Selbstporträt zur Sonnwende bei Sonnenuntergang

Über dem Tyrrhenischen Meer bei Santa Severa geht die Sonne unter. Rechts am Horizont steht die Silhouette einer Burg. Davor ist eine Figur erkennbar, die von einem Lichtschein umgeben ist. Es ist der Fotograf.

Bildcredit und Bildrechte: Danilo Pivato

Heute um 05:04 Weltzeit erreichte die Sonne zur Sonnenwende bei ihrer jährlichen Reise am Himmel des Planeten Erde die nördlichste Deklination. Die Sonnenwende im Juni markiert den astronomischen Beginn des Sommers auf der Nordhalbkugel und des Winters im Süden. Im Norden bringt sie den längsten Tag. Das ist der längste Zeitraum zwischen Sonnenaufgang und -untergang.

Dieses Kompositbild zeigt den Pfad der Sonne am Ende des Juni-Sonnwendtages 2012, als sie auf dem farbenprächtigen, klaren Himmel den westlichen Horizont erreicht. Die Szenerie blickt vom italienischen Santa Severa nach Nordwesten zur Küste des Tyrrhenischen Meeres. Die kleine Figur auf der zeitlich gut geplanten Bildfolge ist der Fotograf. Er fotografierte sich vor einer Wand einer mittelalterlichen Burg.

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NGC 3628 von der Seite

Eine leicht verzerrte, nach rechts auslaufende Galaxie ist von der Kante zu sehen und fast von ihrer eigenen Staubwolke verdeckt. Oben und unten ist ein bläulicher Nebel zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Falesiedi

Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 3628 ist von der Seite sichtbar. Das gestochen scharfe Teleskopbild zeigt eine gebauschte galaktische Scheibe. Sie ist von dunklen Staubwolken geteilt. Das detailreiche galaktische Porträt erinnert manche an ihren landläufigen Namen Hamburger-Galaxie.

Das Inseluniversum hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Es ist 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und steht im nördlichen Frühlingssternbild Löwe. NGC 3628 ist im lokalen Universum mit M65 und M66 benachbart. Die drei großen Spiralen bilden eine Gruppe, das sogenannte Leo-Triplett. Der schimmernde Hof und die Krümmung der Spiralscheibe entstanden wahrscheinlich durch gravitative Wechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarn.

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Milchstraße und Nachthimmellicht über dem Crater Lake

Über einem Kratersee wölbt sich die Milchstraße wie ein Bogen. Darunter leuchtet grünliches Nachthimmellicht. Am Himmel sind zahlreiche Sternbilder markiert, man sieht sie, wenn man den Mauspfeil über das Bild schiebt.

Bildcredit und Bildrechte: John H. Moore; Beschriftung: Judy Schmidt

Wie viele unterschiedliche astronomische Phänomene zeigt diese Himmelsansicht? Mehrere. Im Vordergrund befindet sich der Crater Lake. Er liegt in einer Caldera, die vor 7700 Jahren durch Vulkanismus auf der Erde entstand. Der See besteht aus Wasser von geschmolzenem Schnee. Der Ursprung des Wassers auf der Erde ist allgemein nicht gesichert. Es stammt möglicherweise von urzeitlichen Erdeinschlägen eishaltiger Körper.

Das grüne Leuchten am Himmel ist Nachthimmellicht. Dieses Licht wird von Atomen hoch oben in der Erdatmosphäre abgestrahlt. Sie rekombinieren nachts, nachdem sie tagsüber vom energiereichen Sonnenlicht ionisiert wurden.

Die vielen Lichtpunkte am Himmel leuchten durch Kernfusion. Sie sich weit von der Atmosphäre entfernt, aber innerhalb der Milchstraße in der Nähe unserer Sonne.

Zu guter Letzt: Der helle Bogen im Bild ist das Zentralband der Milchstraße. Es ist durchschnittlich viel weiter entfernt als die nahen Sterne und hauptsächlich durch Gravitation geformt. Das Milchstraßenband leuchtet – anders, als es scheint – von selbst. Es wird nicht vom Nachthimmellicht erhellt. Das Panorama entstand aus sechs Aufnahmen. Sie wurden vor etwa zwei Wochen im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon fotografiert.

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Ein Superzellen-Gewitter über Texas

Videocredit und -rechte: Mike Oblinski; Musik: Impact Lento (Kevin MacLeod, Incompetech)

Ist das eine Wolke oder ein außerirdisches Raumschiff? Es ist eine ungewöhnliche, manchmal gefährliche Art Gewitterwolke. Sie wird als Superzelle bezeichnet. Superzellen können zerstörerische Tornados, Hagel, Fallböen oder Starkregen auslösen. Manchmal wirken sie einfach beeindruckend.

Eine Superzelle enthält einen Mesozyklon. Das ist eine aufsteigende Luftsäule inmitten von abfallenden Luftströmen. Superzellen können über vielen Orten auf der Erde auftreten. Besonders häufig entstehen sie jedoch über der Tornado Alley in den USA.

Oben seht ihr vier Zeitrafferszenen mit einer Superzelle. Sie rotierte über Booker in Texas und fegte darüber hinweg. Das Video zeigt die Entstehung neuer Wolken in der Nähe des Sturmzentrums. Staub wirbelt auf dem Boden, Blitze zucken in den oberen Wolken. Währenddessen rotiert der eindrucksvolle Komplex auf unheilvolle Weise.

