Sechs Monde Saturns

Der Ringplanet Saturn ist von unten zu sehen. Seine Oberfläche ist von ockerfarbenen Wolkenbändern überzogen. Im Bild sind seine sechs hellsten Monde verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Wie viele Monde hat Saturn? Bisher wurden 62 entdeckt, der Kleinste davon ist nicht einmal einen Kilometer groß. Dieses gestochen scharfe Saturn-Familienporträt vom 9. März zeigt sechs seiner größten Monde.

Titan ist größer als der Erdmond und sogar ein bisschen größer als Merkur. Er hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern und steht links unten in der Reihe. Rechts daneben sind Mimas, Tethys, [Saturn], Enceladus, Dione und ganz rechts Rhea im Bild verteilt. Titan war Saturns erster bekannter natürlicher Satellit. Er wurde 1655 von dem niederländischen Astronomen Christiaan Huygens entdeckt. Der zuletzt entdeckte Mond mit der vorläufigen Bezeichnung S/2009 S1 2009 wurde vom Cassini-Team für wissenschaftliche Bildgebung entdeckt.

Heute Nacht erreicht Saturn seine Opposition gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Die Opposition bietet den besten Teleskopblick auf den Ringplaneten und seine Monde.

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Ein Staubteufel auf dem Mars

Über einer rötlichen, felsigen Marslandschaft ist ein weißer Staubwirbel, der einen dunklen Schatten wirft.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Gegen Ende des Marsfrühlings im Norden erspähte die HiRISE-Kamera dieses lokale Höllenwesen. Die Kamera befindet sich an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters. Der wirbelnde Staubteufel wanderte nach rechts unten Richtung Südosten über die flache, staubbedeckte Amazonis Planitia.

Das Zentrum des Staubteufels hatte einen Durchmesser von etwa 30 Metern. Seine Staubfahne wirbelte Staub in die dünne Marsatmosphäre hoch. Sie reichte mehr als 800 Meter über der Oberfläche. Die Staubfahne folgte nicht dem Pfad des Staubteufels, sondern wurde von einer westlichen Brise nach Osten geweht.

Staubteufel kommen in dieser Region häufig vor. Wenn die Oberfläche von der Sonne aufgewärmt wird, beginnen die warmen, aufsteigenden Luftströme zu rotieren. Auf anderen HiRISE-Bildern wurden bei Staubteufeln tangentiale Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde beobachtet.

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Juris Planet

Hinter einem Solarpaneel sieht man die Erde, in der Mitte leuchtet die russische Hauptstadt Moskau wie ein heller Stern. Am Horizont ist ein türkis leuchtendes Polarlicht erkennbar.

Bildcredit: ISS Expedition 30, NASA

An einem anderen 12. April im Jahr 1961 wurde der sowjetische Kosmonaut Juri Alexejewitsch Gagarin der erste Mensch, der den Planeten Erde aus dem Weltall sah. Über seine Aussicht aus der Umlaufbahn berichtete er: „Der Himmel ist sehr dunkel; die Erde ist bläulich. Alles ist sehr klar zu sehen“.

Betrachtet zur Feier des Tages dieses aktuelle Bild von der Internationalen Raumstation, welche die Erde umkreist. Die Nachtseite des Planeten wurde am 28. März in einer Höhe von 390 Kilometern fotografiert. In der Mitte leuchtet die russische Hauptstadt Moskau.

Links seht ihr eines der Solarpaneele der Station. Polarlichter und der Glanz des Sonnenlichts umrahmen den gekrümmten Horizont des Planeten. Unter den Sternen über dem Horizont schimmert der kompakte Sternhaufen der Plejaden hinter dem Polarlicht.

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Geosynchrone Satelliten über den Alpen

Videocredit und -rechte: Michael Kunze

Warum bewegen sich diese Sterne nicht? Sterne am Himmel gehen üblicherweise auf und unter, während die Erde sich dreht. Sterne, die weit im Norden oder Süden stehen, kreisen scheinbar um den Pol.

Wenn ihr aber diesen Zeitrafferfilm genau betrachtet, seht ihr Lichtpunkte, die scheinbar stehen bleiben. Das sind keine Sterne, sondern von Menschen gestartete Roboter- Raumsonden, die hoch über dem Erdäquator fixiert sind. Sie werden als geostationäre Satelliten bezeichnet und fallen nicht herunter, weil sie um die Erde kreisen. Sie kreisen jedoch mit exakt derselben Winkelgeschwindigkeit, mit der sich die Erde dreht. Die Umlaufbahn, in der das möglich ist, ist viel weiter draußen als die Internationale Raumstation, aber viel näher als der Mond.

Das Video entstand bei einem der höchstgelegenen rotierenden Restaurants der Welt. Es befindet sich auf dem Mittelallalin in den Schweizer Alpen. Der Berg im Vordergrund ist das Allalinhorn. Wenn man noch genauer hinsieht, zeigt sich, dass die geosynchronen Satelliten aufblitzen, wenn sie Sonnenlicht reflektieren. Alle Satelliten stehen in einer Reihe. Diese Linie ist die Projektion des Erdäquators an den Himmel.

