Antares-Raketenstart

Hinter einem Gewässer, das von Schilf umgeben ist, steigt eine Rakete in den Himmel. Rechts neben dem Feuerschweif steht ein Wasserturm. Durch die Infrarotaufnahme wirkt das Bild eigenartig blass.

Bildcredit: NASA, Bill Ingalls

Der Himmel über dieser Szene wirkt dunkel. Das Bild wurde am Mid-Atlantic Regional Spaceport (MARS) der Wallops Flight Facility der NASA in Virginia fotografiert. Die Aufnahme entstand am Mittwoch, dem 18. September. Sie zeigt, wie eine Antares-Rakete der Orbital Sciences Corporation die Startrampe 0A mit dem Raumtransporter Cygnus an Bord verließ.

Hier ist scheinbar Nacht. Doch das Bild wurde um 10:58am EDT bei hellem klarem Morgenhimmel fotografiert, und zwar mit einer für Infrarotfotografie umgebauten Digitalkamera. Die Sonne steht links über dem Bild. Sie erzeugt im nahen Infrarot starke Blendreflexe im Inneren des Objektivs. Durch die Falschfarbendarstellung wirken die Vegetation und die Reflexionen im Wasser fremdartig blass.

Das Raumfahrzeug Cygnus erreichte die Umlaufbahn und ist nun auf dem Weg zu einem Sonntagstreffen mit der Internationalen Raumstation ISS. Das Raumfahrzeug liefert ungefähr 589 Kilogramm Nutzlast für die Besatzung der Expedition 37.

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Nacht im Autokino

Über einem Autokino leuchten Strichspuren von Sternen und die Milchstraße. Auf der Leinwand läuft ein Film mit der Internationalen Raumstation ISS.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Cook

Diese Nachthimmelslandschaft von Cape Cod in Massachusetts zeigt bunte Strichspuren im Spätsommer. Das Bild entstand aus 12 Bildern einer Digitalkamera. Diese wurden nacheinander je 1 Minute belichtet und kombiniert. Am klaren Himmel leuchten auch die blassen Wolken der Milchstraße. Sie wölbt sich über einem lokalen Autokino.

Der nächtliche Besuch von Filmen in Autokinos war früher viel alltäglicher als heute. Die Sterne leuchten immer noch, doch seit den 1950er-Jahren verschwanden Autokinos im Lauf der Jahrzehnte aus der amerikanischen Landschaft.

Diese aktuelle Szene zeigt auch eine kurz belichtete Aufnahme. Dabei wurde ein Bild des Weltraumzeitalters auf die Leinwand projiziert. Die Himmelsbeobachterinnen im Autokino sahen auf der Leinwand die Erde unter der Internationalen Raumstation und darüber die Sterne.

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Mond, Venus und der Planet Erde

Das Bild zeigt den Strand bei Colonia del Sacramento in Uruguay, dahinter ist die Insel San Gabriel. Am Horizont leuchten die Lichter von Buenos Aires über der Mündung des Rio de la Plata. Hinter zarten Wolken leuchtet der Mond, hinter dem gerade die Venus nach einer Bedeckung wieder zum Vorschein kommt.

Kompositbildcredit und –rechte: Fefo Bouvier

Diese bezaubernde Szenerie auf dem Planeten Erde zeigt am Abend des 8. September den Mond nach Sonnenuntergang am wolkigen Himmel. Das Licht wird zwar schon schwächer, doch die Langzeitbelichtung der Kamera zeigt eine farbige detailreiche Ansicht von Küste und Westhorizont in Colonia del Sacramento in Uruguay. Der Blick zeigt zur Insel San Gabriel. Links am Horizont leuchten die Lichter der argentinischen Stadt Buenos Aires über der breiten Mündung des Rio de la Plata.

