Nacht auf einem gespenstischen Planeten

Aus einer nächtlichen Landschaft, die von grünen Polarlichtern beleuchtet wird, steigen Dampfsäulen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées)

Welcher gespenstische Planet ist das? Natürlich der Planet Erde. Man sieht ihn hier in der dunklen, stürmischen Nacht des 12. September. Der Ort ist Hverir, eine geothermisch aktive Region in einer vulkanischen Landschaft im Nordosten von Island.

Geomagnetische Stürme führten zu dem Polarlichtschauspiel am sternklaren Nachthimmel. Aus Fumarolen stiegen geisterhafte Türme aus Dampf und Gas auf. Sie tanzten im schaurig grünen Licht. Auch heute Nacht wäre es noch möglich, dass die aktuelle Sonnenaktivität geomagnetische Stürme auslöst. Nehmt euch daher in hohen nördlichen Breiten in Acht. Vielleicht tanzen auch in eurer Nachbarschaft geisterhafte Gestalten. Wir wünschen sicheren und fröhlichen Allerheiligen-Vorabend!

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Ein Gespenst im östlichen Schleier

Eine schaurige Fratze in roten und blauen Farbtönen spukt im Schleiernebel im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Alfonso Carreño (Observatorio Zonalunar)

Fürchterliche Formen und schaurige Fratzen markieren die Zeit um Halloween. Sie spuken auch auf dieser kosmischen Nahaufnahme im östlichen Schleiernebel.

Der Schleiernebel ist ein großer Supernovarest. Das ist die sich ausdehnende Trümmerwolke, die entsteht, wenn ein massereicher Stern am Ende seiner Existenz explodiert. Der Schleier ist ungefähr kreisförmig. Er bedeckt am Himmel im Sternbild Schwan fast 3 Grad.

Dieser Teil im östlichen Schleier ist nur 1/2 Grad breit, also scheinbar so groß wie der Mond. Die geschätzte Entfernung des Schleiers vom Planeten Erde beträgt beruhigende 1400 Lichtjahre. Bei dieser Distanz und Größe ist der Nebel 12 Lichtjahre groß.

Das Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Darauf sind Emissionen von Wasserstoffatomen im Überrest rot abgebildet. Die starken Emissionen von Sauerstoffatomen sind in blaugrünen Farbtönen dargestellt. Im westlichen Teil des Schleiers findet man eine weitere jahreszeitliche Erscheinung, den Hexenbesen.

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Pferdekopf und Orionnebel

Das Bild ist voller rötlichbrauner Staubranken. Dazwischen leuchten blau umrandete Sterne. Der bekannte Pferdekopfnebel ist in der linken unteren Ecke, rechts oben leuchtet der Orionnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und Federico Pelliccia

Der dunkle Pferdekopfnebel und der leuchtende Orionnebel sind gegensätzliche kosmische Ansichten. Sie sind 1500 Lichtjahre entfernt und treiben in einem der am besten erkennbaren Sternbilder am Nachthimmel. Auf diesem tollen Mosaik stehen sie in gegenüberliegenden Ecken.

Der vertraute Pferdekopfnebel erscheint als dunkle Wolke. Die kleine Silhouette ist links unten in ein langes, rötliches Leuchten gekerbt. Der östlichste Stern im Gürtel des Orion ist Alnitak. Er ist der hellste Stern links neben dem Pferdekopf. Unter Alnitak befindet sich der Flammennebel mit hellen Emissionswolken und dramatischen dunklen Staubbahnen.

Rechts oben glänzt die prachtvollste Emissionsregion, der Orionnebel (alias M42). Links daneben befindet sich ein markanter Reflexionsnebel, der manchmal „laufender Mann“ genannt wird. Alles ist von Ranken aus leuchtendem Wasserstoff durchdrungen. Sie markieren die ganze Region.

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Der große Komet von 1680 über Rotterdam

Das Gemälde zeigt einen Kometen mit einem sehr langen dünnen Schweif am roten Himmel über Rotterdam im Jahr 1680. Vor einem Gewässer steht eine Menschenmenge, mehrere Personen halten einen Jakobsstab.

