Polarlicht über Yellowknife

Über einem Horizont eines Gewässers sind grüne Polarlichtschleier über den ganzen Himmel verteilt.

Credit und Bildrechte: Yuichi Takasaka (Blue Moon Promotions), TWAN

Beschreibung: Manchmal, wenn Ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, erscheint ein spektakulärer Himmel. In diesem Fall liegt ein pittoresker See vor Ihnen, schöne grüne Polarlichter flattern hoch über Ihnen, gleißende Sterne funkeln in weiter Ferne, und der helle Mond leuchtet genau vor Ihnen. Dieses digital zusammengefügte Panorama wurde Anfang dieses Monats in Yellowknife in den Nordwest-Territorien in Kanada und zeigt auch den offenen Sternhaufen der Plejaden rechts oberhalb des Mondes. Da Polarlichter letzten Endes durch Sonnenaktivität ausgelöst werden, ist diese aktuelle hektische Aktivität eines Polarlichts angesichts des historischen Mangels an Sonnenflecken und anderer Aktivitäten auf der Sonne im Lauf der letzten zwei Jahre etwas überraschend. Diese Zeit des Jahres ist als Polarlichtsaison bekannt, da ein allgemeiner Zuwachs an Polarlichtern zu verzeichnen ist. Der Grund für den jährlichen Zuwachs ist nicht sicher, hängt jedoch möglicherweise mit der Neigung der Erde zusammen, die eine leichter herstellbare Verbindung zwischen dem Erdmagnetfeld und dem Magnetfeld der der veränderlichen Windströme der Sonne bewirkt.

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Abell 370: Galaxienhaufen-Gravitationslinse

Im Bild sind viele Galaxien lose verteilt, auf der rechten Seite ist ein senkrechter Bogen, eine verzerrte Galaxie.

Credit: NASA, ESA und das Hubble SM4 ERO Team und ST-ECF

Beschreibung: Was ist dieser seltsame Bogen? Während sie den Galaxienhaufen Abell 370 fotografierten, bemerkten Astronomen rechts einen ungewöhnlichen Bogen aus vielen Haufengalaxien. Obwohl er merkwürdig war, war die erste Reaktion, Kommentare über den Bogen zu vermeiden, weil so etwas noch nie zuvor bemerkt worden war. Mitte der 1980er Jahre ermöglichten bessere Bilder den Astronomen, den Bogen als Prototyp eines neuen astrophysikalischen Phänomens zu erkennen: des Gravitationslinseneffekts ganzer Galaxienhaufen auf Hintergrundgalaxien. Heute wissen wir, dass dieser Bogen tatsächlich aus zwei verzerrten Bildern einer ganz normalen Galaxie besteht, die zufällig weit hinter dem riesigen Haufen liegt. Die Gravitation von Abell 370 bewirkte, dass sich das Licht der Hintergrundgalaxie – und das anderer Galaxien – verteilt und auf mehrfachen Bahnen zum Beobachter gelangt – nicht unähnlich einem weit entfernten Licht, das man durch Stiel eines Weinglases betrachtet. Mitte Juli nützten Astronomen das eben erst überholte Weltraumteleskop Hubble um Abell 370 und seine Gravitationslinsenbilder mit noch nie dagewesenem Detailreichtum abzubilden. Fast alle der gelben Bilder, die oben zu sehen sind, sind Galaxien des Haufens Abell 370. Ein scharfes Auge kann viele seltsame Bögen und verzerrte kleine Bogenfragmente erkennen, die in Wirklichkeit Abbilder dahinter liegender Galaxien sind. Durch die Untersuchung von Abell 370 und seiner Bilder erhalten Astronomen einen einzigartigen Ausblick auf die Verteilung normaler und Dunkler Materie in Galaxienhaufen und im Universum.

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Ganymed, kontrastverstärkt

Die Oberfläche des Jupitermondes ist dunkel und mit vielen hellen Kratern übersät.