Auf der Langzeitbelichtung waren Mond und Himmel stark überbelichtet. Daher schoss der Fotograf rasch eine kürzere Aufnahme der hellen Mondscheibe, die er mit dem ersten Bild kombinierte. Das digitale Komposit zeigt Erde und Himmel mit der schmalen Sichel des jungen Mondes und zwei hellen Sternen. Die bläuliche Spica, der Hauptstern im Sternbild Virgo, ist weit entfernt. Neben dem Mond steht die Venus, der Abendstern der Erde. Sie tritt gerade nach einer Mondbedeckung wieder hervor.

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M45: Der Sternhaufen der Plejaden

Das Bild ist von Sternen übersät, zwischen denen Nebel verlaufen. In der Mitte drängen sich viele sehr helle Sterne, die von blau beleuchteten Nebeln umgeben sind, es sind die Plejaden, auch M45 genannt.

Credit und Bildrechte: Roberto Colombari

Habt ihr schon einmal den Sternhaufen der Plejaden gesehen? Selbst wenn – ihr habt ihn sicherlich noch nie so staubig gesehen wie hier.

Die hellen Sterne der Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufens am Himmel. Man sieht sie sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt ohne Fernglas. Wenn man sie jedoch bei dunklem Himmel lange belichtet, tritt die Staubwolke um den Sternhaufen der Plejaden markant hervor. Das Bild wurde etwa 30 Stunden belichtet. Es zeigt eine Himmelsregion, die viel größer ist als der Vollmond.

Die Plejaden sind auch als die sieben Schwestern oder M45 bekannt. Sie sind ungefähr 400 Lichtjahre von uns entfernt und befinden sich im Sternbild Stier (Taurus). Eine bekannte Legende mit moderner Wendung besagt, dass einer der helleren Sterne verblasste, nachdem der Haufen seinen Namen erhielt. Daher sind mit bloßem Auge nur sechs Sterne sichtbar.

Die Zahl der sichtbaren Plejadensterne kann mehr oder weniger als sieben betragen, je nachdem, wie dunkel der umgebende Himmel ist, und wie gut die Beobachterin sieht.

APOD-Rückblick: Der Sternhaufen der Plejaden

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Der Galaxienhaufen Abell 1689 lenkt Licht ab

Helle, verschwommen wirkende Galaxien drängen sich in der Mitte dieses Bildes. Im Umkreis sind blaue, schmale Bögen zu finden, es sind Galaxien, deren Bilder von der Gravitation des Haufens verzerrt wurden.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) sowie J. Blakeslee (NRC Herzberg, DAO) und H. Ford (JHU)

Hier ist eines der massereichsten Objekte im sichtbaren Universum. Diese Ansicht entstand mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble.

Im Bild krümmt der Galaxienhaufen Abell 1689 sichtlich den Raum. Das wurde von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagt. Der Haufen krümmt das Licht einzelner Galaxien, die hinter dem Haufen liegen. Dabei entstehen gekrümmte Mehrfachbilder. Die Stärke der gewaltigen Gravitationslinse wird von ihrer Masse bestimmt.

Doch die sichtbare Materie in Form der gelblichen Galaxien im Haufen bildet nur etwa ein Prozent der Masse, die für die beobachteten bläulichen Bogenbilder der Hintergrundgalaxien nötig wäre. Tatsächlich hat ein Großteil der Gravitationsmasse, die eine Krümmung des Raumes in diesem kosmischen Ausmaß erklären könnte, eine Form der immer noch rätselhaften Dunklen Materie.

Dunkle Materie ist die überwiegende Gravitationsquelle in Abell 1689, doch ihre Anwesenheit wird nur durch die gekrümmten Bögen und verzerrten Bilder der Hintergrundgalaxien sichtbar. Überraschend ist, dass eine genaue Untersuchung dieses Bildes mehr als 100.000 Kugelsternhaufen im Galaxienhaufen zum Vorschein bringt.

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LRO zeigt den rotierenden Mond

Credit: LRO, Arizona State U., NASA

Niemand kann derzeit sehen, wie der Mond so rotiert. Wegen der gebundenen Rotation des Erdmondes ist das nicht möglich. Der Mond zeigt uns immer dieselbe Seite. Doch mit moderner Digitaltechnologie wurde aus den vielen detailreichen Bildern, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zur Erde schickte, entstand dieses virtuelle, hoch aufgelöste Zeitraffervideo des rotierenden Mondes.

