Collinder 399: der Kleiderbügel

Aus einem Sternenfeld treten helle Sterne hervor, die einen Kleiderbügel formen.

Credit und Bildrechte: Bearbeitung: Noel Carboni, Abbildung: Greg Parker, New Forest Observatory

Beschreibung: Ist dieser Kleiderbügel ein Sternhaufen oder ein Asterismus? Über diesen kosmischen Haken wurde im letzten Jahrhundert viel diskutiert, da Astronomen wissen wollten, ob dieses Feldstecherobjekt wirklich ein physikalisch verbundener offener Haufen oder eine zufällige Projektion ist. Zufällige Sternprojektionen werden als Sterngruppen bezeichnet, ein Beispiel dafür ist der bekannte Große Wagen. Jüngste präzise Messungen aus verschiedenen Blickwinkeln entlang der Erdbahn um die Sonne zeigten unterschiedliche Winkelverschiebungen, was vermuten lässt, dass der Kleiderbügel eher als Asterismus bezeichnet werden sollte. Diese prächtige Sterngruppierung, formell als Collinder 399 bekannt, ist größer als der Vollmond und liegt im Sternbild Fuchs (Vulpecula). Weit rechts im Bild befindet sich der offene Sternhaufen NGC 6802.

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Labtayt Sulci auf Saturns Enceladus

Der Mond Enceladus ist von der linken Seite zur Hälfte beleuchtet. Seine eisige Oberfläche ist von Gräben und Falten überzogen, die zum Teil einen bläulichen Farbton haben.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Wandern Teile der Oberfläche von Enceladus wie auf einem Fließband? Eine der anerkanntesten Interpretationen aktueller Aufnahmen von Saturns explosivstem Mond lassen darauf schließen. Diese Form asymmetrischer tektonischer Aktivität, die auf der Erde sehr ungewöhnlich ist, enthält wahrscheinlich Hinweise auf die innere Struktur von Enceladus, welcher Seen unter der Oberfläche besitzen könnte, in denen sich Leben entwickeln könnte. Oben abgebildet ist ein Komposit aus 28 Bildern, die im Oktober von der Roboter-Raumsonde Cassini aufgenommen wurden, unmittelbar nachdem sie an dem Eis speienden Himmelskörper vorbeigeschwirrt war. Untersuchungen dieser Bilder zeigen deutlich tektonische Verschiebungen, bei denen sich große Stücke der Oberfläche in eine Richtung zu bewegen scheinen. Nahe dem oberen Rand erscheint eine der markantesten tektonischen Klüfte: Labtayt Sulci, eine etwa einen Kilometer tiefe Schlucht.

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Sonnenwende in Newgrange

Durch den Eingang der Höhle im Hügelgrab von Newgrange fällt das Licht der Morgensonne.

Credit: Fotografie von Cyril Byrne – zur Verfügung gestellt von The Irish Times

Beschreibung: Die morgige Sonnenwende markiert den südlichsten Punkt der jährlichen Sonnenbewegung am Himmel des Planeten Erde sowie den astronomischen Beginn des Winters im Norden. Zur Feier der nördlichen Wintersonnenwende und des Internationalen Jahres der Astronomie 2009 können Sie eine Internet-Liveübertragung des Sonnenaufgangs zur Sonnenwende beim megalithischen Hügelgrab von Newgrange in der Grafschaft Meath in Irland beobachten. Newgrange wurde vor 5000 Jahren erbaut und ist somit viel älter als Stonehenge, jedoch ebenfalls exakt zur Sonnwendsonne ausgerichtet. Auf dieser Ansicht von der inneren Kammer des Grabhügels treten die ersten Strahlen des Sonnwend-Sonnenaufgangs durch eine Öffnung über dem Eingang und leuchten einen 18 Meter langen Tunnel entlang, um den Boden am Fuß des verzierten Steines anzustrahlen. Vor 5000 Jahren wäre gegenwärtige Stein direkt von der Sonnwendsonne angestrahlt worden. Die Langzeitbelichtung zeigt auch die geisterhafte Gestalt eines sich bewegenden jetzt lebenden Astronomen. Um Live-Übertragung im Internet zu sehen, folgen Sie dem Link unten. Die Übertragung soll morgen Sonntag, 21. Dezember um 0830 koordinierte Weltzeit starten (9:30 Uhr Mitteleuropäische Zeit).

