Kepler 22b: Eine Beinahe-Erde umkreist eine Beinahe-Sonne

Zwei grüne Scheiben stellen die habitablen Zonen um die Sonne und den Stern Kepler 22 dar. Um die Sonne kreisen drei Planeten in diesem Bereich, bei Kepler 22 kreist ein großer Gesteinsplanet am inneren Rand der habitablen Zone.

Illustrationscredit: NASA / Ames / JPL-Caltech

Er ist der erdähnlichste Planet, der je gefunden wurde. Der kürzlich entdeckte Planet Kepler 22b wurde somit umgehend zu dem Ort, der am besten geeignet ist, um Leben außerhalb des Sonnensystems zu finden. Der Heimatstern des Planeten ist Kepler 22. Er ist etwas kleiner und kühler als die Sonne und liegt 600 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

Der Radius des Planeten Kepler 22b ist mehr als doppelt so groß wie der Erdradius, und seine Umlaufbahn ist etwas kleiner als die der Erde. Sie liegt aber in der habitablen Zone, wo flüssiges Wasser auf der Oberfläche vorkommen kann.

Oben seht ihr eine künstlerische Darstellung, wie Kepler 22b von einem Raumschiff aussehen könnte. Darunter sind zum Vergleich die inneren Planeten unseres Sonnensystems. Ob es auf Kepler 22b tatsächlich Wasser oder Leben gibt, ist nicht bekannt. Ein SETI-Projekt beginnt jedoch, bei Kepler 22b nach Anzeichen von intelligentem Leben zu suchen.

Zur Originalseite

Film der Jupiter-Rotation vom Pic du Midi

Bildcredit und Bildrechte: S2P / IMCCE / OPM / JL Dauvergne et al.

Beobachtet die hübschen Wirbel auf dem größten Planeten im Sonnensystem. Das Video zeigt viele detailreiche interessante Strukturen in Jupiters rätselhafter Atmosphäre, zum Beispiel dunkle Bänder und helle Zonen. Wenn ihr genau hinseht, merkt ihr, dass die Wolken am Äquator etwas schneller rotieren als die Wolken an den Polen.

Anfangs seht ihr den berühmten Roten Fleck. Er rotiert aber bald aus der Sicht. Kurz vor Filmende wieder taucht er wieder auf. Gelegentlich treten weitere kleinere Sturmsysteme auf. Obwohl Jupiter so groß ist, braucht er in nur 10 Stunden für eine Drehung um seine Achse. Unsere kleine Erde braucht im Vergleich dazu 24 Stunden für eine Umdrehung.

Dieses hoch aufgelöste Zeitraffervideo entstand im Laufe des letzten Jahres mit dem Ein-Meter-Teleskop auf dem Pic-du-Midi-Observatorium in den französischen Pyrenäen. Wasserstoff und Helium sind farblos. Jupiters ausgedehnte Atmosphäre besteht zum Großteil aus diesen Elementen. Daher wissen wir nicht, welche Spurenelemente die beobachteten Farben in Jupiters Wolken erzeugen.

Umfrage: Wählt euer Lieblings-APOD von letzter Woche!
Zur Originalseite

Ein unvergessliches Polarlicht über Norwegen

Über einer verschneiten Nachtlandschaft breitet sich ein riesiger Polarlichtschleier aus.

Bildcredit und Bildrechte: Ole Christian Salomonsen

Es war eines der denkwürdigsten Polarlichter der Saison. Es gab grünes Licht, rotes Licht und manchmal eine Mischung aus beiden. Es gab Mehrfachstrahlen, ausgeprägte Schleier und sogar eine Polarlichtkorona. Es breitete sich über einen großen Teil des Himmels aus.

Im Hintergrund leuchteten Sterne. Es waren zu viele, um sie zu zählen. Vorne stand ein Freund, der versuchte, dieselbe Ansicht festzuhalten. Die Szenerie wurde letzten Monat mit einer Fischaugenlinse um und über Tromsø in Norwegen fotografiert. Da die Sonne gerade aktiver wird, dürfen wir nächstes Jahr sogar noch aufregendere Polarlichter erhoffen.

Zur Originalseite

Lichtechos von V838 Mon

Im Bild ist ein kugelförmiger beigefarbener Nebel, der innen rot beleuchtet ist. Im Bild sind markante Sterne mit Zacken verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, H. E. Bond (STScI)

Wir wissen nicht, weshalb sich die äußere Hülle des Sterns V838 Mon plötzlich gewaltig ausdehnte. Das Ergebnis war, dass er im Januar 2002 zum hellsten Stern in der ganzen Milchstraße wurde. Dann verblasste er genauso plötzlich wieder. Noch nie zuvor wurde so ein Sternenblitz beobachtet.

