AE Aurigae und der Flammensternnebel

Im Bild sind braune, teils beleuchtete Nebel verteilt, die in der Mitte in einen blauen Nebel übergehen, der zwischen den braunen Nebelwolken hindurchschimmert. Die im Bild dünn verteilten Sterne sind eher blass.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

AE Aurigae wird flammender Stern genannt. Der Nebel IC 405, der ihn umgibt, heißt Flammensternnebel. Die Region enthält scheinbar Rauch, doch hier gibt es kein Feuer. Mit Feuer meint man üblicherweise die rasante molekulare Bindung an Sauerstoff. Sie tritt nur auf, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist. In einer so energiereichen, sauerstoffarmen Umgebung spielt das keine Rolle.

Die Materie, die an Rauch erinnert, ist hauptsächlich interstellarer Wasserstoff. Sie enthält auch rauchähnliche dunkle Fasern aus kohlenstoffreichen Staubkörnchen. Der helle Stern AE Aurigae nahe der Mitte des Nebels ist so heiß, dass er blau leuchtet. Sein abgestrahltes Licht ist so energiereich, dass es Elektronen aus den Atomen im umgebenden Gas herausschlägt. Wenn ein Atom mit einem Elektron rekombiniert, wird Licht abgestrahlt. Dadurch entsteht der umgebende Emissionsnebel.

Der Flammensternnebel auf diesem kosmischen Porträt ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Er ist etwa 5 Lichtjahre breit und ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Fuhrmann (Auriga) zu sehen.

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Der dunkle Turm im Skorpion

Von links unten ragt eine dunkle Struktur ins Bild, die von rot leuchtenden Nebeln umgeben ist. Am oberen Ende des dunklen Turms leuchtet eine Sterngruppe.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Diese kosmische Staubwolke bildet eine Silhouette vor einem dicht gedrängten Sternenfeld im Skorpion. Sie erinnert manche an einen unheimlichen dunklen Turm. Tatsächlich lauern wohl Klumpen aus Staub und molekularem Gas im Dunkelnebel, die kollabieren und später Sterne bilden.

Das Gebilde auf diesem Teleskopporträt ist fast 40 Lichtjahre lang. Die zurückgefegte Wolke wird als kometenartige Globule bezeichnet. Sie reicht von rechts unten bis zur Turmspitze links über der Mitte. Das intensive Ultraviolettlicht der OB-Assoziation in NGC 6231 über dem oberen Bildrande formt die Wolke. Eine OB-Assoziation besteht aus sehr heißen Sternen. Das energiereiche Ultraviolettlicht liefert auch die Energie für das angrenzende rötliche Leuchten von Wasserstoff.

Heiße Sterne, die im Staub eingebettet sind, bilden bläuliche Reflexionsnebel. Der dunkle Turm, NGC 6231 sowie die mit ihm verbundenen Nebel sind etwa 5000 Lichtjahre entfernt.

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Stereobild von Helene

Der Saturnmond Helene ist hier als Anaglyphe abgebildet, sodass er dreidimensional wirkt, wenn man ihn mit rot-blauen Brillen betrachtet.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA; Stereobild von Roberto Beltramini

Nehmt eure rot-blauen Brillen und schwebt neben Helene, einem kleinen, eisigen Saturnmond. Die passend benannte Helene ist einer von vier uns bekannten Trojanermonden.

Trojanermonde werden so genannt, weil sie sich bei einem Lagrangepunkt befinden. Ein Lagrangepunkt ist eine gravitativ stabile Position in der Nähe zweier massereicher Körper. In diesem Fall sind die massereichen Körper Saturn und der größere Mond Dione.

Die unregelmäßig geformte Helene misst zirka 36 x 32 x 30 Kilometer. Sie kreist bei Diones vorauslaufendem Lagrangepunkt. Ihr eisiger Brudermond Polydeuces wandert Dione am nachfolgenden Lagrangepunkt hinterher.

Die scharfe Stereo-Anaglyphe entstand aus zwei Cassinibildern (N00172886, N00172892), die 2011 bei einem nahen Vorbeiflug aufgenommen wurden. Das Bild zeigt einen Teil der Halbkugel von Helene, die zu Saturn gerichtet ist. Sie ist mit Kratern und kanalartigen Strukturen geädert.

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Sonnenaufgang über Tycho

Das Bild zeigt den Zentralberg im Krater Tycho von schräg oben. So ist er von der Erde aus nie zu sehen. Die Aufnahme stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter in der Mondumlaufbahn.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Der komplexe Zentralberg des Kraters Tycho wirft bei Sonnenaufgang einen langen, dunklen Schatten über diese faszinierende Mondlandschaft. Die Ansicht von schräg oben wurde am 10. Juni 2011 vom Lunar Reconnaissance Orbiter fotografiert.

