Die Materie des Geschoßaufens

Im Bild sind zahlreiche Galaxien wie Sterne verteilt. im Hintergrund leuchten magenta- und blaufarbige Wolken.

Komposit-Credit: Röntgenstrahlen: NASA/CXC/CfA/ M.Markevitch et al.; Gravitationslinsenkarte: NASA/STScI; ESO WFI; Magellan/U.Arizona/ D.Clowe et al.; Sichtbares Licht: NASA/STScI; Magellan/U.Arizona/D.Clowe et al.

Beschreibung: Die Materie im Galaxienhaufen 1E 0657-56, liebevoll als „Bullet-Haufen“ bezeichnet, ist auf diesem Kompositbild dargestellt. Die einzelnen Galaxien des Bullet-Haufens, der etwa 3,4 Milliarden Lichtjahre entfernt ist, sind im sichtbaren Licht dargestellt, doch ihre gesamte Masse macht insgesamt wesentlich weniger aus als die Masse der beiden Gaswolken mit heißer Röntgenemission, die rot dargestellt sind. Die blauen Farbtöne, die sogar noch mehr Masse als die optischen und Röntgenstrahlen-Gaswolken zusammen repräsentieren, zeigen die Verteilung der Dunklen Materie im Haufen. Die Dunkle Materie, die normalerweise für Teleskope unsichtbar ist, wurde mittels Gravitationslinsen-Beobachtungen der Hintergrundgalaxien kartiert. Die geschoßförmige Wolke aus Gas rechts, ein Lehrbuch-Beispiel einer Stoßfront, wurde bei einer gigantischen Kollision zweier Galaxienhaufen deformiert, welche den insgesamt größeren Bullet-Haufen erzeugte. Doch die vorhandene Dunkle Materie trat nicht mit dem Gas des Haufens in Wechselwirkung, außer durch Gravitation. Die deutliche Trennung von Dunkler Materie und Gaswolken wird als direkter Beweis dafür gesehen, dass Dunkle Materie existiert.

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Aktive Galaxie NGC 1275

Das Bild zeigt eine aktive Galaxie, die elliptisch wirdkt. Im Vordergrund winden sich Ranken und Staubbahnen.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Nachlass (STScI/AURA); A. Fabian (IoA, Cambridge U.), L. Frattare (STScI), CXC, G. Taylor, NRAO,VLA

Beschreibung: Die aktive Galaxie NGC 1275 ist das zentrale, dominante Mitglied des großen, relativ nahe gelegenen Perseus-Galaxienhaufens. Sie ist eine erstaunliche Quelle von Röntgenstrahlen und Radioemissionen und sammelt Materie an, indem ganze Galaxien in sie hineinfallen und dabei letztendlich ein supermassereiches Schwarzes Loch im Kern der Galaxie füttern.

Dieses beeindruckende Bild im sichtbaren Licht des Hubble-Weltraumteleskops zeigt galaktische Teile und Filamente aus leuchtendem Gas, manche davon sind bis zu 20.000 Lichtjahre lang. Die Fasern in NGC 1275 sind beständig, obwohl der Tumults der galaktischen Kollisionen sie zerstören sollte.

Was hält diese Fasern zusammen? Neueste Arbeiten lassen darauf schließen, dass die Strukturen, die durch die Aktivität des Schwarzen Loches aus dem Zentrum der Galaxie hinausgestoßen werden, von Magnetfeldern zusammengehalten werden.

Um Röntgenstrahlen-Daten des Chandra-Weltraumteleskops und Radiodaten des Very Large Arrays zum Hubblebild hinzuzufügen, schieben Sie einfach den Mauspfeil über das Bild. Auf dem sich ergebenden Komposit heben Röntgenstrahlen die Hüllen aus heißem Gas hervor, die das Zentrum der Galaxie umgeben, wobei Radioemissionen riesige blasenförmige Höhlen füllen. NGC 1275, auch bekannt als Perseus A, erstreckt sich über 100.000 Lichtjahre und ist etwa 230 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Augustmonde

Das Bild ist zweigeteilt, in beiden Bildhälften ist eine Sonnenfinsternis über Wasser zu sehen. Links leuchtet am Himmel die totale Phase, rechts ist eine partielle Phase zu sehen.

