Von Mondaufgang bis Sonnenuntergang

Das Bild ist ein sehr breites Panorama mit Blick über Lissabon, rechts geht die Sonne unter, links geht der Mond auf.

Credit und Bildrechte: Miguel Claro

Beschreibung: Auf diesem Panorama von Erde und Himmel, das am Donnerstag, dem 13. November aufgenommen wurde, erhebt sich der Vollmond weit links am östlichen Horizont. Natürlich geht dieser zu Sonnenuntergang auf, und an jenem Donnerstag wurde die untergehende Sonne weit rechts ebenfalls erfasst. Dazwischen wurden 17 Digitalbilder zusammengefügt, die den Süden entalang dem Horizont folgen und ein hübsches Zwielichtporträt des Zentrums von Lissabon in Portugal zeigen. Die stimmungsvolle Ansicht umfasst auch einen Teil der längsten Brücke Europas, die Vasco-da-Gama-Brücke unter dem aufgehenden Mond, und endet bei der Mündung des Flusses Tajo, wenn man nach Westen in Richtung des Sonnenuntergangs und des Atlantischen Ozeans blickt. Der Aussichtspunkt des Fotografen war das 28 Meter hohe Cristo-Rei-Monument am Südufer des Tajo am Fuß der anderen berühmten Brücke der Hafenstadt, der Ponte 25 de Abril.

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M76 oberhalb und unterhalb

In einem mit Sternen gesprenkelten Himmelsausschnitt leuchtet ein kleiner, zyklamefarbener, schmetterlingsähnlicher Nebel.

Credit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: M76, auch als „kleiner Hantelnebel“ bekannt, ist eines der blasseren Objekte, die in Charles Messiers Nebel- und Sternhaufenkatalog aus dem 18. Jahrhundert gelistet sind. Wie auch sein besser bekannter Namensvetter M27 (der Hantelnebel) wurde M76 als Planetarischer Nebel erkannt – eine gasförmige Hülle, die von einem sterbenden sonnenähnlichen Stern abgeworfen wurde. Der Nebel selbst hat vermutlich eher die Form eines Donuts, seine kastenähnliche Erscheinung im Zentrum liegt wahrscheinlich daran, dass wir ihn fast genau von der Seite sehen. Gas, das sich vom Donut-Loch aus schneller ausbreitet, erzeugt das großflächigere, weit verstreute Material auf dieser bemerkenswerten Aufnahme, die mittels Schmalbandfiltern die Emissionen von Wasserstoff- (rot) und Sauerstoffatomen (grünlich-blau) hervorhebt. Im Besonderen sind oberhalb und unterhalb des Hauptnebels komplexe Formen von Sauerstoffemissionen zu sehen – in einem Ausmaß, das auf den meisten Bildern von M76 nicht nachweisbar ist. Entfernungsschätzungen für M76 belaufen sich auf etwa drei- bis fünftausend Lichtjahre in Richtung des heroischen Sternbildes Perseus, womit der Nebel einen Durchmesser von mehr als einem Lichtjahr hätte.

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Endeavour im Mond

Hinter einem Gewässer startet eine Rakete. Das Feuer der Triebwerke spiegelt sich im Wasser, hinter der Abgasfahne leuchtet der Mond.

Credit und Bildrechte: Marek Kozubal, Clay Center Observatorium – Dexter und Southfield Schools

Beschreibung: Der Spaceshuttle Endeavour, der am oberen Bildrand leuchtet, schießt während der Mission STS-126 in die Nacht. Die Endeavour verließ am 14. November von der Startrampe 39A am Kennedy Space Center der NASA bei ihrem 27. Flug zur Internationalen Raumstation den Planeten Erde. Um diesen dramatischen Anblick zu dokumentieren, wurde die Kamera an einem Aussichtspunkt in Indian River City in Florida so aufgestellt, dass die Flugbahn des Shuttles vor dem Mond verlief. Nahe der Bildmitte scheint der fast volle, in Erdnähe stehende Mond durch dünne Wolken, davor ist die Silhouette des dichten Shuttle-Abgasstrahls zu sehen. An Bord der Raumstation feiert die Besatzung zusammen mit den Astronauten der Mission STS-126 heute das 10- Jahres- Jubiläum des Außenpostens im Orbit. Die Montage der Internationalen Raumstation begann offiziell am 20. November 1998 mit dem russischen Start des ersten Bauteils der Station, dem Modul Sarja mit den Ausmaßen eines Busses.