Credit: Galileo-Projekt, DLR, JPL, NASA

Beschreibung: Wie sieht der größte Mond im Sonnensystem aus? Ganymed, der sogar größer als Merkur und Pluto ist, besitzt eine mit hellen jungen Kratern gesprenkelte Oberfläche, die vorwiegend eine Mischung aus älterem, dunklerem und kraterreicherem Terrain ist, das von Rillen und Graten überzogen ist. Wie beim Erdmond weist auch bei Ganymed immer dieselbe Seite zu seinem Zentralplaneten, in diesem Fall Jupiter. Dieses detailreiche historische Bildmosaik wurde mit der Raumsonde Galileo aufgenommen, die Jupiter von 1995 bis 2003 umkreiste. Im Bild wurden die Farben des planetengroßen Mondes für bessere Oberflächenkontraste verstärkt. Die violetten Farbtöne oben und unten sind wahrscheinlich Frostpartikel in Ganymeds Polarregionen. Mögliche künftige Missionen zu Jupiter suchen voraussichtlich auf Europa und Ganymed nach tiefen Ozeanen mit Elementen, die vermutlich für die Förderung von Leben wichtig.

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Weit hinter der Lokalen Gruppe

Das Bild zeigt eine von Sternen umgebene Galaxie, die wir schräg von oben sehen.

Credit und Bildrechte: Robert Gendler

Beschreibung: Weit hinter der Lokalen Gruppe, etwa 22 Millionen Lichtjahre entfernt, liegt NGC 3621. Die gewundenen Spiralarme dieses farbenprächtigen Inseluniversums, das im vielköpfigen südlichen Sternbild Hydra zu finden ist, sind mit lichtstarken jungen Sternhaufen und dunklen Staubspuren gefüllt. Für irdische Astronomen jedoch ist NGC 3621 nur eine weitere hübsche von oben sichtbare Spiralgalaxie. Einige ihrer helleren Sterne dienten als Standardkerzen, um wichtige Abschätzungen extragalaktischer Entfernungen und die Größenordnung des Universums einzuführen. Dieses schöne Bild von NGC 3621 zeigt die losen Spiralarme fern der helleren Zentralregionen der Galaxie, die sich über etwa 100.000 Lichtjahre erstrecken. Vordergrundsterne mit Spitzen in unserer eigenen Milchstraße und sogar weiter entfernte Hintergrundgalaxien sind über die farbenprächtige Himmelslandschaft verstreut.

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Nimm meine Hand

Von rechts ragt schräg ein Astronaut (Kopf und Rumpf) ins Bild, er ist vor einem gelb-roten Hintergrund aus Paneelen abgebildet. Mit rot-blauen Brillen wirkt das Bild dreidimensional.

Credit: NASA / STS-128 / Expedition 20 – Stereobild von Patrick Vantuyne

Beschreibung: Nehmt eure rot-blauen Brillen zur Hand und betrachtet diese Nahaufnahme des NASA-Astronauten John Olivas im Raumanzug außerhalb der Internationalen Raumstation. Das 3D-Anaglyphenbild wurde aus zwei Fotos erstellt (ISS020-E-038481, ISS02-0E-038482), die während des letzten Besuchs der Raumfähre Discovery beim Außenposten in der Umlaufbahn aufgenommen wurden. Das Bild erzeugt die Illusion, man könnte einfach hingreifen und die Hand im Handschuh nehmen. Der Fotograf, ESA-Astronaut Christer Fuglesang, der ihn beim Außenbordmanöver begleitete, spiegelt sich zusammen mit ISS-Strukturen und dem Horizont des Planeten Erde in Olivas Helmvisier. Letzten Freitag kehrten die beiden mit den anderen der Besatzung der Discovery zur Erde zurück und landeten an der Edwards Air Force Base in Kalifornien.

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Andromeda, ultraviolett

Das Bild zeigt die Andromedagalaxie in sichtbarem Licht und in UV-Licht.