Credit und Bildrechte: Dennis Mammana (links), Laurent Laveder, TWAN

Beschreibung: Dieser August war Finsternissaison. Sowohl der erste Neumond als auch der Vollmond waren an einem dunklen Himmel in Verbindung mit einer Sonnen- und Mondfinsternis zu sehen. Der Neumond im linken Bildfeld, der die Sonne abdeckte, wurde während der totalen Sonnenfinsternis am 1. August von der Zentrallinie aus mit Blick über den Novosibirsk-Stausee (Sibirien), im Volksmund bekannt als Ob-Meer, aufgenommen. Eine herrliche Sonnenkorona und die hellen Planeten Merkur und Venus erschienen während der Totalität, während die flimmernden Bildschirme der Digitalkameras von Finsternisbeobachtern die Landschaft sprenkelten. Rechts streifte der Vollmond den Erdschatten fast 15 Tage später während einer partiellen Mondfinsternis. Diese heitere Ansicht wurde bei einem frühen Abendspaziergang entlang der Küste des Odet in der Nähe von Quimper in Westfankreich fotografiert. Für den Planeten Erde gibt es jedes Jahr zwei Zeiträume, in denen die Mondbahn günstig für Sonnen- und Mondfinsternisse ausgerichtet ist. Die nächste Finsternissaison beginnt im Januar 2009 mit einer ringförmigen Sonnenfinsternis.

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NGC 6960: Der Hexenbesen-Nebel

Unter einem hellen Stern mit Lichtkreuz verläuft diagonal ein purpur-bläulicher Nebel aus vielen Fasern.

Credit und Bildrechte: Adam Block, Mount Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Beschreibung: Vor zehntausend Jahren, noch vor Beginn der Geschichtsaufzeichnung, muss plötzlich ein neues Licht am Nachthimmel erschienen und nach wenigen Wochen wieder verblasst sein. Heute wissen wir, dass dieses Licht ein explodierender Stern war und bezeichnen die farbenprächtige, sich ausdehnende Wolke als Schleiernebel. Oben ist das westliche Ende des Schleiernebels abgebildet. Er ist offiziell als NGC 6960 bekannt und wird auch Hexenbesen-Nebel genannt. Die sich ausdehnende Wolke aus Überresten erhält ihre Farbe, indem sie Gas in ihrer Umgebung zusammenfegt und anregt. Der Supernovaüberrest liegt etwa 1400 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Cygnus. Dieser Hexenbesen hat am Himmel einen dreimal so großen Winkeldurchmesser wie der Vollmond. Der helle Stern 52 Cygni ist von einem dunklen Ort aus mit bloßem Auge sichtbar, steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der historischen Supernova.

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Bailysche Perlen nahe der Totalität der Sonnenfinsternis

Links und rechts neben der dunklen Mondscheibe verlaufen Bögen, die eine Aneinanderreihung immer kleinere Sicheln der Sonne zeigen, während sie auf der einen Seite hinter dem Mond verschwindet und auf der anderen Seite wieder auftaucht.

Credit und Bildrechte: Leonid Durman

Beschreibung: Unmittelbar bevor sich die Sonne verfinstert, geschieht etwas Seltsames. Während der Mond sich vor die Sonne schiebt, um diese während einer totalen Sonnenfinsternis völlig zu bedecken, strömen Perlen hellen Sonnenlichts um den Rand des Mondes. Dieser Effekt, bekannt als Bailysche Perlenkette (Perlschnurphänomen) ist nach Francis Baily benannt, der 1863 auf dieses Phänomen aufmerksam machte. Obwohl die genaue Anzahl und Helligkeit der Perlen unvorhersehbar ist, ist der Mond heute so gut kartiert, dass die allgemeine Erscheinung der Perlenschnur absehbar ist. Wenn eine einzelne Perle dominiert, wird dies als Diamantringeffekt bezeichnet, der üblicherweise unmittelbar vor der Totalität zu sehen ist. Oben abgebildet ist eine Serie von Bildern des Perlschnurphänomens in der Zeit um die totale Sonnenfinsternis, die kürzlich stattfand, und die von Novosibirsk in Russland aus sichtbar war. Um die vollständige Serie zu sehen scrollen Sie bitte nach rechts. Auch am Ende der Totalität, wenn die Sonne wieder hinter dem Mond hervorkommt, sind manchmal Bailysche Perlen zu sehen – doch nun auf der anderen Seite des Mondes.

