Der Trifidnebel in Sternen und Staub

Der Trifidnebel besteht aus einem rötlichen, runden Nebel (links) mit drei markanten Staubbahnen und einem blauen Reflexionsnebel (rechts)

Credit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Sowohl unsagbare Schönheit als auch unvorstellbares Durcheinander sind im Trifidnebel zu finden. Dieser fotogene Nebel, auch als M20 bekannt, ist mit einem guten Fernglas im Sternbild Schütze (Sagittarius) zu sehen. Die energiereichen Prozesse von Sternbildung erzeugen nicht nur die Farben, sondern auch das Chaos. Das rot leuchtende Gas stammt von sehr energiereichem Sternlicht, das auf interstellares Wasserstoff trifft. Die dunklen Staubfasern, die M20 durchsetzen, wurden in den Atmosphären kühler Riesensterne und den Überresten von Supernova-Explosionen erzeugt. Welche hellen jungen Sterne die blauen Reflexionsnebel erhellen, wird immer noch erforscht. Das Licht von M20, das wir heute sehen, verließ den Nebel vor vielleicht 3000 Jahren, die genaue Entfernung ist jedoch noch nicht bekannt. Licht braucht etwa 50 Jahre, um M20 zu durchqueren.

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Unbekanntes dunkles Material auf Merkur

Die graue Oberfläche Merkurs ist von Kratern übersät, rechts ist ein dunkler Brocken erkennbar.

Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Beschreibung: Was ist das seltsame Material auf Merkur? Die Roboter-Raumsonde MESSENGER fotografierte, als sie im letzten Oktober an Merkur vorbeiflog, einen Großteil des innersten Planeten des Sonnensystems mit bisher beispielloser Genauigkeit. Wie in der Wissenschaft üblich geben neue Daten auch neue Rätsel auf. Nahe der Mitte eines riesigen Kraters mit etwa 100 Kilometern Durchmesser, im obigen Bild unten rechts zu sehen, befindet sich ungewöhnlich dunkles Material unbekanter Zusammensetzung. Die Dunkelheit des Materials scheint nicht von Schatten zu stammen, da die Sonne fast im Zenit stand, als es aufgenommen wurde. Eine Hypothese über seinen Ursprung besagt, dass das dunkle Material von unter der Oberfläche Merkurs stammt und bei dem Einschlag, der den umgebenden Krater schuf, freigelegt wurde. Wenn dem so ist, könnte die Zusammensetzung des dunklen Hügels der Zusammensetzung einiger rätselhafter dunkler Ringe ähnlich sein, die ebenfalls vor kurzem auf Merkur entdeckt wurden. Alternativ könnte das dunkle Material mit einer ungewöhnlichen Zusammensetzung des Einschlagsfelsens zusammenhängen. MESSENGER wird dieses Jahr noch einmal an Merkur vorbeischwirren, ehe er 2011 in seinen Orbit eintritt.

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Harter Aufschlag für die Mission Genesis

Im Vordergrund ist eine zerstörte Sonde in den Boden gerammt, im Hintergrund stehen zwei Hubschrauber auf einer sandigen Ebene.

Credit: Mission Genesis, NASA

Beschreibung: Eine fliegende Untertasse aus dem All hatte 2004 in Utah eine Buchlandung, nachdem sie mit Radar verfolgt und von Hubschraubern gejagt worden war. Es waren jedoch keine Außerirdischen aus dem Weltraum beteiligt. Die oben gezeigte Untertasse war die Genesis-Rückholkapsel mit Proben. Sie war ein Teil der von Menschen konstruierten Roboter-Raumsonde Genesis, die 2001 von der NASA gestartet wurde, um die Sonne zu untersuchen. Es kam zu einer unterwartet harten Landung mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde, weil sich die Fallschirme nicht wie geplant öffneten. Die Mission Genesis hatte die Sonne umrundet und dabei Sonnenwindpartikel gesammelt, die normalerweise vom Erdmagnetfeld abgelenkt werden. Trotz der Bruchlandung waren viele Rückholproben in ausreichend gutem Zustand für eine Untersuchung; die Forschung ist weiterhin im Gange. Bisher wurden neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Sonne und die Auswirkungen des Sonnenwindes auf ungeschütztes Material gewonnen.

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Sternklare Nacht am Mount Rushmore

Über einem Gebirge ragt der Große Wagen knapp über einen Berggipfel. Rechts oben ist der kleine Wagen.

Credit und Bildrechte: Wally Pacholka (TWAN)

Beschreibung: Dieser sternklare Nachthimmel funkelt über den Black Hills von South Dakota und dem Mount-Rushmore-Nationalpark der Vereinigten Staaten. An diesem historischen Schauplatz befinden sich riesige Skulpturen von vier US-Präsidenten: George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln, die in die südöstliche Flanke der Granitfelsen gemeißelt sind. Über den monumentalen Symbolen der Unabhängigkeit des Landes und seiner frühen Geschichte zeigt die Nacht Sterne und Sternbilder, die Himmelsbeobachtenden der gesamten Nordhalbkugel vertraut sind. Am markantesten sind die Sterne von Ursa Major und jenes Asterismus, der als großer Wagen bekannt ist, und der beinahe aufrecht über dem Rand der Klippe in der Bildmitte ruht. Folgen Sie dem Bogen der Deichsel des großen Wagens, so gelangen Sie zu Arcturus, dem hellen gelblichen Stern in der unteren linken Ecke. Wenn man die beiden am weitesten rechts liegenden Sterne des goßen Wagens mit einer Linie nach rechts oben verlängert, weist diese auf den Polarstern, den Nordstern des Planeten Erde.