Im letzten Abschnitt fällt nach einigen Stunden endlich dichter Regen, und der Sturm flaut ab.

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Gleitschlieren von Trockeneis auf dem Mars

Über das dunkle Bild verlaufen diagonale Rillen, sie sind ziemlich gerade ausgerichtet.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Wie entstehen diese langen, fast geraden Schlieren oder Rillen auf dem Mars? Es sind geradlinige Rinnen (linear gullies). Man findet sie im Marsfrühling auf den Hängen mancher Sandböschungen. Sie haben eine fast einheitliche Breite. Sie können bis zu zwei Kilometer lang sein, mit Böschungen an beiden Seiten.

Anders als bei vielen Wasserflüssen ist am unteren Ende anscheinend kein Bereich mit getrockneten Ablagerungen. Eine führende Hypothese stützt sich auf Beobachtungen hier auf der Erde. Sie besagt, dass diese geraden Rinnen entstehen, wenn Stücke aus Kohlendioxideis (Trockeneis) abbrechen und den Hang hinabrutschen. Dabei sie sublimieren sie zu Gas und verdampfen am Ende vollständig in der dünnen Atmosphäre.

Falls das zutrifft, bieten diese natürlichen Trockeneisschlitten vielleicht künftigen Abenteurern eine Abfahrt auf Brocken aus flüchtigem Kohlendioxideis. Dieses kürzlich veröffentlichte Bild wurde 2006 von der HiRISE-Kamera fotografiert. Sie befindet sich an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters der NASA in der Mars-Umlaufbahn.

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APOD wird achtzehn

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Letian

Das erste APOD (deutsch) erschien am 16. Juni 1995. Das war heute vor achtzehn Jahren. An diesem Tag gab es nur 14 Seitenaufrufe. Trotzdem können wir heute mit Stolz sagen, dass APOD im Laufe der letzten 18 Jahre mehr als eine Milliarde Weltraumbilder geboten hat.

Dank des frühen Beginns und der fast unveränderten Gestaltung ist APOD eine einheitliche, vertraute Site in einem Netz, das sich ständig verändert. Doch viele wissen nicht, dass APOD täglich in viele Weltsprachen übersetzt wird. Wir danken unseren Lesenden, Astrofotografen und der NASA für ihre beständige Unterstützung.

Dieses Jahr ersuchen wir euch, Glückwunsch-E-Mails an die Freiwilligen auf der ganzen Welt zu schicken, welche die APOD-Bildbeschreibungen täglich übersetzen, oft mit beträchtlichem Aufwand.

Ein APOD-Liebhaber mit Geschick für digitale Bildbearbeitung verarbeitete einige APODs zu einer Collage und reichte diese ein. Die Montage zeigt APOD als klassische Filmrolle. Wie viele APODs erkennt ihr?

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Rätsel um die Meteore der Delphiniden

Am Horizont einer dunklen Landschaft stehen links einige Teleskopkuppeln. In der Bildmitte steigt die Milchstraße steil auf. Durchs Bild ziehen einige Meteore ihre Spur.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Letzten Dienstag entstanden morgens in Lauf von mehr als 5 Stunden die Aufnahmen dieser hübschen Ansicht mit Meteorspuren und der Milchstraße am dunklen Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in Chile. Zu dieser Zeit warteten die Beobachtenden auf einen Ausbruch der Gamma-Delphiniden. Währenddessen fegte die Erde durch die Spur aus Staubresten eines unbekannten Kometen.

Am mondhellen Himmel des 10. Juni 1930 wurde ein kurzer, aber starker Ausbruch beobachtet. Er wurde nach dem Radianten des Stroms im Sternbild Delfin benannt. Seither wurde keine starke Meteoraktivität der Delphiniden mehr beobachtet.

2013 rechnete man vorsichtig mit einem neuen Ausbruch. Doch die Gesamtzahl der Meteore in diesem Sichtfeld blieb gering, obwohl der Himmel am Dienstag dunkel war. Nur die drei unteren Meteorspuren zeigen anscheinend ungefähr zum Radianten des Stroms.

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Sharpless 115

Der Hintergrund ist von dunklen bräunlichen und einigen bläulichen Nebeln bedeckt, dazwischen sind Sterne dünn verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Sierra Remote Observatories)

Sharpless 115 steht am Himmel des Planeten Erde nordwestliche von Deneb, dem Alphastern im Schwan (Cygnus). Der blasse, hübsche Emissionsnebel ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er liegt am Rand einer gewaltigen Molekülwolken in der äußeren Milchstraße. Der Astronom Stewart Sharpless vermerkte ihn als Sh2-115 1959 in seinem Katalog.

Das Kompositbild wurde in der Hubble-Farbpalette angelegt. Der Nebel leuchtet im Licht ionisierter Atome von Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff. Die Energie für das Leuchten stammt von heißen Sternen im Sternhaufen Berkeley 90. Die Haufensterne sind wahrscheinlich nur etwa 100 Millionen Jahre alt und noch in Sharpless 115 eingebettet. Doch die starken Winde und die Strahlung der Sterne haben einen Großteil der Staubwolke ihrer Entstehung beiseite geräumt.

In der Entfernung des Emissionsnebels ist diese kosmische Nahaufnahme knapp 100 Lichtjahre breit.

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