Credit: Ultraviolett: NASA/Swift/Stefan Immler (GSFC) und Erin Grand (UMCP); Optisch: Bill Schoening, Vanessa Harvey/REU-Programm/NOAO/AURA/NSF

Beschreibung: Diese atemberaubende Ansicht, die mit dem Teleskop an Bord des NASA-Satelliten Swift aufgenommen wurde, ist das höchstaufgelöste Bild, das je von der Andromedagalaxie (alias M31) aufgenommen wurde – im ultravioletten Wellenlängenbereich.

Das Mosaik wurde aus 330 Einzelbildern erstellt, die eine 200.000 Lichtjahre weite Region abdecken. Es zeigt etwa 20.000 Quellen, die von heißen, jungen Sternen dominiert werden, und dichte Sternhaufen, die im energiereichen Ultraviolettlicht stark strahlen. Natürlich ist die Andromedagalaxie mit einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren die unserer Milchstraße am nächsten gelegene große Spiralgalaxie.

Um die Erscheinung dieses großartigen Inseluniversums im sichtbaren Licht mit ihrem Ultraviolettbild zu vergleichen, schieben Sie einfach den Mauspfeil über das Bild.

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Die Tarantelzone

Vor einem von Sternen bedeckten dunklen Hintergrund zeichnen sich verschlungene violette Nebel ab, die ein gelbes Zentrum besitzen.

Credit und Bildrechte: John P. Gleason

Beschreibung: Der Tarantelnebel hat einen Durchmesser von mehr als 1000 Lichtjahren – eine riesige Sternbildungsregion in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke (GMW). Dieses kosmische Spinnentier liegt links neben der Mitte dieses scharfen, farbenprächtigen Teleskopbildes, das mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurde. Es umfasst einen Teil der GMW mit einem Durchmesser von mehr als 2000 Lichtjahren. In der Tarantel (NGC 2070) liefern intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Erschütterungen des zentralen jungen Haufens massereicher Sterne, der als R136 katalogisiert ist, die Energie für das Leuchten des Nebels und formen die spinnenartigen Filamente. Um die Tarantel sind weitere gewaltige Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Filamenten und blasenförmigen Wolken verstreut. Das reichhaltige Feld ist etwa so groß wie der Vollmond am Himmel und liegt im südlichen Sternbild Dorado (Schwertfisch).

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NGC 6888: Der Sichelnebel

Das Bild zeigt einen runden Nebel mit rosaroten fluffigen Strukturen, der von einer bläulich leuchtenden Hülle umgeben ist.

Credit und Bildrechte: Daniel López, IAC

NGC 6888 ist auch als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase mit einem Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren, die vom Wind ihres gleißend hellen, massereichen Zentralsterns aufgeblasen wird.

Dieses schöne Porträt des Nebels stammt vom Isaac-Newton-Teleskop auf dem Roque de los Muchachos auf der Kanarischen Insel La Palma. Das Farbkompositbild entstand aus Schmalband-Bilddaten, die Licht von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in dem windgeblasenen Nebel festhielten. Von den Wasserstoffatomen stammt der blaugrüne Farbton, der die detailreichen Falten und Filamente umhüllt.

Der Zentralstern von NGC 6888 ist als Wolf-Rayet-Stern (WR 136) klassifiziert. Der Stern stößt mit seinem starken Sternwind seine äußere Hülle ab, wobei er alle 10.000 Jahre soviel Masse auswirft, wie die Sonne besitzt. Die komplexen Strukturen im Nebel entstehen wahrscheinlich durch den starken Wind. Dieser trifft auf Materie, die in einer früheren Phase abgestoßen wurde.

Der Stern verheizt seinen Brennstoff mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Seine Existenz ist fast zu Ende, wahrscheinlich erlischt er mit einem Knall als spektakuläre Supernovaexplosion. NGC 6888 befindet sich im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus), er ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt.

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