Dreivierteleuropa

Der Jupitermond Europa ist von oben halb beleuchtet. Die helle Oberfläche ist von braunen Rissen überzogen.

Bildcredit: Galileo-Projekt, JPL, NASA; Bildrechte: neu bearbeitet von Ted Stryk

Die Phase dieses Mondes wirkt vertraut, der Mond selbst jedoch nicht. Diese Dreiviertelphase zeigt einen Teil des Jupitermondes Europa. Die Roboter-Raumsonde Galileo fotografierte dieses Bildmosaik bei ihrer Mission. Sie umkreiste Jupiter von 1995 bis 2003.

Wir sehen Ebenen aus hellem Eis. Risse verlaufen bis zum Horizont, und dunkle Flecken enthalten wahrscheinlich Eis und Schmutz. Erhabenes Gelände ist besonders gut in der Nähe des Terminators erkennbar. Dort wirft es Schatten. Europa ist fast gleich groß wie der Erdmond, aber viel glatter. Sie besitzt kaum Hochländer oder große Einschlagkrater.

Hinweise und Bilder der Raumsonde Galileo zeigen, dass es unter der eisigen Oberfläche flüssige Ozeane geben könnte. Um zu untersuchen, ob es in diesen Meeren Leben geben könnte, begann die ESA mit der Vorbereitung des Jupiter Icy Moons Explorer (JUICE). Der Start dieser Raumsonde ist etwa um das Jahr 2022 herum geplant. Sie soll neben Jupiter besonders den Mond Europa erforschen.

Aktuelle Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble liefern neue Hinweise, dass auf Europas Oberfläche Eis austritt, ähnlich wie beim Saturnmond Enceladus.

Zur Originalseite

Der Blasennebel

Umgeben fon einem Kranz schwach leuchtender kaminroter Wolken leuchtet eine zarte Blase in der Mitte. Im Bild sind wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Diese interstellare Erscheinung wird von den Winden eines massereichen Sterns aufgebläht. Sie hat eine überraschend vertraute Form, die als NGC 7635 katalogisiert wurde. Sie ist auch als Blasennebel bekannt. Die Blase sieht zerbrechlich aus, doch sie hat einen Durchmesser von 10 Lichtjahren und weist Hinweise auf gewaltsame Vorgänge auf.

Rechts über der der Blasenmitte befindet sich ein heißer O-Stern. Er ist Hunderttausende Male leuchtstärker und etwa 45-mal massereicher ist als die Sonne. Der heftige Sternwind und die intensive Strahlung des Sterns sprengten das Gebilde aus leuchtendem Gas in das dichtere Material in der umgebenden Molekülwolke.

Der faszinierende Blasennebel ist etwa 11.000 Lichtjahre entfernt und liegt im überheblichen Sternbild Kassiopeia. Die natürlich wirkende Ansicht der kosmischen Blase wurde aus Schmalband-Bilddaten erstellt. Aus den Daten wurde auch ein 3D-Modell erstellt.

Zur Originalseite

Geminiden-Meteorstrom über dem Dashanbao-Feuchtgebiet

Über einer halbwegs dunklen Landschaft fallen Meteore vom Himmel. Sie strömen von einem Punkt aus, der über dem oberen Bildrand liegt. Am Himmel sieht man Jupiter, das Sternbild Orion und die Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai

Der jährliche Meteorstrom der Geminiden regnet diese Woche auf den Planeten Erde. Es leuchtet zwar ein zunehmender Dreiviertelmond. Trotzdem sollte man die zuverlässigen Geminiden heute Nacht von 13. auf 14. Dezember etwa zum Höhepunkt bewundern.

Diese Himmelslandschaft wurde letztes Jahr fotografiert. Es war der frühe Morgen des 14. Dezember 2012 um den Höhepunkt der Geminiden. Das Bild zeigt viele hübsche Sternschnuppen. Die Einzelbilder dieser Komposition wurden während drei Stunden mit Blick über das Dashanbao-Feuchtgebiet in Zentralchina fotografiert.