Illustrationscredit: Lieve Verschuier

Gab es schon einmal einen Kometen wie ISON? Zwei Kometen sehen zwar niemals genau gleich aus, aber einer hatte wohl große Ähnlichkeit mit ISON. Es ist Komet Kirch, der große Komet 1680. Wie der näherkommende Komet ISON war auch Komet Kirch ein heller Sonnenstreifer. Er kam der Sonnenoberfläche sehr nahe.

Doch keiner der beiden gehört zur häufigsten Gruppe der Sonnenstreifer, nämlich der Kreutz-Gruppe. Diese besteht aus den Überresten eines Kometen, der vor Hunderten Jahren in der Nähe der Sonne zerbrach.

Das Gemälde von Lieve Versheier zeigt den langen Schweif des Kometen Kirch. Die Menschenmenge im Vordergrund beobachtet den Kometen im niederländischen Rotterdam. Einige Leute halten einen Jakobsstab. Dieses Winkelmessgerät ist ein Vorläufer des Sextanten.

Niemand weiß, wie sich Komet ISON entwickelt. Ähnlich wie Komet Kirch erreicht er seine größte Helligkeit wohl dann, wenn er der Sonne sehr nahe kommt. Bei ISON sind das die letzten Tage im November.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Sonnenstreifer

Mitten im Bild verdeckt eine orangefarbene Scheibe die Sonne. Helles Licht strömt dahinter hervor. Links oben ist der gekrümmte Schweif eines Kometen zu sehen, der sich der Sonne nähert.

Bildcredit: LASCO, SOHO-Arbeitsgemeinschaft, NRL, ESA, NASA

Dieser Komet streifte die Sonne. Er wurde am 23. Dezember 1996 vom Large Angle Spectrometric COronagraph (LASCO) der Raumsonde SOHO aufgenommen. Hier krümmt er sich einem feurigen Schicksal entgegen. LASCO verwendet eine undurchsichtige Scheibe. Sie blendet die alles überstrahlende Sonnenscheibe aus. Somit kann man die inneren 8 Millionen Kilometer der relativ zarten Korona abbilden. Die Koma des Kometen tritt gerade in die helle äquatoriale Sonnenwindregion ein, diese ist senkrecht ausgerichtet.

SOHO wurde im Weltraum stationiert, um die Sonne ständig zu beobachten. Die Sonde entdeckte inzwischen mehr als 1500 Kometen. Viele davon sind Sonnenstreifer. Anhand ihrer Bahnen konnte man die meisten Sonnenstreifer der Kreutz-Gruppe zuordnen. Kometen der Kreutz-Gruppe streifen die Sonne. Sie entstanden durch das schrittweise Aufbrechen eines einzigen großen Ursprungskometen, der im 12. Jahrhundert sehr nahe an der Sonne vorbeizog.

Ikeya-Seki war der große Komet des Jahres 1965. Er gehörte ebenfalls zur Kreutz-Gruppe und kam der Sonnenoberfläche näher als 650.000 Kilometer. Sonnenstreifer ziehen sehr nahe an der Sonne vorbei. Daher sind sie zerstörerischen Gezeitenkräften und starker Sonnenhitze ausgesetzt.

Der kleine Komet im Bild wurde als Weihnachtskomet SOHO 6 bekannt. Er zerbrach. Komet ISON gehört nicht zur Kreutz-Gruppe. Er könnte Ende dieses Jahres der hellste Sonnenstreifer der Geschichte werden, wenn er die Sonnennähe übersteht.

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NGC 7789: Carolines Rose

Der Sternhaufen im Bild wurde von Caroline Herschel entdeckt. Er liegt mitten im Bild. Zusammen mit Sternen und dunklen Stellen erinnert er an eine Rose.