Es stimmt, dass Supernovae und Novae Materie in den Weltraum ausstoßen. Doch der V838 Mon-Blitz stößt nur scheinbar Materie in den Weltraum aus. Was wir hier sehen, ist in Wirklichkeit ein Lichtecho des hellen Lichtblitzes, das das nach außen wandert. Bei einem Lichtecho wird Licht eines Blitzes von schrittweise in weiter außen liegende Ringe im umgebenden interstellaren Staub reflektiert, der den Stern schon zuvor umgeben hat.

V838 Mon ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Einhorn (Monoceros). Auf diesem Bild des Weltraumteleskops Hubble vom Februar 2004 hat das Lichtecho einen Durchmesser von etwa sechs Lichtjahren.

Zur Originalseite

Wie oben, so unten

Die Aussicht zeigt ein beleuchtetes Gebäude mit Bäumen am unteren Bildrand, dahinter sind bunt beleuchtete Hochnebel über Zagreb in Kroatien. Am Himmel oben sind Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Boris Štromar

Eine einzelne, lang belichtete Aufnahme zeigt Sternspuren über einem farbenprächtigen Wolkenmeer. Es ist die Aussicht vom Medvednica. Die Gipfel und die Lichter, welche die Wolken von unten beleuchten, liegen nördlich der kroatischen Stadt Zagreb. Der Himmelsnordpol im Zentrum der ebenfalls bunten Strichspurbögen liegt über dem oberen Bildrand.

Wir leben zwar im Zeitalter von Digitalkameras. Doch diese gut komponierte Himmelslandschaft wurde mit einem Farbdiafilm und einer Mittelformatkamera fotografiert. Der sternklare Himmel und das flüchtige Nebelmeer in dieser traumhaften Szenerie erinnern vielleicht an ein früheres Zeitalter, in dem das pannonische Meer vor etwa 10 Millionen Jahren diesen Teil von Zentraleuropa bedeckte.

Zur Originalseite

Sonnenfinsternis über der Antarktis

Im Bild leuchtet eine orangefarbene sichelförmige Sonne hinter zarten Wolkenstreifen.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Zelayeta (San-Martín-Station, Antarktis)

Die vierte und letzte partielle Sonnenfinsternis des Jahres 2011 letzten Freitag war nur an hohen Breitengraden auf der Südhalbkugel sichtbar. Habt ihr sie verpasst? Kein Problem. Dieses Bild zeigt das geozentrische Himmelsereignis. Es wurde auf einer sehr hohen südlichen Breite auf dem Kontinent Antarktis fotografiert.

Die Kamera war bei der argentinischen Station San Martín in der Nähe der antarktischen Halbinsel-Bergkette positioniert. Das Bild zeigt den Blick nach Südosten. Die Sonne und die Silhouette des Mondes sind hinter dünnen, tief stehenden Wolken zu sehen. Der Gebirgshang im Vordergrund ist passenderweise Teil der größeren Roman Four Promontory, deren zerklüftete, schneebedeckte Vorderseite an die römische Zahl Vier erinnert.

2011 gibt es sogar noch eine Finsternis, nämlich eine totale Mondfinsternis. Teile dieser Finsternis am 10. Dezember sind fast überall auf dem Planeten Erde sichtbar, nicht jedoch in der Antarktis.

Zur Originalseite

Junger Mond trifft Abendstern

Im Abendrot in der Dämmerung leuchtet der Sichelmond im Westen. Etwas höher leuchtet die Venus. Links unten liegt ein ruhiger See am Fuß eines Berghanges, der rechts im Bild als Silhouette erkennbar ist.

Bildcredit und Bildrechte: Benjamim Ribeiro

Die gleißende Venus leuchtet in der Dämmerung im Westen. Sie ist gerade der Abendstern des Planeten Erde. Zu dem Himmelslicht gesellte sich auf dieser prachtvollen Himmelslandschaft vom letzten Samstag in der Dämmerung über dem gebirgigen Horizont in den warmen Farben des Sonnenuntergangs ein nur 35 Stunden junger Mond.

Eine enge Begegnung von Venus und Mond bezeichnet man als Konjunktion. Der flüchtige Planet Merkur ist im Bild nicht sichtbar. Er hat den Abendhimmel verlassen und ist im Licht des Sonnenuntergangs unter die junge Mondsichel gesunken. Die Szenerie wurde bei einer Wanderung im portugiesischen Nationalpark Peneda-Gerês fotografiert.

Zur Originalseite