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Perihel und Aphel

Das Bild zeigt die Sonne in Erdnähe (links) und Erdferne (rechts). Die linke Hälfte ist eine Spur größer als die rechte.

Credit und Bildrechte: Enrique Luque Cervigón

Beschreibung: Die Erde erreicht das Aphel dieses Jahres, jenen Punkt auf ihrer elliptischen Bahn, an dem sie am weitesten von der Sonne entfernt ist, morgen am 4. Juli. Natürlich beeinflusst das die Jahreszeiten auf unserem Planeten nicht. Diese werden von der Neigung der Rotationsachse der Erde und nicht von der Entfernung der Erde zur Sonne beeinflusst, daher ist im Juli immer noch Winter auf der südlichen und Sommer auf der nördlichen Halbkugel. Es bedeutet jedoch, dass am 4. Juli die Sonne ihre geringste scheinbare Größe aufweist. Dieses Komposit vergleicht zwei Bilder der Sonne, die mit demselben Teleskop und derselben Kamera an den Tagen des Perihels (größte Annäherung) und des Aphels im Jahr 2008 aufgenommen wurden. Die Bildbeschriftung zeigt die Entfernung der Erde von der Sonne in Kilometern an diesen beiden Tagen. Die Änderung des scheinbaren Sonnendurchmessers zwischen Aphel und Perihel, der anders schwer erkennbar ist, ist deutlich zu sehen. Der Unterschied beträgt etwas mehr als 3 Prozent.

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Lyman-Alpha-Emitter

Links ist eine Abbildung eines gelblich verschwommenen Nebels, rechts eine Illustration: Au seiner waagrechten scheibenartigen Struktur treten nach oben und unten gelbe Auswürfe aus.

Credit: NASA / ESA, CXC, JPL-Caltech, STScI, NAOJ, J.E. Geach (Univ. Durham) et al.; Illustration: NASA/CXC/M.Weiss

Der linke Bildteil zeigt eine gewaltige Wolke aus Wasserstoff. Sie wird als Lyman-Alpha-Klecks bezeichnet und ist mehrere hunderttausend Lichtjahre groß. Im Bild wurden Daten kombiniert, die mit Teleskopen im All und auf der Erde gewonnen wurden, und zwar in Röntgenstrahlung, in sichtbarem Licht und in Infrarot. Die gigantische amöbenartige Struktur sah vor etwa 12 Milliarden Jahren so aus. Damals war das Universum ungefähr 2 Milliarden Jahre alt.

Lyman-Alpha-Emitter heißen so, weil sie starke Strahlung in der Lyman-Alpha-Emissionslinie von Wasserstoff emittieren. Normalerweise liegt die Lyman-Alpha-Emission im ultravioletten Bereich des Spektrums. Doch Lyman-Apha-Kleckse sind so weit entfernt, dass ihr Licht in sichtbare (längere) Wellenlängenbereiche rotverschoben ist.

Röntgendaten sind blau dargestellt. Sie zeigen die Anwesenheit eines sehr massereichen schwarzen Loches. Es wird im Zentrum einer aktiven Galaxie gespeist, die sich im Klumpen befindet. Die Illustration im rechten Bildfeld zeigt, dass Strahlung und Ausfluss der aktiven Galaxie vermutlich die Quelle sind, die den Wasserstoff im Klumpen aktiviert und aufheizt.

Lyman-Alpha-Kleckse zeigen vielleicht eine frühe Phase der Galaxienbildung, bei der die Aufheizung so groß war, dass sie ein weiteres rasches Anwachsen aktiver Galaxien und ihrer extrem massereichen schwarzen Löcher begrenzte.

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Drei Galaxien im Drachen

Im Bild sind diagonal von links oben nach rechts unten drei Galaxien angeordnet, die obere sehen wir von der Kante, die mittlere ist verschwommen, die untere ist halb geneigt und hat ausgeprägte Spiralarme.

Credit und Bildrechte: Giovanni Benintende

Beschreibung: Dieses beeindruckende Galaxien-Trio wird manchmal als Drachengruppe bezeichnet und befindet sich im nördlichen Sternbild des (Sie haben es erraten!) Drachen. Zu sehen sind – von links nach rechts – von der Kante die Spirale NGC 5981, die elliptische Galaxie NGC 5982 und die von oben sichtbare Spirale NGC 5985 – alle innerhalb dieses einen Teleskopsichtfeldes, das sich über wenig mehr als einen halben Vollmonddurchmesser ausdehnt. Auch wenn die Gruppe viel zu klein ist um ein Galaxienhaufen zu sein und nicht als kompakte Gruppe katalogisiert wurde, sind diese Galaxien annähernd 100 Millionen Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Bei näherer Untersuchung mit Spektrographen zeigt der helle Kern der auffälligen von oben sichtbaren Spirale NGC 5985 markante Emission in spezifischen Lichtwellenlängen, weshalb sie von Astronomen als Seyfertgalaxie – ein Typus aktiver Galaxien – klassifiziert wird. Diese Dreiergruppe, weniger gut bekannt als andere enge Galaxiengruppierungen, ist wegen der unterschiedlichen visuellen Erscheinungen ein interessantes Objekt für Astrofotografen. Diese eindrucksvolle detailreiche Aufnahme der Region zeigt auch blasse, noch weiter entfernte Hintergrundgalaxien.

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