Bildcredit und Bildrechte: Albert Barr

Der Sternhaufen NGC 7789 liegt in den reichen Sternfeldern der Milchstraße im Sternbild Kassiopeia. Er ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Der Haufen ist eine Himmelsentdeckung der Astronomin Caroline Lucretia Herschel aus dem späten 18. Jahrhundert. Er ist auch als Carolines Rose bekannt. Die namensgebende Erscheinung des Sternhaufens entsteht, weil er in einen Komplex aus Sternen und Lücken eingebettet ist.

Der galaktische Haufen ist nach aktuellen Schätzungen 1,6 Milliarden Jahre jung. Er zeigt auch sein Alter. Alle Sterne im Haufen entstanden wahrscheinlich gleichzeitig. Doch die helleren, massereicheren Sterne haben den Wasserstoff in ihrem Inneren schneller verbraucht. Sie entwickelten sich von Hauptreihensternen wie der Sonne zu einigen der vielen Riesensterne, die auf diesem hübschen Farbkomposit einen gelblichen Farbton haben. Durch Messung der Farbe und Helligkeit kann man ihre Masse und damit das Alter der Haufensterne modellieren, die gerade beginnen, die Hauptreihe zu verlassen und zu Roten Riesen werden.

Carolines Rose ist mehr als 50 Lichtjahre groß. Sie liegt in der Mitte dieses Weitwinkel-Teleskopbildes und ist etwa einen halben Grad lang. Das entspricht der Winkelgröße des Mondes.

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NGC 7814: Der kleine Sombrero im Pegasus

Die Galaxie im Bild erinnert entfernt an den Sombreronebel M104. Sie hat eine große diffuse Wölbung, die von einer Scheibe und Staubbahnen durchschnitten wird.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.); Zusammenarbeit: David Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg)

Richtet euer Teleskop zum hoch fliegenden Sternbild Pegasus. Dort findet ihr dieses Feld mit Milchstraßensternen und fernen Galaxien. Das hübsche Sichtfeld ist auf NGC 7814 zentriert. Der Vollmond könnte es fast abdecken.

NGC 7814 hat eine Ähnlichkeit mit der helleren, bekannteren Sombrero-Galaxie M104. Daher wird sie manchmal „kleiner Sombrero“ genannt. Sowohl Sombrero als auch der kleine Sombrero sind Spiralgalaxien, die von der Seite zu sehen sind. Beide haben eine ausgedehnte zentrale Wölbung, die von einer dünneren Scheibe und den Silhouetten von Staubbahnen durchschnitten wird.

NGC 7814 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie hat einen Durchmesser von schätzungsweise 60.000 Lichtjahren. Damit ist der kleine Sombrero physisch etwa gleich groß wie sein bekannterer Namensvetter. Er wirkt aber kleiner und blasser, weil er weiter entfernt ist.

Die detailreiche Aufnahme zeigt knapp unter dem kleinen Sombrero eine sehr blasse Zwerggalaxie. Sie ist vielleicht eine Begleitgalaxie von NGC 7814.

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Schattenaufgang auf einem kleinen Planeten

Der kleine Planet im Bild ist von einem orangefarbenen Abendrot umgeben. Am unteren Rand steigt der Erdschatten auf, oben stehen Bäume und in der Mitte ein Haus.

Bildcredit und Bildrechte: Erfassung – Enzo De Bernardini, Bearbeitung – w/Sophie le Comte

Am Himmel dieses kleinen Planeten steigen zarte Farben im dämmernden Sonnenlicht nach dem Aufgang des Erdschattens auf. Der kleine Planet ist natürlich die Erde. Das Mosaik reicht vom Nadir bis zum Zenit den ganzen Horizont entlang. Es zeigt die Ansicht eines kleinen Flugplatzes in der Nähe der Stadt Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa.

Über dem westlichen Horizont, der sich oben befindet, leuchtet der Himmel in den warmen Farben des Sonnenuntergangs. Der schieferblaue Erdschatten reicht durch die ganze Atmosphäre. Er geht auf und umarmt unten den Osthorizont. Über der schmalen Projektion des Erdschattens liegt das sanfte Leuchten des rötlichen Sonnenlichts. Es wird zurückgestreut und wird als Gegendämmerungsbogen oder Venusgürtel bezeichnet.

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