt die Emissionslinien von Wasserstoffatomen in roten und Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen. In der hellen inneren Region der Helix mit einem Durchmesser von etwa 3 Lichtjahren zeigt es beachtliche Details. Es folgt auch den blasseren äußeren Strukturen im Halo. Mit dem Hof hat der Nebel eine Breite von mehr als sechs Lichtjahren.

Der weiße Punkt in der Mitte der Helix ist der heiße Zentralstern des planetarischen Nebels. Die Helix ist ein auf den ersten Blick einfacher Nebel. Neue Erkenntnisse zeigen eine überraschend komplexe Geometrie.

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Die Kaulquappen in IC 410

Das Nebelbild erinnert an einen Tümpel, in dem zwei Kaulquappen schwimmen. Der Hintergrund ist blau und wird links von nebelförmigen Ranken eingehüllt. Rechts unten schwimmen zwei geschlängelte Nebel mit Köpfchen.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese Nahaufnahme wurde mit einem Teleskop aufgenommen. Sie zeigt den sonst sehr blassen Emissionsnebel IC 410 in markanten Falschfarben. Rechts unter der Mitte schwimmen zwei Bewohner des kosmischen Tümpels aus Gas und Staub. Es sind die Kaulquappen von IC 410.

Das Bild wurde aus Bildern kombiniert, die mit Schmalbandfiltern fotografiert wurden. Die Schmalbanddaten zeigen Atome im Nebel: Emissionen von Schwefelatomen in Rot, die der Wasserstoffatome in Grün und der Sauerstoffatome in Blau. Der Nebel ist teilweise von Vordergrundstaub verdeckt. Er umgibt NGC 1893, einen jungen galaktischen Sternhaufen, der das leuchtende Gas anregt.

Die Kaulquappen bestehen aus dichterem, kühlerem Gas und Staub. Sie sind etwa 10 Lichtjahre lang. Möglicherweise entstehen darin Sterne. Ihre Schweife werden vom Wind und der Strahlung der Haufensterne geformt. Sie sind von der Zentralregion des Haufens fortgerichtet. IC 410 ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt im Sternbild Fuhrmann (Auriga).

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Sonnenflecken bei Sonnenuntergang

Die Sonne ist von der Lufthülle der Erde stark verzerrt. Links ist eine große Sonnenfleckengruppe, oben ein blauer Rand, unten ein roter.

Bildcredit und Bildrechte: Jürg Alean

Sonnenuntergänge sind ein häufig beobachtetes Himmelsereignis. Kürzlich boten Sonnenuntergänge eine Zugabe. Ein Sonnenfleck zog von links nach rechts mitten über die Sonnenscheibe. Die Sonne war hier von der Erdatmosphäre gedämpft und verzerrt. Der Fleck war so groß, dass er mit bloßem Auge sichtbar war. Er wurde am 5. Jänner bei Sonnenuntergang in der Schweiz fotografiert.

Detailansichten zeigen eine große aktive Sonnenregion. Die Sonnenflecken sind teilweise größer als der Planet Erde. Die Gruppe wurde als Aktive Region AR 1944 katalogisiert. Am 7. Jänner stieß sie eine beachtliche Sonneneruption und einen koronalen Massenauswurf (Coronal Mass Ejection, CME) aus. Er könnte die Erde erreichen und am 9. Jänner einen geomagnetischen Sturm mit Polarlichtern auslösen.

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