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Die Oberfläche von Io ist in Arbeit

Der Pizzamond Io ist farbverstärkt abgebildet. Er ist hellgrün und silbrig, links unten und bei einigen Vulkankratern orangefarben und ist von vielen Narben und Vulkankratern überzogen.

Credit: Projekt Galileo, JPL, NASA

Beschreibung: Wie der Innenstadtbereich Ihrer Lieblingsstadt, die Straßen, auf denen Sie zur Arbeit fahren oder jede beliebige selbstbewusste Website … Ios Oberfläche ist eine permanente Baustelle. Dieser Jupitermond besitzt die Auszeichnung, der Körper mit der größten Vulkanaktivität im Sonnensystems zu sein – seine bizzarre Oberfläche wird ständig von Lavafluten geformt und neu gebildet. Dieses hochaufgelöste Kompositbild, das 1996 anhand von Daten der NASA-Raumsonde Galileo erstellt wurde, zeigt jene Seite Ios, die ständig von Jupiter abgewandt ist. Sie wurde kontrastbetont, um Ios Oberflächenhelligkeit und Farbenvielfalt hervorzuheben, wobei Details bis zu einer Größe von weniger als 2,5 Kilometern Durchmesser dargestellt werden. Das auffallende Fehlen von Einschlagskratern lässt darauf schließen, dass die ganze Oberfläche schneller mit neuen vulkanischen Ablagerungen bedeckt wird, als Krater erzeugt werden. Was treibt dieses vulkanische Kraftwerk an? Eine wahrscheinliche Energiequelle sind die sich verändernden Gezeiten, die von Jupiter und den anderen galileischen Monden hervorgerufen werden, während Io den massereichen Gasriesenplaneten umrundet. Die pumpenden Gezeiten erzeugen, indem sie Ios Inneres aufheizen, die schwefelreiche vulkanische Aktivität.

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Perseïden über Vancouver

Hinter einer Bucht leuchten die Lichter einer Stadt und spiegeln sich im Wasser, am Himmel ziehen Sterne Strichspuren, am oberen Bildrand blitzt die Leuchtspur eines Perseiden auf.

Credit und Bildrechte: Yuichi Takasaka (www.blue-moon.ca / TWAN)

Beschreibung: Hell strahlen die Lichter der Stadt Vancouver. Dieses Bild ist ein Komposit aus vielen 2-minütigen Aufnahmen, die zusammen eine Belichtungszeit von 33 Minuten ergeben. Während dieser Zeit erzeugte die Erdrotation lange, konzentrische Sternstrichspuren. Die unterbrochene Linie, die quer zu den Strichspuren verläuft, stammt dagegen von einem Flugzeug. Da die Aufnahme am 12. August während des Meteorstroms der Perseïden entstand, wurde auch ein kurzer, aber heller Feuerball von der Kamera festgehalten (im oberen Bildteil). Die Unterbrechung der Meteorspur kommt durch die Pause zwischen zwei aufeinander folgenden Aufnahmen zu Stande.

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Das Gesicht von NGC 6946

Die Galaxie in diesem sternbedeckten Sichtfeld ist schwach ausgeptägt und hat sehr lose, offene, transparente Spiralarme.

Credit und Bildrechte: Volker Wendel

Beschreibung: Von unserem Aussichtspunkt in der Milchstraße sehen wir das Gesicht von NGC 6946 – man sagt, wir sehen die Galaxie face on. Diese große Spiralgalaxie liegt 10 Millionen Lichtjahre entfernt hinter einem Schleier aus Staub und Sternen unserer eigenen Galaxie im Sternbild Kepheus. Sie hat einen Durchmesser von 40.000 Lichtjahren und ist auch als Feuerwerksgalaxie bekannt. Von innen nach außen ändert sich die Farbe des Galaxienlichts – von einem gelblichen Farbton im Kern (hier befinden sich vor allem alte Sterne) hin zu blauen und roten Tönen in den Spiralarmen, wo es viele junge, heiße und damit blaue Sterne sowie rote Wasserstoffregionen gibt. NGC 6946 strahlt auch im infraroten Wellenlängenbereich sehr hell und ist reich an interstellarem Gas und Staub, eine deutlicher Hinweis auf ihre hohe Sternentstehungs und –sterberate. Seit dem frühen 20. Jahrhundert wurden  mindestens neun Supernovaexplosionen in NGC 6946 entdeckt.

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