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Ungewöhnliche Polarlichter über Saturns Nordpol

Der Bereich um den Nordpol des Saturn leuchtet rötlich aus dem dunklen Bild, darüber verlaufen hellblaue Wolken im Kreis. In den roten Wolken ist das Wolkensechseck erkennbar.

Credit: Cassini-VIMS-Team, JPL, ESA, NASA

Wie entstehen diese ungewöhnlichen Polarlichter auf Saturn? Niemand weiß es. Infrarot-Bilder der Roboter-Raumsonde Cassini von Saturns Nordpol zeigen Polarlichter. Sie unterscheiden sich von allen anderen, die je in unserem Sonnensystem beobachtet wurden. Die seltsamen Polarlichter leuchten auf diesem Bild blau, die darunter liegenden Wolken sind rot abgebildet.

Schon früher wurden ebenfalls fremdartige sechseckige Wolkenstrukturen aufgenommen. Sie sind unter dem Polarlicht in Rot zu sehen. Saturns Polarlichter können den ganzen Pol bedecken. Polarlichter auf der Erde oder auf Jupiter werden typischerweise von Magnetfeldern auf Ringe um die Magnetpole begrenzt.

Gewöhnlichere Polarlichtringe bei Saturn wurden schon früher abgebildet. Doch die kürzlich aufgenommenen seltsamen Polarlichter über Saturns Nordpol können ihre Erscheinung in nur wenigen Minuten deutlich ändern. Die großräumige veränderliche Beschaffenheit dieser Polarlichter lässt vermuten, dass geladene Teilchen von der Sonne in eine Art Magnetismus über Saturn gelangen. Das wurde nicht erwartet.

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Restauriert: Erstes Bild der Erde vom Mond

Rechts im Bild ist die Oberfläche des Mondes zu sehen, links ist die halb beleuchtete Erde.

Credit: NASA/LOIRP

Beschreibung: Oben zu sehen ist das erste Bild, das je vom Mond aus von der Erde gemacht wurde. Das Bild wurde 1966 vom Lunar Orbiter 1 aufgenommen und von damaligen Journalisten als das Bild des Jahrhunderts angekündigt. Es wurde etwa zwei Jahre vor der besser bekannten Farbaufnahme der Apollo 8-Crew aufgenommen. Jüngst erlaubte die moderne Technik die Wiederherstellung höher aufgelöster Bilder als je zuvor aus alten Datenquellen wie Bändern des Lunar Orbiters. Insbesondere die Rettung des obigen Bildes wurde von Nancy Evans als Teil des Wiederherstellungsprojektes von Bildern des Lunar Orbiters geleitet. Bilder wie das oben dargestellte haben mehr als nur ästhetischen Wert – ein Vergleich mit aktuellen hoch aufgelösten Bildern des Mondes erlaubt festzustellen, wie der Mond sich verändert hat.

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HR 8799: Sternsystem mit mehreren Planeten

In der Bildmitte ist eine ansammlung roter und blauer Lichter. Außen herum sind drei Lichtpunkte verteilt, die mit b, c und d beschriftet sind.