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Fuchsfell, Einhorn und Weihnachtsbaum

In den roten Nebeln im Bild befindet sich ein Sternhaufen im Sternbild Einhorn, der an den Umriss eines Weihnachtsbaumes erinnert. Oben befindet sich der ikonische Kegelnebel, darunter ein blauer Reflexionsnebel um S Mon, unter diesem leuchtet der Fuchsfellnebel.

Bildcredit: Rolf Geissinger

Was haben die diese Dinge gemeinsam: ein Kegel, ein Fuchsfell und ein Christbaum? Die Antwort lautet: Sie befinden sich im Sternbild Einhorn (Monoceros). Das verworrene Durcheinander aus kosmischem Gas und Staub ist oben abgebildet. Die Sternbildungsregion ist auch als NGC 2264 katalogisiert. Sie ist ungefähr 2700 Lichtjahre entfernt.

Die rötlichen Emissionsnebel darin werden vom energiereichen Licht junger Sterne angeregt. Sie sind mit dunklen interstellaren Staubwolken vermischt. In der Nähe der heißen jungen Sterne reflektieren die sonst undurchsichtigen Staubwolken das Sternenlicht und bilden blaue Reflexionsnebel.

Das Bild ist etwa einen Dreiviertelgrad breit, das entspricht fast 1,5 Vollmond-Durchmessern. In der Entfernung von NGC 2264 entspricht das einer Ausdehnung von etwa 40 Lichtjahren.

Zu den kosmischen Charakteren zählt der Fuchsfellnebel. Sein zerzaustes Fell befindet sich unter dem blauen Reflexionsnebel. Der helle, veränderliche Stern S Mon leuchtet im blau getönten Nebel über dem Fuchsfell. Der Kegelnebel bildet die Baumspitze oben. Die Sterne von NGC 2264 werden auch als Weihnachtsbaum-Sternhaufen bezeichnet. Die Sterne zeichnen eine dreieckige Baumform. Die Spitze liegt beim Kegelnebel, seine breitere Basis bei S Mon.

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Blaue Nachzüglersterne im Kugelsternhaufen M53

Bilsfüllend ist der Kugelsternhaufnen M53 abgebildet. Er ist auch als NGC 5024 katalogisiert und enthält so viele Sterne, dass sein Zentrum kaum aufgelöst werden kann. Im Bild sind auch blau leuchtende Sterne, die es der Theorie nach nicht geben dürfte.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Wäre unsere Sonne ein Teil von M53, dann würde unser Nachthimmel wie ein Schmuckkästchen voller heller Sterne funkeln. M53 ist auch als NGC 5024 katalogisiert. Er ist einer von etwa 250 Kugelsternhaufen, die in unserer Galaxis überlebt haben.

Die meisten Sterne in M53 sind älter und röter als unsere Sonne, doch einige rätselhafte Sterne wirken bläulicher und jünger. Diese jungen Sterne stehen im Widerspruch zu der These, dass alle Sterne in M53 fast gleichzeitig entstanden sind. Diese ungewöhnlichen Sterne werden als blaue Nachzügler bezeichnet, und M53 enthält ungewöhnlich viele von ihnen. Nach langen Debatten hält man blaue Nachzügler nun für Sterne, die durch frische Materie verjüngt wurden. Diese Materie soll von Begleitsternen überströmen.

Dieses Bild entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble. Durch die Analyse solcher Bilder von Kugelsternhaufen bestimmen Forschende das Alter des Kugelsternhaufens, und zwar anhand der Menge an Sternen wie blauen Nachzüglern. Damit grenzen sie auch das Alter des Universums ein.

Mit einem Fernglas sieht man M53 im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Er enthält mehr als 250.000 Sterne und gehört zu den Kugelsternhaufen, die am weitesten vom Zentrum der Milchstraße entfernt sind.

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Mond über Jupiter

Vor den Wolkenoberflächen von Jupiter schwebt der kleine kugelige Mond Io. Auf beiden Himmelskörpern ist die Licht-Schattengrenze erkennbar, auf dem riesigen Jupiter verläuft sie sehr diffus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Wie groß ist Jupiters Mond Io? Io ist der vulkanischste Körper im Sonnensystem. Im Englischen wird er „eye-oh“ ausgesprochen. Er hat einen Durchmesser von 3600 Kilometern, damit ist er etwa so groß wie der einzige große natürliche Satellit des Planeten Erde.

Die Raumsonde Cassini glitt um die Jahrtausendwende an Jupiter vorbei und fotografierte diese beeindruckende Ansicht des aktiven Mondes Io mit dem größten Gasriesen im Hintergrund. Das Bild zeigt eindrucksvoll die relative Größe des herrschenden Planeten.

Io schwebt im Bild scheinbar knapp über den wirbelnden Jupiterwolken. Alle 42 Stunden rast Io etwa 420.000 Kilometer von Jupiters Zentrum entfernt seine ganze Umlaufbahn entlang. Somit kreist Io fast 350.000 Kilometer über Jupiters Wolkenoberflächen. Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Erde und Mond. Die Raumsonde Cassini war etwa 10 Millionen Kilometer von Jupiter entfernt, als sie die Bilder aufnahm.

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