Das Video beginnt mit der Standard-Erdsicht auf den Mond. Bald rotiert das Mare Orientale unter dem Äquator ins Bild. Es ist ein großer Krater mit dunkler Mitte, der von der Erde aus schwierig zu sehen ist. Das Video zeigt einen ganzen Mondmonat in 24 Sekunden und zeigt deutlich, dass die Erdseite des Mondes viele dunkle Mondmeere besitzt, während sich auf der abgewandten Seite helles lunares Hochland befindet.

Zwei neue Missionen sollen noch dieses Jahr den Mond erforschen, eine davon ist der Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) der Nasa. LADEE startete vor etwas mehr als einer Woche. Er beginnt voraussichtlich im Oktober den Mond zu umkreisen und erforscht seine dünne, ungewöhnliche Atmosphäre. In wenigen Monaten startet die chinesische Sonde Chang’e 3. Zu dieser Mission gehört auch die weiche Landung eines robotischen Mondrovers.

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M2-9 hat die Flügel eines Schmetterlingsnebels

Der Nebel M2-9 im Sternbild Schlangenträger erinnert an die Glaskolben einer Sanduhr, die waagrecht liegt. Die zugewiesenen Farben zeigen ihn in leuchtend Grün und Gelb. Er besteht aus Schichten. Im Hintergrund sind nur ein paar Sterne abgebildet.

Credit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Werden Sterne wegen ihrer Kunst mehr geschätzt, wenn sie vergehen? Sterne zeigen ihre kunstvollste Schau meist dann, wenn sie vergehen. Bei Sternen mit geringer Masse wie unserer Sonne oder dem oben gezeigten M2-9 verwandeln sich gewöhnliche Sterne in weiße Zwerge. Dabei werfen sie ihre äußeren Gashüllen ab. Das Gas zeigt oft ein eindrucksvolles Schauspiel. Man bezeichnet es als planetarischer Nebel. Planetarische Nebel verblassen während tausenden Jahren allmählich.

M2-9 ist ein planetarischer Schmetterlingsnebel. Er ist 2100 Lichtjahre entfernt. Hier wurde er in zugewiesenen Farben dargestellt. Seine Flügel erzählen eine seltsame, unvollständige Geschichte. In der Mitte kreisen zwei Sterne in einer gasförmigen Scheibe. Diese Scheibe ist zehnmal so groß wie Plutos Umlaufbahn. Die abgestoßene Hülle des vergehenden Sterns bricht aus dieser Scheibe aus. So entsteht die zweipolige Erscheinung. Viele der physikalischen Prozesse bei der Entstehung planetarischer Nebel sind rätselhaft.

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Eine Landung auf dem Planeten Erde

An einem Fallschirm mit roten und weißen Streifen hängt eine Sojus-Raumkapsel, deren Bremsraketen gerade feuern.

Bildcredit: NASA, Bill Ingalls

Mit ausgelöstem Fallschirm und gezündeten Bremsraketen landete eine Raumsonde am 11. September (UT) auf der Erde in einer abgelegenen Region in der Nähe der kasachischen Stadt Scheskasgan. Die Raumsonde Sojus TMA-08M ist als Silhouette vor dem Leuchten der Rakete erkennbar.

Die Besatzung bestand aus Pawel Winogradow (Kommandant der ISS-Expedition 36), Alexander Missurkin (Flugingenieur der Raumfahrtbehörde der Russischen Föderation Roscosmos) und Chris Cassidy (Flugingenieur der NASA). Sie kehrten nach fünfeinhalb Monaten an Bord der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurück.

Die Sojus-Bremsraketen feuern knapp vor dem Aufsetzen extrem kurze Zeit sehr schnell. Der Schnappschuss der Zündung wurde von einem Hubschrauber aus über dem Landeplatz fotografiert.

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