Credit: C. Marois et al., NRC Canada

Beschreibung: Wie häufig sind Planetensysteme wie unser eigenes Sonnensystem? In den vergangenen zwölf Jahren wurden mehr als 300 Kandidaten für Planetensysteme bei nahe gelegenen Sternen gefunden. Keines davon wurden jedoch direkt abgebildet, nur wenige zeigten Anzeichen für mehrere Planeten, und viele haben einen jupitergroßen Planeten, der innnerhalb des Merkurorbits kreist. Letzte Woche wurde jedoch, zusammen mit aktuellen Bildern von Fomalhaut b, dieses Bild veröffentlicht, das eines der ersten bestätigten Bilder von Planeten zeigt, die einen fernen sonnenähnlichen Stern umrunden. HR 8799 hat etwa 1,5 Sonnenmassen und ist zirka 130 Lichtjahre von der Sonne entfernt – eine Distanz, in der sich viele am Nachthimmel leicht sichtbare Sterne befinden. Für dieses Bild nahm das 10-Meter- Keck-Teleskop auf Hawaii drei Planeten im Infrarotlicht auf, die um einen künstlich verdunkelten Zentralstern kreisen. Das 8-Meter-Teleskop Gemini Nord nahm ein ähnliches Bild auf. Jeder Planet besitzt wahrscheinlich die mehrfache Masse Jupiters, doch sogar der innerste Planet – mit „d“ bezeichnet – kreist außerhalb des Orbits von Neptun. Obwohl sich das Planetensystem HR 8799 von unserem Sonnensystem signifikant unterscheidet, ist dies ein klarer Beweis, dass komplexe Planetensysteme existieren – Systeme, bei denen auch ein erdähnlicher Planet denkbar ist.

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Gegendämmerungsstrahlen über Colorado

Über einer grünen Wiese mit schwarzen Kühen leuchten cyanfarbene Strahlen an einem blauen Himmel.

Credit und Bildrechte: John Britton

Beschreibung: Was geschieht hinter dem Horizont? Obwohl die Szenerie irgendwie übernatürlich wirkt, handelt es sich um nichts Ungewöhnlicheres als einen Sonnenuntergang und einige gut platzierte Wolken. Hier zu sehen sind Gegendämmerungsstrahlen. Um ihre Entstehung zu verstehen, beginnen Sie mit der Abbildung gewöhnlicher Strahlenbüschel, die immer dann zu sehen sind, wenn Sonnenlicht durch Wolkenfetzen dringt. Obwohl Sonnenlicht entlang gerader Linien verläuft, entsprechen die Projektionen dieser Linien an den kugelförmigen Himmel Großkreisen. Daher scheinen die Strahlenbüschel der unter- oder aufgehenden Sonne an der gegenüberliegenden Seite des Himmels zusammenzulaufen. Am Sonnengegenpunkt, 180 Grad von der Sonne entfernt, werden sie als Gegendämmerungsstrahlen bezeichnet. Oben ist eine besonders sehenswerte Szenerie mit Gegendämmerungsstrahlen dargestellt, die 2001 kurz nach Boulder in Colorado (USA) von einem fahrenden Auto aus fotografiert wurde.

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Arp 273

Im Bild mit wenigen Sternen leuchten ein blauer und ein orangefarbener Stern und darüber zwei stark verzerrte Galaxien.

Credit und Bildrechte: Adam Block, Mount Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Beschreibung: Die beiden markanten Sterne im Vordergrund dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft liegen mitten in unserer Milchstraße. Ihre strahlende Erscheinung wird durch die Beugung im Teleskop der Astronomen hervorgerufen. Doch die beiden ins Auge springenden Galaxien im Bildfeld liegen weit jenseits der Milchstraße, etwa 200 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre gekrümmte Erscheinung wird durch von Gravitationskräften hervorgerufene Gezeiten verursacht, da das Paar enge Begegnungen vollführt. Von unserer Perspektive aus sind die hellen Galaxienkerne etwa 80.000 Lichtjahre voneinander entfernt. Die Galaxien, katalogisiert als Arp 273 (auch als UGC 1810), sind in der Tat eine besondere Erscheinung; interagierende Galaxien kommen jedoch, wie man mittlerweile weiß, im Universum ziemlich häufig vor. Die nahe gelegene Andromeda-Spiralgalaxie ist bekanntlich an die 2 Millionen Lichtjahre entfernt und nähert sich der Milchstraße. Arp 273 könnte eine Entsprechung ihrer in ferner Zukunft liegenden Begegnung zeigen. Wiederholte Galaxienbegegnungen können auf einer kosmischen Zeitskala mit der Verschmelzung zu einer eizelnen Galaxie aus Sternen enden.

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