Am dunklen Himmel stand rechts der helle Jupiter. Fast in der Mitte leuchteten Orion und das blasse Band der Milchstraße. Der scheinbare Ursprung aller Meteorspuren – der Radiant – liegt im Sternbild Zwillinge (Gemini) über dem oberen Bildrand.

Die Geminiden sind Staub aus der Bahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaeton. Dieser Staub wird von der Erde aufgefegt. Geminiden treten mit einer Geschwindigkeit von etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein.

Beobachtet heute Nacht den Meteorstrom der Geminiden

Zur Originalseite

Alnitak, Alnilam, Mintaka

Die drei hellen Gürtelsterne des Orion verlaufen diagonal durchs Bild. Es sind Alnitak, Alnilam und Mintaka. Rechts unten sind der Pferdekopfnebel und der Flammennebel bei Alnitak.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Drei helle, bläuliche Sterne verlaufen diagonal im Bild. Es sind – von Osten nach Westen (von rechts unten nach links oben) Alnitak, Alnilam und Mintaka. Die drei blauen Überriesensterne sind auch als Gürtel des Orion bekannt. Sie sind heißer und viel massereicher als die Sonne. Entstanden sind sie in Orions gut untersuchten interstellaren Wolken. Ihre Entfernung beträgt etwa 1500 Lichtjahre.

In dieser Region treiben Wolken aus Gas und Staub. Sie haben faszinierende und manchmal überraschende Formen. Beispiele dafür sind der dunkle Pferdekopfnebel und der Flammennebel rechts unten bei Alnitak. Der berühmte Orionnebel liegt außerhalb des rechten Bildrandes. Das gut gewählte Weitwinkel-Teleskopbild ist am Himmel etwa vier Grad breit.

Beobachtet den Meteorstrom der Geminiden!

Zur Originalseite

Der kälteste Ort der Erde

Die Grafik zeigt die Antarktis. Darauf sind Rekordtemperaturen markiert.

Bildcredit: Ted Scambos (National Snow and Ice Data Center) et al., Landsat 8, USGS, NASA

Wie kalt kann es auf der Erde werden? Im Inneren der Antarktis wurde eine Rekord-Tiefsttemperatur von -93.2 °C (-135.8 °F) gemessen. Das ist etwa 25 °C (45 °F) weniger als die tiefsten Temperaturen an sämtlichen Orten, wo Menschen dauerhaft leben.

Diese Tiefsttemperatur wurde im August 2010 erreicht. Es war im arktischen Winter. Forschenden sichteten dafür Jahrzehnte an Klimadaten, die von Satelliten in der Erdumlaufbahn gemessen wurden. Die kältesten Punkte waren in der Nähe von Gipfeln zu finden, weil höher gelegene Luft allgemein kälter ist. Doch die Orte mit den tiefsten Temperaturen befanden sich in Bodensenken neben Gipfeln, weil sich dort relativ dichte, kalte Luft ansammelte, die auf dem gefrorenen Boden weiter abkühlte.

Der Sommer ist eine viel bessere Zeit, um die Antarktis zu besuchen, da sich einige Regionen auf bis zu 15 °C (59 °F) aufwärmen.

Zur Originalseite

Seyferts Sextett

Seyferts Sextett besteht scheinbar aus sechs Galaxien, doch nur vier davon sind gesichert durch Wechselwirkung miteinander verbunden. Eine Spiralgalaxie ist weit im Hintergrund, und ein Objekt ist vermutlich ein Gezeitenschweif aus herausgerissenen Sternen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchive, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Was bleibt von diesem Kampf der Galaxien? Diese wechselwirkende Galaxiengruppe ist Seyferts Sextett. Sie liegt im Kopfteil des geteilten Sternbildes Schlange (Serpens).