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Die Große Magellansche Wolke

Die Große Magellansche Wolke ist bildfüllend abgebildet, in der Mitte verläuft diagonal eine helle balkenähnliche Sternansammlung, in der Galaxie sind rosarote Sternbildungsregionen verteilt.

Credit und Bildrechte: Robert Gendler

Beschreibung: Der portugisische Seefahrer Ferdinand Magellan aus dem 16. Jh und seine Besatzung hatten reichlich Zeit um während der ersten Weltumsegelung den südlichen Himmel zu studieren. Ein Ergebnis davon ist, dass zwei verschwommene wolkenartige Objekte, die mittlerweile als Satellitengalaxien unserer viel größeren Milchstraßen-Spiralgalaxie verstanden werden und für Himmelsbeobachter der Südhalbkugel leicht zu sehen sind, als die Magellanschen Wolken bekannt sind. Die Große Magellansche Wolke (LMC) mit einer Entfernung von etwa 160.000 Lichtjahren im Sternbild Schwertfisch (Dorado) ist hier auf einem bemerkenswert deiailreichen Mosaikbild aus 10 Einzelaufnahmen zu sehen. Sie ist die massereichste Satellitengalaxie unserer Milchstraße, erstreckt sich über etwa 30.000 Lichtjahre und ist der Schauplatz der nächstgelegenen Supernova in jüngster Zeit, SN 1987a. Der markante rötliche Knoten unten ist 30 Doradus (auch Tarantelnebel), ein riesiges Sternbildungsgebiet in der Großen Magellanschen Wolke. Um die Supernova zwischen den zahllosen Sternhaufen und Nebeln der LMC zu finden, betrachten Sie einfach diese gut beschriftete Ansicht.

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La Superba

In der Mitte eines Sternfeldes leuchtet ein orangefarbener Stern.

Credit und Bildrechte:  Aufbereitung: Noel Carboni, Abbildung: Greg Parker, New Forest Observatory

Beschreibung: Y Canum Venaticorum (Y CVn) ist ein sehr seltener Stern am Nachthimmel des Planeten Erde. Er leuchtet sehr rot und stellt ein so interessantes Lichtspektrum zur Schau, dass der Astronom Angelo Secchi ihn im 19. Jahrhundert als La Superba bezeichnete.

Y CVn liegt 710 Lichtjahre weit entfernt im nördlichen Sternbild Canes Venatici (Jagdhunde). Die Helligkeit des Sterns variiert mit einer Perdiode von einem halben Jahr. Nahe dem Maximum wird er gerade hell genug für das bloße Auge, doch der schöne rote Farbton des Sterns ist leicht mit einem Feldstecher oder einem kleinen Teleskop zu erkennen.

La Superba gehört zu den hellsten der Kohlenstoffsternen – kühle, hoch entwickelte rote Riesensterne mit einem ungewöhnlichen Reichtum an Kohlenstoff. Der Kohlenstoff wird durch Heliumfusion nahe dem stellaren Kern erzeugt und in die äußeren Hüllen des Sterns hochtransportiert. Der davon stammende Überfluss an einfachen Kohlenstoffmolekülen (wie CO, CN oder C2) in den Atmosphären von Kohlenstoffsternen absorbiert die Bänder bläulichen Lichts sehr stark und gibt diesen Sternen einen tiefroten Farbton.

La Superba verliert durch einen starken Sternenwind seine kohlenstoffreiche Atmosphäre an den ihn umgebenden interstellaren Raum und könnte kurz vor dem Übergang in die Phase eines Planetarischen Nebels stehen.