Die am höchsten aufgelösten Version ist mit 1,5 Metern pro Bildpunkt sehr detailreich. Sie zeigt Hänge, die von Felsbrocken übersät sind und gezackte Schatten. Der zerklüftete Komplex ist etwa 15 Kilometer breit. Er entstand durch Anhebung bei dem gigantischen Einschlag, der vor 100 Millionen Jahren den bekannten Strahlenkrater Tycho erzeugte. Der Gipfel seines Zentralberges ragt 2 Kilometer über Tychos Kraterboden.

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Die offenen Sternhaufen M35 und NGC 2158

Links oben befindet sich der offene Sternhaufen M35 mit vielen blauen Sternen. Rechts darunter ist der kompaktere, weiter entfernte und ältere Sternhaufen NGC 2158, beide befinden sich im Sternbild Zwillinge.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Offene Sternhaufen können nahe oder fern sein, jung oder alt, diffus oder kompakt. Sie befinden sich nahe der Ebene unserer Milchstraße und können 100 bis 10.000 Sterne enthalten, die allesamt fast zur gleichen Zeit entstanden sind. Helle, blaue Sterne markieren häufig jüngere offene Haufen.

Der Sternhaufen M35 links oben ist relativ nahe, er ist nur 2800 Lichtjahre entfernt. Außerdem ist er relativ jung, sein Alter beträgt 150 Millionen Jahre, und er ist relativ diffus. Er enthält etwa 2500 Sterne, die in einem 30 Lichtjahre breiten Raum verteilt sind.

Der ältere, kompaktere offene Haufen NGC 2158 befindet sich rechts unten. NGC 2158 ist viermal weiter entfernt als M35, mehr als 10 Mal so alt und viel kompakter, da wesentlich mehr Sterne in einem ungefähr gleich großen Raum verteilt sind. Die hellen blauen Sterne in NGC 2158 haben sich selbst zerstört. Daher wird das Licht des Haufens von älteren, gelblicheren Sternen bestimmt. Beide Haufen finden wir im Sternbild Zwillinge (Gemini).

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Die Einsteinkreuz-Gravitationslinse

Mitten im Bild ist eine sehr blasse Galaxie mit Spiralarmen. In der Mitte leuchten sehr helle Flecken in Form eines Kleeblattes, sie bilden ein Einsteinkreuz und stammen von einem dahinter liegenden Quasar.

Bildcredit und Bildrechte: J. Rhoads (Arizona State U.) et al., WIYN, AURA, NOAO, NSF

Die meisten Galaxien haben einen einzelnen Kern. Hat diese Galaxie vier? Die seltsame Antwort führt zu dem Schluss, dass der Kern der umgebenden Galaxie auf diesem Bild gar nicht zu sehen ist. Das Kleeblatt in der Mitte ist vielmehr Licht, das von einem dahinter liegenden Quasar abgestrahlt wird.

Das Gravitationsfeld der sichtbaren Vordergrundgalaxie bricht das Licht des fernen Quasars in vier Einzelbilder. Der Quasar muss genau hinter der Mitte einer massereichen Galaxie liegen, damit eine Fata Morgana wie diese entsteht. Der Effekt wird als Gravitationslinseneffekt bezeichnet. Dieser spezielle Fall wird Einsteinkreuz genannt.

Noch seltsamer ist jedoch, dass die relative Helligkeit der Bilder im Einsteinkreuz variiert. Das wird durch einen gelegentlichen zusätzlichen Mikrogravitationslinseneffekt einzelner Sterne in der Vordergrundgalaxie verursacht.

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Ein Doppelsternhaufen

Das Sichtfeld zeigt die offenen Sternhaufen h und χ Persei liegen nahe beisammen und sind etwa gleich alt. Wahrscheinlich sind sie gemeinsam entstanden.

Bildcredit und Bildrechte: F. Antonucci, M. Angelini und F. Tagliani, ADARA Astrobrallo

Nur wenige Sternhaufen stehen so eng beisammen. Dieses Paar offener oder galaktischer Sternhaufen ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Das hübsche Sternenfeld im nördlichen Sternbild Perseus ist mit einem Fernglas leicht zu finden. In Regionen mit dunklem Himmel ist es auch mit bloßem Auge sichtbar. Der griechische Astronom Hipparch katalogisierte ihn 130 v. Chr.

Die Haufen sind heute als h und χ Persei bekannt. Die Komponenten sind als NGC 869 (rechts oben) und NGC 884 katalogisiert. Sie sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt. Ihre Sterne sind viel jünger und heißer als die Sonne.

Die Haufen liegen nicht nur physisch nahe beisammen. Auch das Alter der Haufen, das anhand des Alters der Einzelsterne geschätzt wird, ist ähnlich. Das ist ein Hinweis, dass beide Haufen wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

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