Das Sextett enthält jedoch nur vier miteinander wechselwirkende Galaxien. Die kleine, von oben sichtbare Spiralgalaxie in der Mitte dieses Hubble-Bildes liegt weit im Hintergrund. Sie ist nur zufällig in einer Sichtlinie mit der Hauptgruppe. Auch die markante Verdichtung links oben ist wahrscheinlich keine eigene Galaxie, sondern ein Gezeitenschweif. Er besteht vermutlich aus Sternen, der durch die gravitative Wechselwirkung der Galaxien herausgerissen wurde.

Die wechselwirkenden Galaxien sind etwa 190 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegen eng beisammen in einer Region, die nur etwa 100.000 Lichtjahre groß ist. Damit ist ihr Durchmesser mit der Größe unserer Milchstraße vergleichbar. Die Gruppe ist also eine der dichtesten Galaxiengruppen, die wir kennen. Die eng verstrickte Gruppe ist durch Gravitation verbunden. Sie verschmilzt vermutlich in wenigen Milliarden Jahren zu einer einzigen großen Galaxie.

Zur Originalseite

Komet Lovejoy über einer Windmühle

Über einer Windmühle in Südfrankreich reckt der Komet Lovejoy seinen Schweif in den sternklaren Himmel. Vorne breitet sich ein Lavendelfeld aus.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Lovejoy ist weiterhin ein eindrucksvoller Fotokomet. Das Bild zeigt Komet C/2013 R1 (Lovejoy) über einer Windmühle in Saint-Michel-l’Observatoire in Südfrankreich. Die Aufnahme wurde sechs Sekunden belichtet. Vorne breitet sich ein Lavendelfeld aus.

Komet Lovejoy bietet auf der Nordhalbkugel voraussichtlich noch fast den ganzen Dezember einen Großteil der Nacht gute Gelegenheiten für Fotos. Doch im Laufe des Monats wird er blasser. Er erreicht dann vor Sonnenaufgang seinen höchsten Punkt am Himmel. Am besten seht ihr den Kometen mit Fernglas.

Komet Lovejoy ist ein gewaltiger schmutziger Schneeball. Er wurde zuletzt vor etwa 7000 Jahren im inneren Sonnensystem gesichtet. Das war etwa die Zeit, als Menschen das Rad erfanden.

Zur Originalseite

Everest-Panorama vom Mars

Das 360-Grad-Panorama zeigt den Mars in natürlichen Farben. Es wurde vom Marsrover Spirit auf dem Gipfel des Husband Hill fotografiert.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, Cornell, JPL, NASA

Wenn ihr auf dem Mars stehen könntet, was würdet ihr sehen? Verschiebt den Fensterinhalt und seht selbst.

Der Roboterrover Spirit rollte von 2004 bis 2009 über den Mars. Er schaffte es 2005 auf die Spitze eines Hügels und fotografierte drei Tage lang eine Bildserie. Die Bilder wurden digital zu einem 360-Grad-Panorama zusammengefügt. Spirit hatte die Anweisung, alle Bilder mit der gleichen Auflösung zu fotografieren, die ein Mensch mit Sehschärfe 20/20 hätte.

Das ganze Panorama seht ihr hier. Es zeigt einen Detailreichtum, der in der Fotogeschichte der Marsoberfläche beispiellos ist. Das Panorama wurde auf dem Gipfel des Husband Hill fotografiert. Es wird Everest-Panorama genannt. Das ist eine Anspielung auf die Aussicht am höchsten Berg der Erde.

Im Gusev-Krater liegen Felsen, rostiger Sand, eine Mars-Sonnenuhr, weite Ebenen, nahe und ferne Gipfel sowie Sandverwehungen. In der Ferne tanzen schnell wandernde Staubteufel. Sie sind als schwache Geisterbilder in Rot, Grün oder Blau zu sehen, je nach der Farbe des Filters, mit dem diese Ansicht in natürlichen Farben eingebaut wurde.

Zur Originalseite