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Die Hanteln

Im Bild sind zwei Nebel zum Größenvergleich abgebildet: Links der Hantelnebel, rechts der kleine Hantelnebel.

Credit und Bildrechte: Daniel López, IAC

Beschreibung: Diese beiden Nebel sind als M27 (links) und M76 katalogisiert und landläufig auch als Hantelnebel und Kleiner Hantelnebel bekannt. Ihre populären sind kein Zeichen minderbemittelter Fähigkeit, sondern beziehen sich auf die Form der Nebel, welche Hanteln oder Sanduhren ähneln. Beide sind planetarische Nebel – Gashüllen, die von sterbenden sonnenähnlichen Sternen abgestoßen wurden, und haben eine ähnliche Ausdehnung – fast aufs Lichtjahr genau. Beide Bilder wurden im gleichen Maßstab gemacht, sodass die unterschiedliche scheinbare Größe hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass einer davon näher ist. Entfernungsschätzungen belaufen sich auf etwa 1200 Lichtjahre für den Hantelnebel und 3000 Lichtjahre oder mehr für den Kleinen Hantelnebel. Diese detailreichen Schmalband-Falschfarbenbilder zeigen einige bemerkenswert komplexe Strukturen in M27 und M76, wobei die Emissionen von Wasserstoff-, Stickstoff- und Sauerstoffatomen in den kosmischen Wolken hervorgehoben wurden.

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Orion-Dämmerung über dem Nemrut

Hinter einer historischen Stätte mit gewaltigen Skulpturen leuchtet am Morgenhimmel in der Dämmerung das Sternbild Orion.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Was steht da vor Orion? Vierzig Kilometer nördlich von Kahta in der Türkei ragt der Berg Nemrut auf. Er ist mit Bruchstücken gewaltiger Statuen geschmückt, die vor mehr als 2000 Jahren geschaffen wurden. Die Steinskulpturen waren einst fast 10 Meter hoch. Sie stellten Löwen, Adler, verschiedene altertümliche Gottheiten dar, sowie König Antiochos I., der Kommagene von 86 v. Chr. bis 38 v. Chr. beherrschte.

Oben auf dem Hügel stehen die Ruinen der Körper mehrerer sitzender Figuren. Sie werden vom Mondlicht beleuchtet. In der Bildmitte befindet sich der Kopf des Zeus. Der Kopf des Königs ist der zweite beim Horizont.

Das Bild wurde vor drei Monaten aufgenommen. In der Ferne leuchtet das vertraute Sternbild Orion. Der rote Fleck unter dem Gürtel des Orion ist der Orionnebel, der helle Stern links neben Orion ist Sirius. Links kündigt der rote, heller werdende Horizont den Sonnenaufgang an.

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Sonnensäule über North Carolina

Das Bild ist leuchtend orange gefärbt, über einem See ist ein dramatischer bewölkter Himmel, am Horizont steigt eine Lichtsäule auf, die sich im Wasser spiegelt.

Credit und Bildrechte: Terry Holdsclaw

Beschreibung: Haben Sie schon einmal eine Sonnensäule gesehen? Wenn die Luft kalt ist und die Sonne auf- oder untergeht, können fallende Eiskristalle das Sonnenlicht reflektieren und einen ungewöhnlichen Lichtpfeiler bilden. Eis bildet manchmal flache, sechsseitige Kristalle, wenn es aus hoch liegenden Wolken fällt. Der Luftwiderstand verursacht, dass diese Kristalle die meiste Zeit fast flach liegen, während sie zum Boden wedeln. Sonnenlicht wird von Kristallen reflektiert, die genau ausgerichtet sind, was den Sonnensäulen-Effekt erzeugt. Auf diesem Bild von 2007 reflektiert eine Sonnensäule das Licht eines Sonnenuntergangs über dem Lake Norman in North Carolina (USA).

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